Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

mangelndes Selbstbewußtsein der Mutter - Schaden für das Kind?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: mangelndes Selbstbewußtsein der Mutter - Schaden für das Kind?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Tag, Frau Schuster, ich habe ein Problem (mit mir). Ich habe den Eindruck, dass mein 4-jähriger Sohn zunehmend unter meinem mangelndem Selbstbewußtsein leiden wird. Ich denke manchmal, ich müsste ihn einfach mehr verteidigen. Z.B. sagte eine Mutter heute im Kiga zu mir - "ach, die Kleine hat aber noch wenig Haare - wie alt ist sie denn, auch so alt wie meine? Was - ein ER? Und doch schon 4?". Ich weiß, dass es meinen Kleinen ärgert, wenn er für ein Mädchen, noch dazu ein kleines, gehalten wird. Leider sind mir aber (wie eben meist in solchen Situationen) nicht die richtigen Worte eingefallen. Das richtige wäre wohl gewesen: "Er ist genau richtig, so wie er ist." Ohne weitere Diskussion. Aber ich bin eben überrascht worden von dieser kleinen Diskussion, noch dazu kenne ich diese Mutter überhaupt nicht, weiß eigentlich auch nicht was das sollte. Ich habe Angst, dass mein Kleiner genau solche Selbstbewußtseinsprobleme bekommt wie ich - wie soll er es auch anders lernen. Mein Mann ist auch nicht gerade der "Alleinunterhalter", auch eher zurückhaltend. Finde ich an sich auch nicht schlecht, wir sind auch beide nicht unbeliebt und sind erfolgreich im Job. Aber ich habe immer dieses unterschwellige Gefühl, dass ich meinem Kind mehr innere Sicherheit geben müsste. Fühle mich nun ganz elend. Was kann ich denn tun?


Beitrag melden

Hallo Sabine Seien Sie stolz auf sich, dass Sie in genannter Situation geschwiegen haben! Der anderen Mutter sollte es eigentlich egal sein, ob Ihr Kind ein Junge oder Mädchen, ob es groß oder klein, dick oder dünn ist! Wahrscheinlich war es ihr auch egal und sie versuchte nur, auf diese (ungeschickte) Weise mit Ihnen in ein Gespräch zu kommen. Sehen Sie diesen Versuch positiv und stärken Sie zu Hause, wenn Sie mit Ihrem Sohn allein sind und sich (selbst)sicherer fühlen, sein Selbstwertgefühl, indem Sie ihm sagen, dass Sie ihn IMMER lieb haben werden; ob er nun klein, groß, dick, dünn, ein Temperamentbündel oder eher ein zuerst nachdenkendes Kind ist. Ein Kind, das sich von seinen Eltern in jeder Lebenslage geliebt und akzeptiert fühlt, wird seinen Platz ganz bestimmt in unserer Gesellschaft finden, in Der es immer einen Ausgleich geben wird zwischen spontan und überlegt handelnden Menschen, die sich ja letztendlich ergänzen -wie Sie an sich selbst schon erfahren konnten-. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Sabine, mach Dir mal keinen Kopf. Die Bemerkung der Mutter war ziemlich blöd und unbedacht, unterstellen wir mal, dass sie es nicht böse gemeint hat und einfach selbst ein bisschen ungeschickt ist. Klar wäre die von Dir aufgezeigte Reaktion schlagfertig gewesen, aber das klappt nicht immer. Außerdem wird es sicher andere Situationen geben, in denen Du auch so denkst. Ich bin sicher, innere Sicherheit gibt man Kindern in diesem Alter am ehesten durch Liebe und Rückhalt. Das muss aber nicht zwingend im Umgang mit anderen sein - es gibt ja auch jetzt schon Situationen, in denen er ohne Eure Hilfe klar kommen muss, z.B. im Kindergarten. Solange Ihr ihm das Gefühl gebt, dass er für Euch völlig richtig ist, dass Ihr ihn liebt und annehmt wie er ist, auch wenn er etwas dummes,falsches, schlimmes tut, dann wappnet ihn das bestens für die Zukunft (und hoffentlich auch für die Pubertät, da kommen die Selbstzweifel zwangsläufig). Die Menschen sind verschieden, aber zum Glück gibt es ja nicht nur extrovertierte (wäre ja nicht zum Aushalten), vor Selbstbewusstsein strotzende, sondern auch die stilleren und introvertieren. Beides ist gut und wichtig. Nur keine Angst und viel Glück. Tina


