Hallo. Ich habe eine Frage zu meiner Tochter. Sie war ein Schreibaby und hat bestimmt an die 20 Stunden täglich geschrieen. Sie war von Anfang an hellwach und sehr neugierig, somit aber auch schnell überreizt. Dann hat leider gar nichts mehr geholfen. Sie hat gekreischt (nicht geschrieen, wie es Babys nunmal tun) und sich durchgebeugt und gekrampft. ich war oft mit ihr beim Arzt, dort hieß es aber immer nur, ja das sind die Koliken und die gehen irgendwann allein vorbei. Besucher beim Ostheopathen haben leichte Verspannungen ergeben, die aber gelöst wurden. Trotzdem hat sich an ihrem Verhalten bzw. dem schreien und dem krampfen nichts geändert. Es wurde nach und nach besser, jedoch ist sie auch heute mit 10 Monaten noch extrem unruhig, schreit viel und wirkt insgesamt sehr unzufrieden. Seit einigen Monaten ist es nun so, dass sie mich haut, kratzt und mich dabei auch sehr böse anschaut. Richtiggehend aggressiv, was auch anderen auffällt, also keinesfalls Einbildung von mir ist. Sie kuschelt gar nicht. Wenn ich kurz das Zimmer verlasse (ich sage ihr, das ich gleich wieder komme), weint bzw. schreit sie und will hinterher. Komme ich dann wieder, schaut sie mich kurz an, zeigt aber keine Spur von Freude oder ähnliches und spielt einfach weiter. Bis vor kurzem kam sie noch zu mir gerobbt, wenn ich mich hingehockt und sie gerufen habe. Mittlerweile tut sie das nur nach mehrmaligem Rufen und auch dann sieht es eher widerwillig aus. Oft reagiert sie gar nicht auf mich, wenn ich ihren Namen rufe, obwohl sie das sonst immer getan hat. Will ich sie zum schlafen bringen (sie schlief bisher nur auf dem Arm und mit der Flasche ein) drückt sie sich von mir weg, dass sie fast schon vom Arm hüpft und haut und kratzt mich. Habe gedacht, vielleicht will sie nicht mehr auf dem Arm schlafen und habe sie ins Bett gelegt. Da kommt sie trotz starker Müdigkeit jedoch auch nicht zur Ruhe und weint dann. Gleiches gilt, wenn sie sieht, ich gehe Richtung Tür. Ich lasse sie dann natürlich nicht alleine und auch nicht schreien. Beruhigen kann man sie dann jedoch nur auf dem Arm und auch das funktioniert mittlerweile nicht mehr. wo sie früher ihren Kopf an mich gelehnt hat und dann doch einschlief, drückt sie sich nun von mir weg und oft hilft dann nur noch der Schnuller. Wenn ich sie über Nacht mal bei den Großeltern gelassen habe, hat sie weder zum Abschied geweint und auch beim Wiedersehen keine Spur, das sie sich freut oder mich vermisst hat. Kann es sein, dass hier eine gestörte Bindung vorliegt? Weil ich in ihrer Schreizeit vielleicht ihre Signale nicht richtig lesen konnte. Ich muss auch dazu sagen, als sie mich wieder komplett zerkratzt hat, habe ich ihre Hand festgehalten und laut bzw. ernst NEIN gesagt. Habe sie aber nicht gehauen oder ähnliches. Sie hat angefangen zu weinen, ich habe sie dann getröstet. Aufgehört mit dem hauen etc. hat sie aber nicht. Im Gegenteil, man könnte meinen, sie tut es trotzig erst Recht. Hat sie Angst vor mir? Oder eine Bindungsstörung? Das Ganze beschäftigt mich sehr und macht mich sehr traurig und ich ertappe mich dabei, wie ich sie immer intensiver beobachte, um festzustellen, ob sie mich überhaupt liebt, ob sie Angst vor mir hat. Auch anziehen und wickeln ist extrem schwer. Sie brülkt, schreit, tritt mich immer wieder in den Bauch, sodass es dadurch natürlich noch länger dauert und wir dann glaube ich, beide entnervt und frustriert sind. Was kann ich in dieser Situation tun? Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort und entschuldigen Sie den langen Text.
von Sunny1281 am 03.02.2016, 12:41