Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Konzentrationsstörung (4Jahre) / Familie

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Frage: Konzentrationsstörung (4Jahre) / Familie

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Anliegen ist leider etwas komplizierter, denke ich. Es geht um unseren Sohn Quentin, 4Jahre. Der KiGa vermutet eine Konzentrationsstörung bei ihm, was ich in einigen Punkten nachvollziehen kann. Z.B. kann er sich schlecht konzentrieren (nur wenn er wirklich richtig Lust hat z.B. zu einem Puzzle), hat Probleme zur Ruhe zu kommen (zappelt rum, sitzt selten mal 3Minuten still...), hat teilweise Schwierigkeiten, seine Kräfte einzuschätzen und zu dosieren (haut und schubst ab und zu und spielt meist sehr wild)...naja, und so weiter und so fort. Im Großen und Ganzen nur kleine Auffälligkeiten, über die wir uns jetzt nicht soooo dolle den Kopf zerbrechen. Wir versuchen nun, gegenzusteuern (erzieherisch auf der einen Seite, auf der anderen Seite gehen wir seit kurzem mit ihm Reiten, wo er so richtig ruhig wird und "runterfährt"...hätte nie gedacht, daß er 30Minuten still auf einem Pferd sitzen kann). Soweit zu Quentin... Jetzt gibt es in unserer Familie immer wieder Situationen, die mir schon richtig unangenehm sind. Quentin ist ein pfiffiger, aufgeweckter und für sein Alter sehr schlauer Junge. Er kann auch einfühlsam sein (tröstet richtig toll z.B.). Die U8 beim KiA war unauffällig. Mittlerweile ist es nun in der Familie so, daß Quentin (da er ja eh so ein "Wilder" ist) pauschal erstmal Schuld hat, wenn es Auseinandersetzungen gibt (mit der 6jährigen Cousine z.B.). Das nervt mich richtig, weil es eben nicht immer seine Schuld ist, aber er wird erstmal gemaßregelt (vom Opa z.B.). Das nächste Problem ist, daß er halt am Essenstisch nicht lange still sitzt. Meine Eltern legen da großen Wert drauf und erwarten von ihm Dinge, die er einfach nicht leisten kann. Von den Gesprächen im KiGa wissen sie, allerdings schieben sie 90% davon auf die Erziehung (finde ich nicht ganz fair, aber bitte). Meine Schwester (mittlerweile auch Mutter von einem 1jährigen Sohn) fängt nun auch schon an, an unserer Erziehung zu zweifeln. Und ist ebenfalls wie die Großeltern der Meinung, daß Kinder so lange am Tisch sitzen müssen, bis alle aufgegessen haben. Das kann ja schonmal 45Minuten oder länger dauern. Quentin hat nach 10Minuten aufgegessen...dann wird ihm langweilig...HALLO...er ist 4. Am Tisch spielen darf er dann auch nicht...was will er...? Aufstehen natürlich. Ich erlaube ihm das dann auch nach 15Minuten, weil ich es einfach nicht von ihm erwarte (erwarten kann?), daß er solang sitzen bleibt, bis alle fertig sind. Ich könnte noch viel mehr schreiben, ist so schon ziemlich lang geworden, aber ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Mein Mann hat mittlerweile auch keine Lust mehr auf solche Familientreffen, weil Quentin immer beäugt wird...so nach dem Motto...: Was stellt er als nächstes an...!? Dabei ist seine Cousine auch kein Engel, will beim Spielen immer bestimmen, was Quentin sein soll oder machen soll. Daß ihm das nicht paßt, kann ich auch verstehen, aber er ist Schuld, wenn die zwei dann streiten. Ich versteh's nicht. Meine Schwester ist auf dem "Super-Sohn-Trip" und meint, man kann alles erzieherisch regeln (Kinder mit 3Jahren sitzen still, reißen sich von der Hand nicht los, hauen nicht, kreischen nicht...usw.). Ich freue mich auf Ratschläge und Meinungen in und von allen Richtungen. Ich bin doch bestimmt nicht die Einzige, der es so geht, oder? Liebe Grüße BETTY


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Hallo Betty Da Sie selbst Ihren Sohn nicht als kleinen Erwachsenen ansehen und seine Persönlichkeit akzeptieren, die noch lange nicht mit Der seiner Cousine, Tante, seines Opas usw. übereinstimmen muß, bzw. auch gar nicht kann, handeln Sie meines Erachtens nach genau richtig.:-)) Bitten Sie Ihre Angehörigen zu akzeptieren, dass Sie und Ihr Mann es sind, die die große Verantwortung übernommen haben, Quentin in eine SICHERE Selbständigkeit nach IHREN Vorstellungen zu führen. Schließlich haben sich weder der Opa in die Erziehung seiner Kinder reinreden lassen, noch läßt sich Ihre Schwester auf Ihre Vorstellungen von Erziehung ein, oder?- Kleinkinder haben einen viel größeren Bewegungs- und Erfahrungsdrang und können einfach nicht nahezu beschäftigungslos am Tisch sitzen bleiben; es sei denn, sie werden dazu unter Druck gesetzt und fürchten sich vor Sanktionen. SIE möchten, dass Quentin aus Einsicht lernt und nicht, daß er aus Angst sich angepaßt verhält! Weisen Sie höflich aber bestimmt darauf hin, daß Ihnen die familiären Treffen keinen Spaß machen, wenn immer Ihr Sohn und Damit auch Sie als Eltern gemaßregelt werden, sodaß Sie diese Besuche auf`s Nötigste beschränken werden, wenn keine Besserung eintritt. Ggf. werden Sie dann aber bitte auch entsprechend konsequent handeln müssen, damit Ihre Schwester, der Opa usw. doch hoffentlich bald zur Einsicht kommen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, ganz lieben Dank für Ihre mutmachende Antwort. Das bestärkt mich (uns) in unserem Verhalten und unserem Umgang mit Quentin und der Familie. Danke...! Irgendwie wußte ich, daß mein Eindruck nicht komplett falsch sein konnte...:-) Liebe Grüße BETTY


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