Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Lügen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Lügen

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Hallo Frau Schuster, als ich meine nun 5jährige Tochter aus der Kita abholte, fragte mich eine Erzieherin wo wir denn in Frankreich Urlaub gemacht hätten, Leonie würde den ganzen Tag davon schwärmen. Ich sagte, daß wir gar nicht verreist waren, sondern Leonies Zimmer tapeziert haben und sie endlich das langersehnte Hochbett bekommen hätte. Am Freitag meinte die Erzieherin, daß Leonie jedes Kind angemault hätte, sie dürfe sich nicht schmutzig machen, da sie noch zum Geburtstag geht. Ich wußte gar nicht was ich sagen sollte, denn mit war kein Geburtstag bekannt. Zum Schluß wünschte die Erzieherin viel Spaß und fragte Leonie ob sie zum Kindergeburtstag oder zum Erwachsenengeburtstag geht. Leonie lachte nur verlegen und sagte nichts dazu. Als mich die Erzieherin fragend anschaute, sagte ich nur, ich weiß von keinem Geburtstag. Solche Situationen häufen sich, und ich weiß nicht warum Leonie Geschichten erfindet. Für mich sind solche Situationen sehr unangenehm, denn ich kann nur sagen, ich weiß von nichts oder es ist nicht so und falle Leonie damit in den Rücken. Wie verhalte ich mich in solcher Situation richtig?


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Hallo Ratsuchende Folgenden Artikel fand ich auf der Seite: www.hoppsala.de: Mit Schwindeln umgehen - Verhaltenstipps für Eltern, wenn das Kind lügt * Moralpredigten oder Schuldzuweisungen sollten vermieden werden. Stellt einfach sachlich fest „Ich glaube, dass du nicht ehrlich bist. Du kannst mir ruhig sagen, was los ist.“ * Überlegt, wie euer eigenes Verhalten in Bezug auf Lügen aussieht, denn die Kinder sehen in euch ein Vorbild * Wenn ihr euer Kind beim Lügen ertappt, dann solltet ihr es darauf ansprechen, warum es gelogen hat. Zeigt Verständnis und überlegt gemeinsam, wie es beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation vorgehen kann, ohne zu lügen. * Droht keinesfalls mit harten Strafen. Zieht das Lügen Konsequenzen nach sich, begründet diese. * Fordert keine Schuldbekenntnisse von eurem Kind, denn dadurch kommt es sich klein und wertlos vor. Es möchte seinen Fehler nicht eingestehen und sein Gesicht wahren. * Wenn euer Kind hartnäckig darauf besteht, nicht der Übeltäter gewesen zu sein, dann tut es dies aus Angst vor einer harten Strafe. * Erklärt im einfach, dass das zwar nicht toll war, aber das man das gemeinsam lösen könnte. Schafft vertrauen, in dem ihr immer betont, dass ihr zu ihm steht, egal, was es angestellt hat. Vielleicht sagt es nun von sich aus die Wahrheit, ansonsten solltet ihr es zunächst dabei belassen und weiterhin Vertrauen schaffen und darauf hoffen, dass euer Kind beim nächsten Mal zu seinen Fehlern steht. * Ermuntert eure Kinder immer wieder, die Wahrheit zu sagen und zu ihren Fehlern und Schwächen zu stehen. Wenn es Fehler gemacht hat, wettert nicht gleich los, sondern fragt nach, wie es dazu kam und ob das Kind selbst eine Idee hat, wie es den Fahler wieder gut machen kann. * Es ist wichtig, mit den Kindern über Lügen und mögliche Ursachen zu sprechen. Erklärt den Kindern, was passieren kann, wenn jemand häufig die Unwahrheit sagt. * Vielleicht erzählt ihr eurem Kind von einer Situation, in der ihr selbst gelogen hat. Was waren die Konsequenzen und wie habt ihr euch dabei gefühlt? Was hättet ihr stattdessen tun sollen? * Lobt eurer Kind, wenn es in einer schwierigen Situation die Wahrheit sagt, sei es, es kommt mit einer schlechten Note zu euch oder es hat groben Unsinn gemacht. Das ist zwar nicht toll, aber es ist wahnsinnig couragiert, dass es sofort mit der Wahrheit zu euch kommt! Dann setzt euch an einen Tisch und redet darüber, wie das Problem gelöst werden kann. * Sollte sich euer Kind durch Lügen in eine verfahrene Situation gebracht haben, bietet ihm an, die Sache gemeinsam aus der Welt zu schaffen. So spürt es, dass man mit der Wahrheit weiter kommt als mit Lügen. * Gebt euren Kindern immer wieder die Gewissheit, dass ihr es liebt und in jeder Situation zu ihm haltet. * Lügt euer Kind trotz vielfacher Gespräche immer wieder, solltet ihr versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen und auch Rat und Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Weisen Sie Leonie geduldig und immer wieder darauf hin, dass ihr bald überhaupt nicht mehr geglaubt wird. Bitten Sie auch die Erzieherin, Ihre Tochter nach zweifelhaften Aussagen zu befragen, ob sie mal wieder "Märchenstunde" hat. Vermutlich möchte Leonie mit diesen Aussagen, wie einem Urlaub in Frankreich, Geburtstags-Einladung o.Ä. die Aufmerksamkeit auf sich lenken und Träume wahr werden lassen. Liebe Grüße und: bis bald?


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