Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nochmals zu Lügen und Lustlosigkeit

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nochmals zu Lügen und Lustlosigkeit

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Hallo und erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort bezüglich meines Postings über den 12-Jährigen. Ich hoffe Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich nochmals nachfrage. Sie schrieben: /dem Jungen erst einmal viel Anerkennung und positive Beachtung zu schenken,/ Ich persönlich versuche ihm wirklich viel Anerkennung für jede Leistung zukommen zu lassen, aber das kommt scheinbar genausowenig an, wie diverse "Bestrafungen" Man dringt einfach nicht durch zu ihm. / was besonders gut gelingt, wenn er an einer selbst gewählten Interessengruppe teilnehmen darf, wie z.B. Fußballverein, Badminton, Tennis, Schwimmen, ggf.Musikschule o.Ä. Er muß ein Ziel vor Augen haben, warum es Sinn macht zu lernen. / Er ist im Fußballverein und auch in der Freiwilligen Feuerwehr, wo er wegen seiner Lügerei und Unzuverlässigkeit immer wieder aneckt. Diese Aktivitäten sind natürlich freiwillig und es wurde ihm schon oft freigestellt eine dieser Aktivitäten vielleicht einzustellen. Wegen seines, in letzter Zeit, immer schlimmer werdenden Benehmens ist jedoch abzusehen, daß er demnächst ausgeschlossen wird. Wie auch von fast jedem Wandertag in der Schule:-( Genauso findet er kaum Anschluß an Gleichaltrige. /da eine gemeinsame Erledigung von Hausaufgaben unter Gleichaltrigen (evtl. Schülerhilfe)in diesem Alter häufig größere Anreize bietet als die Beaufsichtigung durch Sie als Freundin seiner Mutter. / So schlimm es sich anhört, aber auch das wurde schon versucht. Der hier ansässige Schülerhilfeverein hat den Eltern "empfohlen" ihn wieder aus der Betreuungsgruppe herauszunehmen. Er konnte sich einfach nicht anpassen. Er entwickelt auch immer wieder regelrechte aggressive Phasen, die sich aber Gott sei Dank nur verbal äußern. Wie ich schon erwähnte, ist sogar die Therapeutin, die ihm von der Schule empfohlen wurde, mit ihrem Latein regelrecht am Ende. Entschuldigung, aber ich habe nun einmal immer den Ehrgeiz helfen zu wollen:-) Deshalb belästige ich sie schon wieder damit. Ich kann es einfach nicht einsehen, daß alle dieses Kind einfach "aufgeben" wollen. Ich versuche es jetzt nunmal mit einfacher Konsequenz. Ich bin der Meinung er muß die Konsequenzen für sein Gebaren selbst tragen und so lernen sich sozial zu anderen und auch zu sich selbst zu verhalten. Aber es scheint wirklich alles an ihm abzuprallen. Wie er es innerlich verarbeitet kann ich natürlich schlecht beurteilen. Nun noch einmal eine Frage, auf die Sie wohl wegen der Fülle meines letzten Postings, gar nicht eingegangen sind, die Lügerei. Er muß doch lernen, daß er damit nicht durchkommt? Man kann doch nicht einfach sagen: OK es ist rausgekommen, Pech gehabt und das war es? Nochmals vielen Dank für Ihre Geduld:-) Liebe Grüße Katja


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Hallo Katja Auch die Lügerei resultiert m.E. nach daraus, dass der Junge sich selbst ablehnt und für unfähig hält.- Welche Schule besucht er denn? Wird er vielleicht überfordert?- Ein 12-jähriges Kind, dass weder in der Schule noch innerhalb seiner Familie, noch in Freizeit-Gruppen seine Anerkennung ausreichend erhält -aus welchen Gründen auch immer- braucht ganz dringend fortlaufende, professionelle Hilfe. Eine Therapie-Std./Woche halte ich für völlig unzureichend. Deshalb möchte ich Ihnen dringend raten, Ihre (vermuteten) Vorurteile über Bord zu werfen und sich Hilfe suchend ans zuständige Jugendamt zu wenden. Erkundigen Sie sich dort nach den vielfältigen Möglichkeiten einer "Erziehungshilfe", deren Kosten bei entsprechender Notwendigkeit auch übernommen werden. Sie reichen von Einzel- über Gruppen-Therapie bis zur tägl. sozial-pädagogischen Betreuung oder gar Internaten für alle Schultypen. Möchten Sie sich nicht ans Jugendamt wenden, möchte ich Ihnen noch einmal : www.familienhandbuch.de empfehlen um von dort beim Kinderschutzbund o.a. Institutionen kompetenten Rat einholen zu können. Geben Sie auf gar keinen Fall auf!!! Liebe Grüße und: bis bald?


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