Sarahmueller
Sehr geehrte Frau Ubbens, ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr. Ich habe eine Frage zur Mediennutzung. Meine Zwillinge sind jetzt 26 Monate alt, eigentlich 24 Monate, sie kamen 2 Monate zu früh. Warum ich das erwähne, weiß ich eigentlich nicht. Sie sind klein und zierlich, ansonsten sehr fit. Ihre Sprachentwicklung ist überdurchschnittlich. Fernsehen gibt es bei uns nicht. Einmal wöchentlich dürfen sie schon schauen, wenn sie bei Oma sind. Sie werden von Oma betreut, weil ich arbeiten muss. Die Variante fand ich bislang besser als Fremdbetreuung. Einmal wöchentlich bei Oma schauen sie mehrere Sendungen: Rabe Socke, Biene Maja, Dschungelbuch. Manchmal gucken sie, glaube ich, sehr viel. Zu viel. Die Kinder sind dann sehr unruhig und weinen dann, wenn man sie Sendungen ausmacht, was für mich ein Zeichen ist, dass es süchtig macht. Ausserdem können sie die Inhalte nicht wiedergeben, was ich als Hinweis sehe, dass sie es nicht aufnehmen können, was da passiert. Wenn ich meine Schwiegermutter darauf anspreche, sagt sie, dass schadet nicht. Ist das wirklich so? Also ich bin in der Erziehung eigentlich schon sehr locker, aber was Fernsehen betrifft nicht. Eine andere Frage: Meine Kinder lieben Bücher und tanzen. Ich lese sehr oft vor, täglich mindestens anderthalb Stunden, würde ich schätzen: Morgens, mittags, abends. Die Kinder fordern es ein. Mittlerweile kommen mir manchmal Zweifel, ob das so gut ist!? Es ist ja irgendwie auch eine Berieselung oder? Und zum Tanzen: Wir hören mindestens 1 Stunde , vielleicht auch mehr, Kindermusik am Tag. Die Kinder singen laut mit und tanzen. Nun habe ich aber irgendwo eine Empfehlung gelesen, dass dich die Mediennutzung und damit ist alles gemeint, nur auf 30 Minuten beschränken soll. Konsumieren wir zu viel? Also auch beim Musikhören ist man ja irgendwie unfrei... Ich meine, es kommt ja bei allen kein freies Spiel zustande. Ist das problematisch?
Liebe Sarahmueller, Kinder unter 3 Jahren sollten noch nicht mit Bildmedien (Fernsehen, Tablet usw.) beschäftigt werden, da sie die Inhalte noch nicht gut verarbeiten können. Wird bei der Oma mal ein Filmchen geguckt, ist das aber sicherlich in Ordnung, nur auf die Menge sollte auf jeden Fall geguckt werden. Im weitesten Sinne gehört Musik auch in die Gruppe der Medien. Wenn Sie mit Ihren Kindern eine oder auch zwei Stunden Musik hören, spricht aber nichts dagegen, so lange es nicht zur Dauerberieselung wird. Und da die Kinder Freude an der Kindermusik haben und sogar mitsingen, ist das Hören und dazu tanzen völlig in Ordnung. Lesen Sie Ihren Kindern gerne weiterhin vor. Sicherlich wird es am Tag auch viele Zeiten geben, in denen Ihre Kinder frei spielen. Wichtig ist, die Bewegung an der frischen Luft nicht zu vergessen. Damit haben Sie einen guten Ausgleich zu den Zeiten im Haus und die Kinder viele Möglichkeiten, sich bei "freien" Bewegungen zu entfalten. Viele Grüße Sylvia
Cymbeline81
Hallo Sarah, Unser Sohn war da ähnlich- er wollte auch ganz viel vorgelesen bekommen. Jetzt ist er in der 2. Klasse und verschlingt die Bücher. Wir haben auch viel gesungen, was seiner Sprachentwicklung sehr gut getan hat. Wegen der Mediennutzung' wenn sich die Oma nicht davon abbringen lässt, dass die Kids bei ihr fernsehen dürfen, dann wäre vielleicht noch überlegenswert, ob sie zum Beispiel Sachgeschichten aus der Sendung mit der Maus zeigt. Unser Sohn hat mit drei angefangen, in der Maus App die Sachgeschichten zu sehen. Häufig auch wiederholend die gleichen, sodass er sich auch da ein riesiges Sachwissen angeeignet hat. Sendungen mit Plots konnte er selbst mit fünf häufig nur schwer verdauen, weil die ihm zu spannend waren. Alles Gute euch.
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