Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Liebe Frau Ubbens, unser Sohn (2 Jahre) geht seit ein paar Tagen in eine neue Kita. Er ging vorher bereits 5 Monate in eine andere. Dort mussten wir ihn aber abmelden, da wir beruflich umziehen mussten. Ich habe dort einige schlechte Erfahrungen machen müssen, sodass wir dieses mal genau aufgepasst haben (das dachten wir jedenfalls). Wir durften uns vorher die Kita anschauen, mit der Leiterin, sowie mit der Erzieherin gab es ein Gespräch. Nun, in der Eingewöhnung sind mir Dinge aufgefallen, die ich nicht so toll fand. Es werden weinende Kinder stehen gelassen, wenn Kinder was sagen wird das zum Teil ignoriert und was ganz anderes erzählt und im allgemeinen ist der Umgang recht rau. Die Erzieherin kam mir zu Beginn sehr sympathisch vor und am ersten Tag war sie mit den Kindern auch sehr einfühlsam. Sie tröstete sie und nahm sich Zeit. Jetzt mach ein paar Tagen hat sich dieses Verhalten leider verändert. Da wir für unseren Sohn eine liebevolle Erziehung wollen (weil das das Kind ja naiv prägt) sind wir als Eltern hin und her gerissen, wie wir damit umgehen sollen. Ich werde diese Punkte auf jeden Fall ansprechen. Was wäre für unseren Sohn das beste? Können Sie uns Ihre Meinung dazu geben? Herzliche Grüße

von MutterliebeLS89 am 22.03.2023, 22:23



Antwort auf: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Liebe MutterliebeLS89, es gibt immer mehrere Blickwinkel. Den der Eltern, die vieles kritisch beäugen und den der Kinder, die ganz andere Dinge wahrnehmen und vor allem und das ist wichtig, die kritisch gesehenen Punkte der Eltern meist gar nicht sehen und wahrnehmen. Von daher ist es wichtig zu gucken, wie das Kind damit umgeht. Das Kind sollte dazu aber nicht ausgefragt werden. Vielmehr wird es von selbst berichten, wenn etwas nicht gut läuft oder sein Verhalten wird es zeigen. Geht Ihr Sohn grundsätzlich gerne in die Kita, dann ist alles gut. Und es muss auch nicht jeden Tag alles gut sein. Genauso ist es auch zu Hause. Eltern dürfen auch mal einen schlechten Tag haben und den Kindern nicht so zugewandt sein, wie an anderen Tagen. Kinder können gut damit umgehen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.03.2023



Antwort auf: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

* langfristig soll er 4 Stunden dort hingehen. Ist diese Stundenanzahl angemessen?

von MutterliebeLS89 am 22.03.2023, 22:24



Antwort auf: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Naja, unabhängig vom aktuellen Thema: ich erinnere mich, dass du extrem anhänglich an deinen Sohn bist und es für jede Fremdbetreuerin sehr schwer ist, deine Ansprüche zu erfüllen. In der alten Kita warst du unzufrieden, weil man nach 5 Tagen eine kurze Trennung versuchen wollte und dein Kind NICHT geweint hat. Urlaub einer Erzieherin ist auch nichts, was du ok findest. Und ein zweites Kind, das mit deinem eingewöhnt wird, ist auch nicht ok. Wenn ich mich recht entsinne, war auch der Papa schon in der Kritik, Dinge nicht "richtig" zu machen. Ich finde es daher etwas schwierig zu beurteilen, ob du nicht wieder dazu tendierst, die Kita einfach sehr negativ zu sehen, weil DU eigentlich jede Fremdbetreuung nicht gut genug findest für dein Kind. Meiner Meinung nach wäre für deinen Sohn das Beste, wenn du loslassen könntest/würdest. Und das hat nichts damit zu tun, dass du ihm dann nicht genug Liebe gibts oder ihn er eine Bindungsstörung oä davon tragen könnte. Bitte versuch doch auch mal, deinem Kind etwas Raum zur Entfaltung zu geben. Auch, mit für ihn neuen Situationen SELBST umgehen zu lernen. Du wirst niemals das ganze Leben deines Kindes immer und überall passend machen können. Sprich gerne die Erzieherinnen darauf an, dass du das Gefühl hast, in den letzten Tagen wäre hier die Stimmung nicht so gut gewesen etc. Aber versuch auch, mal ein bisschen mehr Vertrauen in andere Personen zu haben und auch in dein Kind. Ein Kind kann sich nur entwickeln und eigene Wege finden, wenn du es auch mal lässt. War dein Kind überhaupt betroffen von den Verhalten der Erzieherinnen?

