Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Lügen im Kleinkindalter

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Lügen im Kleinkindalter

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist jetzt 3,5 Jahre alt. Nicht zum ersten Mal hat er mich bewußt angelogen. Also nicht, wie bei manch anderen Kinder, daß es ein Gespenst oder so war. Er hat ganz genau gewußt, was er angestellt hat und auch ganz bewußt geschwindelt. Ich war maßlos enttäuscht. Ich schimpfe nicht ständig, wenn er was anstellt, im Gegenteil: wenn er auch zu dem steht, was er angestellt hat, dann sage ich natürlich, was mir daran nicht gefallen hat, aber ich erklär es ihm und bitte ihn, daß nicht wieder zu tun. Wie kann ich ihm klar machen, daß lügen unschön ist und er lieber zu einen Taten stehen soll? Vielen Dank vorab lillyfee


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Hallo Lillyfee Wenn Sie genau wissen, dass Ihr Sohn bewußt gelogen hat, wird er Damit nicht nur seine phantasievollen, altersgemäßen Gedanken mitteilen wollen sondern auch gleichzeitig Ihre Reaktion testen.- Zeigen Sie ihm liebevoll und wissend lächelnd, dass Sie seine Absicht durchschauen, indem Sie z.B. mit folgendem Satz reagieren: "Ich merke ganz genau, dass du mal wieder Märchenstunde hast" :-)) Ihr Sohn wird sich ertappt fühlen, mitlächeln und bestimmt bald das Interesse daran verlieren. Sonntägliche Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Lillyfee, also, "maßlos enttäuscht" brauchst Du über das Schwindeln Deines Sohnes ganz sicher nicht zu sein. Schwindeln ist im Kleinkindalter völlig normal. Es wäre eher bedenklich, wenn er das nicht tun würde :-) Kinder entdecken irgendwann, dass man mit der Sprache eine eigene Wirklichkeit erschaffen kann. Das ist auch wichtig, weil man ihnen nur so zum Beispiel Märchen erzählen kann, und sie sich nur so auch selbst kleine Geschichten ausdenken können. Wenn es dann ums Lügen geht, ecken sie mit ihrer neu entdeckten Fähigkeit natürlich an. Wichtig finde ich, dass es kein Zeichen für eine Charakterschwäche ist, wenn ein Kind lügt. Da legen wir zu sehr unsere Erwachsenen-Maßstäbe an, finde ich. Denn alle Kinder lügen gelegentlich. Wir Erwachsenen übrigens auch. Sogar ständig. Oder würdest Du Deiner besten Freundin wahrheitsgemäß erzählen, dass Du ihren neuen Freund optisch wenig ansprechend und nicht besonders intelligent findest? Oder Deinen Eltern, dass Du Depressionen bekommst beim Anblick ihrer neuen Couch-Garnitur? Und gibst Du zu, einfach keine Lust auf die Party-Einladung am Wochenende zu haben, weil Du eine stressige Woche hattest? Oder sagst Du den Gastgebern lieber, Ihr hättet schon etwas anderes vor und könntet daher leider, leider nicht kommen...? Ich will das Schwindeln damit nicht entschuldigen. Nur zeigen, dass wir alle die Wahrheit gelegentlich dehnen. Natürlich müssen Kinder lernen, möglichst bei der Wahrheit zu bleiben. Ich mache es bei unserer Tochter (4) immer so, dass ich ihr freundlich sage, dass ich schon weiß, wie es in Wirklichkeit war. Und dass ich nicht angelogen werden mag. Genau, wie ich auch sie nicht anlüge. Ich finde es wichtig, sie dabei nicht vor anderen damit bloßzustellen, sondern sage es ihr, wenn wir allein sind. Und ich mache ihr auch keine Vorwürfe, wenn ich sie beim Schwindeln ertappe, weil sie mich sonst das nächste Mal vielleicht aus Angst erst Recht anlügt. Manchmal ist ja auch ein bissel zuviel an Strenge der Grund für das Schwindeln. Wenn es nichts Schlimmes ist, worüber sie mich angelogen hat, schnappe ich sie mir manchmal auch einfach, kitzele sie und sage, dass sie ein kleines Lügenmonster ist. Dann kichert sie und weiß zugleich, dass sie durchschaut ist. Sie schwindelt übrigens sehr selten. Was ich durchaus auf den entspannten Umgang von unserer Seite mit dem Lügen zurückführe. Sie braucht sich einfach nicht zu fürchten, die Wahrheit zu sagen. Ich lobe sie daher auch ausdrücklich, wenn sie es wagt, mir etwas Unangenehmes von sich aus zu beichten. Das finde ich nämlich wirklich toll von ihr. Liebe Grüße, Astrid


Mitglied inaktiv

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ich habe Astird Jhr Bericht gelesen, und kann nur sagen ich sehe das auch! Klienkinder lügen nicht bewusst! ich habe ein Buch da steht sogar drinn das Kinder erst so mit 9-10 ganz Bewusst lügen also gezielt lügen!! Mansche dinge sind im Kopf so passiert und dann könne das Kind,das was wirklich pasiert ist,und nur im Kopf abgelaufen ist nicht unterscheiden! weil es eben noch voll von fantasie ist! bin mal neugierig wann Meine Tochter damit das erste mal kommt! LG silvia


Mitglied inaktiv

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Hallo Lillyfee, ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Meiner Ansicht nach können Kinder in dem Alter noch nicht bewußt lügen. Sie stellen sich einfach vor, etwas wäre ganz anders gewesen, als es tatsächlich war, und dann ist das für sie auch so. Sie unterscheiden nicht zwischen Wahrheit und Wunschdenken. Viele Grüße, Anne


Mitglied inaktiv

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hab auch keine Ahnung wie man damit umgehen sollte. Aber ich habe bei meiner Maus (fast 3) auch festgestellt, daß sie bewußt lügt. Manchmal nur wegen Kleinigkeiten, da sehe ich aber total drüber weg, weil ich denke das es normal ist. Aber als sie neulich sagte, die Oma hat mich geschlagen und auch dabei blieb, war ich baff. Und es kann nichts gewesen sein. Weil ich die ganze Zeit dabei war. Außerdem vertraue ich da meiner Mutter total, wenn was gewesen wäre hätte sie es gesagt. Und ich weiß nicht ob das Wunschdenken war oder einfach unbewußt. Denke eher nicht. Einfach nur *grübel* Ich denke die Kids können einfach manchmal mehr als wir ihnen zutrauen. LG Diana


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