Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin gerade ziemlich traurig. Seit Montag geht mein Sohn, der im Mai 3 wurde, drei Stunden pro Tag in den Kindergarten. Allerdings äußerst ungern und widerwillig, eigentlich nur mit Zwang und Gewalt. Die Erzieherinnen sagen, das sei normal und gibt sich mit der Zeit. Aber mir kommt es schon extrem vor. Ich sehe zwar im Kindergarten einige andere weinende Dreijährige, doch die beruhigen sich schneller als mein Sohn. Seit Sonntag ist mein Sohn ein sehr unglückliches Kind geworden. Er heult morgens, mittags, nachmittags und abends fast ständig. Er weint Rotz und Wasser bis ihm übel wird und scheint ziemlich verzweifelt. Er will nicht in den Kindergarten, schon gar nicht ohne mich. Das sind abends seine letzten Worte und morgens die ersten. Er kann die Nachmittage zuhause gar nicht genießen, ist total müde, widerspenstig und weinerlich. Morgens kann ich ihn nur mit Gewalt anziehen und in den Kindergarten bringen. Die Probetage im Sommer liefen ähnlich. Mein Sohn war schon immer sehr anhänglich, deshalb genieße ich die drei Stunden ohne ihn. Ich habe hier nur selten jemanden, der ihn mir mal abnimmt. Er ist ziemlich anstrengend und durchaus reif für den Kindergarten. Er ist sprachlich und intellektuell sehr weit, aber er wehrt sich gegen jede Art von Unabhängigkeit. Mit dem Sauberwerden, mit dem Abstillen und Ohne-Mama-auskommen hängt er seinen Altersgenossen weit hinterher. Da hilft weder Lob noch Ermunterung, seine Fortschritte in dieser Richtung sind endlos langsam. So dachte ich auch, der Kindergarten würde ihm guttun. Aber er fühlt sich wohl mal wieder dazu gedrängt und wehrt sich dann erst recht dagegen. Er ist sehr eigensinnig, hat mir schon im Mutterleib Sorgen gemacht. Er ist auch eher klein und schmächtig, benimmt sich oft absichtlich wie ein Baby. Er stillt immer noch. Nachts wacht er oft schreiend oder heulend auf und schläft dann in Mamas und Papas Bett weiter. Seit er 5 Monate alt war, bin ich mit ihm in einer Krabbelgruppe. Zwei Jungs aus dieser Krabbelgruppe sind nun auch in seiner Kindergartengruppe. Einer der beiden war auch mit uns in der Musikgruppe. Mein Sohn ging schon immer sehr widerwillig zu diesen Gruppen und verhielt sich dort oft als Einzelgänger. Er spielte selten mit anderen Kindern und kooperierte meist nicht. Jeder rät mir, bloß ja nicht aufzugeben, da mein Sohn sich nur durchsetzen wolle. Ich weiß nicht, ob er bloß seinen Willen durchsetzen will oder ob er wirklich Angst vor dem Kindergarten hat. Warum, das kann er mir nicht sagen. Der Kindergarten hat 4 Gruppen mit je 27 Kindern und 2 Erzieherinnen. Kleinere Kindergärten gibt es hier leider nicht. Falls sich das Theater nächste Woche nicht bessert, wie lange soll ich es noch versuchen, was raten Sie? Ich wäre traurig, wenn es nicht klappt, da ich die freie Zeit am Vormittag wirklich brauche und demnächst auch finanziell auf eine Berufstätigkeit angewiesen bin. Aber ich will natürlich meinen Sohn auch nicht auf Dauer so schlimm leiden sehen.
Christiane Schuster
Hallo Tanja Versuchen Sie noch ca. die nächsten 2-4 Wochen die Freude Ihres Sohnes am KiGa-Alltag zu wecken, indem Sie ihn dort nicht allein lassen sondern ebenfalls am Gruppengeschehen mit teilnehmen (sofern es die ErzieherInnen zulassen). Geht er auch dann noch wiederwillig in die Gruppe, sollten Sie für ihn -falls die Möglichkeit besteht-, eine Tagesmutter suchen, bei der die Gruppe wesentlich kleiner und übersichtlicher ist oder ihn noch ein weiteres Jahr zu Hause lassen und mit ihm gemeinsam an verschiedenen Interessengruppen (Sport, musik.Früherziehung) teilnehmen um sein Selbstbewußtsein zu stärken. Für eine richtige Entscheidung drück` ich Ihnen ganz fest die Daumen.- Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
hallo tanja, habt ihr in der kita eine eingewöhnungszeit gemacht? falls nicht, würde ich das an deiner stelle unbedingt nachholen. lasst euch zeit. unser großer sohn ist mit 22 monaten in die kita gekommen. er war und ist ein zurückhaltendes kind. wir haben uns 4 wochen für die eingewöhnung zeit genommen. danach klappte es ohne probleme und er geht im allgemeinen sehr gerne in die kita. er hat auch relativ lange gestillt. mit 26 monaten hat er sich selber abgestillt. es gibt definitiv keinen zusammenhang zwischen -anhänglichkeit- und -immer noch stillkind- alle meine zweifel diesbezüglich hat unser kleiner sohn längst widerlegt. er ist 18 mon., still immer noch ;-), ist aber ein völlig anderer typ, als sein bruder. an der mama klammern - das gehört eher nicht zu seiner lieblingsbeschäftigung ;-) lass dich nicht von den erzieherinnen einfach nach hause schicken, denn in manchen kitas ist das üblich - augen zu und durch. leider kommt dabei die individualität mancher kinder zu kurz. drücke euch die daumen! lg e.