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

...liebe Trine und liebe Frau Schuster. Jetzt geht es mir gleich besser. Wie ich mich kenne, hätte ich mir wahrscheinlich auch noch die Nacht "um die Ohren geschlagen" vor lauter Gewissensbissen. Ich habe übrigens heute, als ich meinen Sohn aus dem Kiga abgeholt habe, zu ihm gesagt, dass ich mich freue, dass er soviele Freunde hat. Und das das wohl daran liegt, dass er so ein tolles Kind ist. Danach ging es mir auch schon viel besser. Vielen Dank nochmal Sabine


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

hallo, seit zwei Monaten bin ich getrennt von meinem Mann. mir fällt zunehmend auf das unsere Tochter sich nichts mehr zutraut und wenig selbstbewusst ist. im Kindergarten fällt es auf das die anderen Mädchen sie bevormunden und sie sich nicht richtig wehrt, obwohl sie 1 kopf grösser ist als alle anderen mädchen. sie lässt sich viel gefallen un ...

Liebe Frau Ubbens, Mein Sohn (9J, wird 10) hat schon immer mit einem schwachen Selbstwertgefühl zu kämpfen. In letzter Zeit allerdings scheint er sehr labil zu sein. Er weint oft (es gab Anlässe - meine Mutter verstarb unlängst, und es gab ein letztes Turnier mit seinem Lieblingstrainer vor der Sommerpause) und immer wieder taucht seine Überzeu ...

Hallo unser Sohn wird im November 5. Er ist ein kleiner schüchterner Kerl. Er geht in Kindergarten, freut sich aber auch jedes mal wenn er nicht hin muss. Er wird öfter geärgert. Leider traut er sich dann nicht sich zu wehren oder wenigstens Nein zu sagen. Auch ist es immer ein Drama wenn wir irgendwo zu Besuch sind. Bis er auftaut und mit an ...

Hallo, ich habe ein paar belastende Eigenschaften, die mir das Leben unnötig schwer machen - und ich frage mich, inwiefern ich durch Erziehung unterstützen kann, dass mein Kind später nicht dieselben Probleme bekommt. Konkret geht es um geringes Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Es allen recht machen wollen, die eigenen B ...

Hallo, Mein Sohn wird bald 5 Jahre alt und die Erzieherin im Kiga hat mich schon im Oktober darauf hingewiesen, dass er ein paar feinmotorische Probleme hat (malen, zeichnen usw). Wir haben Anfang dieses Jahres mit Psychomotorik angefangen, wir kamen bisher leider nur auf 3 Treffen (zuerst Grippe, dann Schließung usw). Zu Hause versuche ich natürl ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn, viereinhalb Jahre ist ein sehr kommunikatives und herzliches Kind. Das sind soooo tolle Eigenschaften, allerdings tut es mir in der See sehr, wenn z.B. andere Kinder nicht so freundlich auf ihn reagieren ( z.B. nicht mit ihm spielen wollen). Ein Beispiel: Ein Freund war bei uns zu Besuch und unser Sohn hat sich sehr ...

Liebe Frau Ubbens, Sie Sie hatten mir angeboten,dass ich die Situation mit meinem Sohn näher schildern könne. Es ging ja darum, dass mein Sohn ein sehr kontaktfreudiges, freundliches Kind ist und er beispielsweise beim Besuch des Sohnes einer Bekannten sich sehr viel Mühe gegeben hat, ihn motiviert hat etc. Der Sohn der Bekannten hat ihn aber geä ...

Liebe Frau Ubbens, Meine Tochter ist 6,5 Jahre alt und besucht seit August die erste Klasse. Sie ist gemäß ihrer Lehrerin eine sehr gute Schülerin, nur etwas schüchtern. Schon immer war sie ein eher schüchternes Kind, andererseits kann sie auch sehr bestimmend (bei ihren engen Freundinnen) und teils übermütig sein. Da ich den Eindruck habe, dass ...

Liebe Frau Ubbens, unser Sohn ist in eine Jahrgangsstufen gemischte Klasse einer Montessori Schule eingeschult worden ( die meiste Zeit wird Klasse 1-4 zusammen unterrichtet). Er ist eher klein und dünn. Zwar ist er aufgeschlossen und sucht Kontakte, aber beschwert sich, dass man ihm nicht zuhört und dass er in den Pausen oft alleine spie ...

Hallo Frau Uebbens, mein Sohn ist mittlerweile 4.5 Jahre alt und ein glückliches, sehr aktives Kind. Seit 3 Wochen ist er im Schwimmkurs angemeldet was ihm auch total viel Spaß macht und er jedes Mal sehr stolz danach ist. Das einzige "Problem" ist bei ihm immer egal welcher Sport, er möchte von den Trainern nicht angefasst werden wenn es darum ...