von suityourself am 23.03.2023, 08:01



Antwort auf: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Der Text könnte fast von mir sein. “ sodass wir dieses mal genau aufgepasst haben (das dachten wir jedenfalls)”. So ging es mir auch. Mir ist daran gelegen, dass mein Kind psychisch gesund aufwächst. Zudem weiß ich die Theorie zur guten Betreuung und auch die Praxis. Ich will es möglichst perfekt machen. Keine Kita macht es so wie ich es für wirklich gut halte. Und genau da beginnt das Problem. Der Fokus. Gerade wenns ernst wird, wird man überkritisch. Fokussiert letztlich auf alles, was nicht passt. Komm wieder runter. Konzentriere dich bewusst auf das, weshalb du die Kita einst ausgewählt hast. Fokussiere dich auf das Positive. Nehme das, was nicht so toll läuft an und mach dir klar, dass es dein Kind nicht gleich umbringt. Prüfe inwiefern dein Kind dadurch geschädigt würde. Sieh auch die Chance, die sich deinem Kind bietet, andre Erfahrungen zu sammeln und den Umgang damit zu meistern. Sei dir bewusst, es wird überall etwas geben, was du nicht so gut findest. Jedesmal wechseln ist unrealistisch. Nehme erstmal alles hin wie es ist. Prüfe dann, was du wirklich überhaupt nicht akzeptieren kannst und was noch akzeptabel ist. Und prüfe auch, ob du nicht gerade den Negativfokus aktiviert hast. Am Ende war die Erzieherin auch zugewandt, nur im fokussierten Moment war eine andere Haltung vielleicht angebracht? Manchmal muss man mal schimpfen oder die Aufmerksamkeit liegt gerade bei xy. Wie war die Gesamtsituation? So bin ich vorgegangen und inzwischen bin ich clean mit der Entscheidung zur Kita. Auch Loslassen…ebenso wichtig wie die Liebe zum Kind…Liebe kann auch erdrücken und das ist mindestens genauso schädlich wie zu wenig Liebe. Ich wünsche dir, dass du zu einer für euch guten Entscheidung kommt.

von SuJam am 23.03.2023, 15:17



Antwort auf: Mit Kita / Erzieherin unzufrieden - Was tun?

Ich vermute sehr, dass nicht der neue Kindergarten das Problem ist, sondern erneut dein Klammern an dein Kind. Du hast ja, sowohl in den Laienforen (https://www.rund-ums-baby.de/kleinkind/Kita-Eingewoehnung-habe-schlechtes-Gefuehl-und-Bedenken_249769.htm https://www.rund-ums-baby.de/kleinkind/Kita-lieber-wechseln-oder-nicht_250120.htm https://www.rund-ums-baby.de/kleinkind/Bin-oft-gestresst-und-fuehle-mich-ueberfordert-Wie-kann-ich-das-aendern_250422.htm), als auch bei Frau Uebbens hier im Forum (https://www.rund-ums-baby.de/erziehung/Kita-Eingewoehnung-bin-emotional-total-fertig_140573.htm https://www.rund-ums-baby.de/erziehung/Erzieherin-geht-nach-Eingewoehnung-in-den-Urlaub_140762.htm https://www.rund-ums-baby.de/erziehung/Kind-knapp-2-Jahre-zwischen-Anhaenglichkeit-Ablehnung-Wut_141171.htm) schon viele Beiträge zu dem Thema verfasst, aus denen hervorgeht, dass du NIEMANDEN für gut genug befindest, deine Sohn adäquat zu betreuen. IMMER stören dich Kleinigkeiten, aus denen du eine riesige Sache machst. Deshalb solltest du, wie dir auch schon von vielen Usern empfohlen wurde, psychologische Unterstützung für DICH suchen, um zu lernen, dein Kind loszulassen.

von 3wildehühner am 23.03.2023, 16:16



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