Mitglied inaktiv
Oh, Tanja, das tut mir leid für Euch! ich denke, die Leute haben recht, die sagen, dass Dein Sohn seinen Willen durchsetzen will. Dir Frage ist: Darf er, oder darf er nicht? Denn wie Du es schreibst, ist es nicht nur eine "Eintagesmarotte", sondern er möchte eben wirklich nicht. Er ,öchte bei der Person bleiben, die er am meisten liebt und offenbar zu seiner Sicherheit braucht: Bei seiner Mutter - bei Dir. Und in dem Fall würde ich diesen Willen nicht brechen. DER Preis wäre mir zu hoch. Warum MUSS ein Kind unbedingt in den Kindergarten, wenn es nicht bereit dafür ist (und es Eure häusliche Situation erlaubt)? Ich erinnere mich, dass ich über ein jahr lang Bauchschmerzen hatte, wenn ich in den Kindergarten musste. Meine Mutter dachte damals, sie würde es richtig machen, denn alle anderen kinder gingen ja, und "das Kind muss doch selbständig werden". Aus heutiger Sicht würde ich sagen, ich hätte niemals in den Kindergarten gehen dürfen. Erzwungenes Abnabeln kann nie gut sein. Ich beschäftige mich derzeit viel mit dem Thema, wenn Du magst, kannst Du mich gern anmailen - ich hoffe, ich krieg das Postfach auf. :-) Cleindori
Mitglied inaktiv
Hallo, Tanja, ich finde, eulalie und cleindori haben Recht. Für mich hört es sich auch so an, als ob Dein Kind einfach nicht in den Kiga möchte. Wenn es irgendwie geht, würde ich das dann auch nicht erzwingen, vielleicht gibt es ja andere Alternativen, Tagesmutter oder so. Es gibt einfach Kinder, die lieber für sich sind. Natürlich ist es auch für solche gut, wenn sie immer mal wieder das Angebot haben, auch mir anderen Kindern zu spielen. Aber - erzwingen kann man nichts und sollte das auch nicht, denke ich. Das mit der Reife ist immer so ne Sache, nicht alles lässt sich messen, denke ich. Ich würde es erstmal mit der anderen Methode probieren und eine richtig gute und lange Eingewöhnungszeit starten. Vielleicht kann er Dir auch schon erklären, weshalb er nicht hingehen will? Ich denke auch: es kann nicht gut für ein Kind sein, wenn es so massiv gezwungen wird und so unglücklich ist dabei. Und auf das Gerede anderer Leute würd ich da nix geben. DU kennst Deinen Sohn am Besten und weisst, was los ist mit ihm. Verwöhnen tust Du ihn mit Sicherheit nicht, wenn Du ihn nicht leiden lässt (schon eine spezielle Interpretation von Kindesverwöhnung finde ich :-(( ). Im Gegenteil - es kann ihm und Eurer Beziehung nur guttun, wenn Du ihn ernst nimmst, denke ich. LG, Chr.
Mitglied inaktiv
ot
Mitglied inaktiv
Liebe Tanja, aus Deinem Beitrag entnehme ich , daß Du eine sehr einfühlsame Mutter bist, die über Erziehung bzw. Bedürfnisse des Kindes viel nachdenkt. So bin ich auch. Du schreibst auch Dein Sohn sei recht schwierig und andere würden Dir raten Dich durchzusetzen (weil sie glauben, daß sonst ein kleiner Tyrann entsteht?). "Zu sehr" auf Dein KInd einzugehen kann auch an den Bedürfnissen Deines Kindes vorbeigehen und birgt das Risiko, daß Kind und Mutter (Eltern) nicht mehr richtig glücklich sind. Das ist in dem Buch von Wolfgang Bergmann "Gute Autorität" sehr gut beschrieben. Unter mehreren Erziehungsbücher, die Ich gelesen habe, ist es mit Abstand das Beste und einfühlsamste (es geht hier übrigens nicht, wie der Autor betont um plattes Grenzen setzen). Bei mir ist ein echter Groschen gefallen. (Ich stille übrigens meine 20 Monate alte Tochter auch noch zum Einschlafen). Sorry ich halte sonst nichts von Missionarentum, aber in meinem Haus wohnt auch ein eigentlich sehr lieber Junge mit einer sehr einfühlsamen Mutter, der gerade im Begriff ist ein Tyrann und zu seinem Leidwesen ein Einzelgänger zu werden. viele Grüße, Barbara
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