Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Selbstbewußtsein

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Selbstbewußtsein

HannaZ2

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Liebe Frau Ubbens, Mein Sohn (9J, wird 10) hat schon immer mit einem schwachen Selbstwertgefühl zu kämpfen. In letzter Zeit allerdings scheint er sehr labil zu sein. Er weint oft (es gab Anlässe - meine Mutter verstarb unlängst, und es gab ein letztes Turnier mit seinem Lieblingstrainer vor der Sommerpause) und immer wieder taucht seine Überzeugung auf, sein Vater habe ihn nicht lieb. Er zweifelt stark an seinen Fähigkeiten, ist in letzter Zeit ängstlich. Hinzuzufügen ist, daß der Vater ihn letztes Jahr mit seiner 9 Monate jüngeren Halbschwester (die er mit seiner langjährigen Ex-Geliebten hat) bekanntgemacht hat und nun auf gemeinsamen Wochenenden besteht. Jetzt auch auf gemeinsamem Urlaub. Die WEn finden ohne mich statt (für mich sind sie inakzeptabel). Mein Sohn ist davon überzeugt, sein Vater habe die Tochter lieber (was ich allerdings auch so empfinde). Der Vater schreit ihn an ("du verwöhntes Muttersöhnchen!", "ich schlage dich windelweich, wenn...."), und spricht in Abwesenheit herablassend über ihn ("er ist ein Schwächling/ Feigling"), was mein Sohn sicher spürt, auch wenn er es nicht hört. Über die Tochter würde er niemals so sprechen. Jetzt übt er auch noch Druck aus und will mit aller Kraft meinen Sohn in die Familie der Ex-Geliebten integrieren. Wie kann ich meinen Sohn unterstützen, ihm Kraft geben, ihn wissen lassen, daß er toll ist? Er ist talentiert, hübsch, spielt erfolgreich Rugby und hat in der 3. Klasse nur Einsen auf dem Zeugnis. Wenn ich mit ihm wegziehe, werden die gemeinsamen Wochenenden weiterbestehen, auch der Integrationsdruck, allerdings ohne jegliche Einflußnahme durch mich. Ich sage ihm, es sei nicht sein Fehler. Aber bisher hilft das leider gar nicht; seine Zweifel wachsen, er ist labil und im Sport schwächelt er in letzter Zeit, was zu einem Teufelskreis führt. Vielen Dank! HZ


Sylvia Ubbens

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Liebe HZ, Kinder sind sehr bedacht darauf, dass sie ein gutes Ansehen bei ihren Eltern haben. Wird ein Kind nur beschimpft und gedemütigt, so kann es zu dem aufgezählten Verhalten führen. Fragen Sie Ihren Sohn, wie er sich den weiteren Kontakt zum Vater vorstellt. Sprechen Sie dann gemeinsam mit dem Vater, auch darüber, dass er gekränkt ist, wenn der Papa so von und mit ihm spricht. Ein offenes Gespräch muss her. Vielleicht wird bei Ihnen in der Nähe in den Sommerferien ein Selbstbehauptungskurs für Kinder angeboten (Ferienpass o.ä.). Solch ein Kurs kann insgesamt das Selbstbewusstsein Ihres Sohnes stärken und ein Anfang dafür sein, sich den Unwegsamkeiten des Lebens zu stellen und sei es den Mut zu haben, seinem Vater zu erklären, was man möchte und was nicht. Haben Sie den Eindruck, dass es noch viel tiefgründiger ist und Ihr Sohn nicht alleine daraus kommt, sollten Sie vielleicht über ein kinderpsychologisches Beratungsgespräch nachdenken. Oft tut es Kindern gut, mit einer neutralen Person (auch wenn sie Mama und Papa sehr lieb haben) zu sprechen und ihren Kummer loszuwerden sowie neue Umgangsstrategien zu lernen (womöglich lange Wartezeiten). Viele Grüße Sylvia


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