Konsequenz in der Erziehung bei Familienzuwachs

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Konsequenz in der Erziehung bei Familienzuwachs

Hallo! Unsere Tochter ist fast 18 Monate, unser Sohn kam vor 10 Tagen zur Welt. Seitdem ich im KH zur Entbindung war (3 1/2 Tage) und ihr Bruder da ist, ist unsere Tochter zeitweise höchst agressiv. Sie wirft ihr Essen durch die Gegend, haut bzw. versucht ihren Bruder bei jeder Gelegenheit zu hauen, will nicht mehr schlafen und ist insgesamt sehr wild und aufgewühlt. Verständlich, die neue Situation nimmt sie sehr mit. Mein Mann hat 3 Wochen Urlaub und wir kümmern uns beide wirklich liebevoll abwechselnd um beide Kinder und versuchen auch, unsere Tochter in die Babypflege miteinzubeziehen, was aber wie gesagt immer in "Schlägerattacken" endet. Das nimmt mich sehr mit. Wenn sie ihr Essen durch die Gegend wirft oder ihr Spielzeug, verbieten wir ihr es, wenn sie ihren Bruder versucht zu hauen bekommt sie auch Schimpfe. Und im Moment tut sie mir einfach wahnsinnig leid. Die Frage ist, wie konsequent soll ich sein beim Schimpfen... Bin ich konsequent, müsste ich nur noch Schimpfen so wie sie sich verhält - was ich aber eigentlich nicht will. Denn das würde ihre Inakzeptanz ihrem Bruder gegenüber sicher nur noch vergrößern... Andererseits kann ich sie ja nicht alles machen lassen nur damit sie dann lieb ist. Denn Regeln bieten ja eigentlich auch Rückhalt und Sicherheit. Und die Regeln die sie nun bricht bestanden ja auch schon vor der Geburt des Babies... Wie soll ich mich verhalten? Möchte es so gerne richtig machen und es tut mir so leid, dass sie unter der Geburt ihres Bruders so leidet... Wäre dankbar für Ratschläge... lG, Katja

Mitglied inaktiv - 26.04.2007, 14:40



Antwort auf: Konsequenz in der Erziehung bei Familienzuwachs

Hallo Katja Zunächst noch meinen HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu Ihrem 2.Kind! Sie werden nach anfänglichem Stress und "Zusammenraufen" bald feststellen, was Ihr Sohn für eine Bereicherung für die GANZE Familie ist.:-)) Ihre Tochter bricht die bereits vorhandenen Regeln im Moment nicht mit Absicht. Sie weiß einfach nicht, WIE sie sich verhalten soll und hat durch die Geburt ihres Bruders ihre sichere Orientierung verloren. Mit Ihrem Verhalten fordert sie Ihre umgehende, helfende Aufmerksamkeit geradezu ein, ohne mit 18 Monaten schon die Folgen ihres Handelns überblicken zu können. Bitte schimpfen Sie möglichst nicht mit ihr. Sie fühlt sich dann nur noch mehr aus dem Mittelpunkt der Famile verdrängt, noch weniger verstanden und noch weniger geliebt, was ihr Verhalten eher noch verstärken wird. Nehmen Sie sie in konkreten Situationen liebevoll und fest in Ihren Arm (auch wenn Ihnen nicht Danach ist) und informieren Sie sie tröstend darüber, dass Sie gemeinsam schon wieder "Ordnung" schaffen werden. Damit sie nicht mehr allzu häufig die Reaktionen ihres Bruders testet, der für sie noch gar kein wirkliches Geschwister darstellt sondern nur ein lebendiges Kuscheltier, schenken Sie ihr eine Babypuppe, die sie immer dann versorgen DARF, wenn Sie Ihren Sohn versorgen. Zeigen und sagen Sie ihr, wie stolz Sie auf Ihre "große" Tochter sind -auch vor anderen Leuten- und bitten Sie Angehörige, Freunde usw., doch lieber Ihrer Tochter Etwas zu schenken und sich ihr liebevoll zuzuwenden (zu gratulieren usw.) als ihrem Bruder, der sowieso am Liebsten seine Ruhe hat und nicht viel mitbekommen wird. Es wird besser; Das verspreche ich Ihnen!:-) Halten Sie durch, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 27.04.2007



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