Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind zeigt nach Eingewöhnung verändertes Verhalten?!

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind zeigt nach Eingewöhnung verändertes Verhalten?!

BELLA1985

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Hallo Frau Ubbens, ich habe eine Frage zum Thema Fremdbetreuung/ Eingewöhnung/ Loslösung. Unser Sohn (15 Monate) geht seit 3 Wochen zur Tagesmutti und zeigte nach Trennungsversuch sehr stark verändertes Verhalten (vermehrtes Stillen, Mama- fixiert, weinerlich). Unsere Eingewöhnung verlief wie folgt... Die 1 Woche der Eingewöhnung lief super, wir waren für 1/1.5std bei der Tagesmutti zum Spielen, unser Sohn erkundete den Raum und das Spielzeug, kam aber auch ab und zu mal "Mama tanken". In der 2 Woche, wurde am 2. Tag die Trennung vollzogen, hierbei musste ich für 30min nach Hause und als ich dann wiederkam war mein kleiner sehr stark am weinen und sein kleiner Körper auch in Aufregung. Am 3.und 4. Tag sollte ich dann auch wieder nach 30min spielen, wieder für 30min verschwinden.... wieder das selbe Verhalten... Am 5.Tag bat ich die Tagesmutti wieder einen Gang zurück zu schalten, aufgrund des veränderten Verhaltens unseres Sohnes... Vermehrtes Stillen, Mama darf nicht aus dem Sichtfeld, sonst weinen... In der 3. Woche konnte ich die Tagesmutti weiterhin überreden wieder mit da zu bleiben, jedoch wollte unser Sohn nach 30 min aus dem Raum und weg, ich konnte Ihn dann jedoch immer ablenken noch zu spielen... Jetzt hat Sie erstmal Urlaub.... mmmh wie sollen wir denn überhaupt weiter machen... ich habe kein gutes Gefühl, denn für mich geht die Trennung auch viel zu schnell, 30 min ohne Mama bei einer noch unvertrauten Person... die Tagesmutti sagt zwar das es alles normal sei aber da sind wir anderer Meinung... Eine richtige Eingewöhnung verläuft doch auch ohne Tränen?! Eine Situation in der Gruppe gibt es noch zu erwähnen, ein Kind weint leider fast die ganze Zeit und ich denke das macht die Situation auch nicht leichter???!!! Unser Sohn genießt eine bedürfnisorientierte Erziehung und von daher passt es mir gar nicht IHN weinend/schreiend zurück zu lassen... Danke für Ihre Antwort und Liebe Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe BELLA1985, am Anfang sollten Sie nicht länger als 10 Minuten gehen. Auch sollte die Tagesmutter Ihren Sohn nach spätestens 3 Minuten beruhigt haben können. Der Umstand, dass noch ein anderes Kind am Weinen ist, begünstigt die Eingewöhnung nicht. Kleine Kinder lassen sich gerne anstecken und weinen mit anderen Kindern mit. Ihr Sohn spürt aber auch Ihr Unbehagen. Sie sollten Ihrem Sohn mit einem guten Gefühl begegnen. Ihre Gefühle übertragen sich auf Ihren Sohn. Wenn Sie grundsätzlich ein gutes Gefühl bei der Wahl der Tagesmutter haben, dann besprechen Sie am ersten Tag nach der Rückkehr aus dem Urlaub, wie die Eingewöhnung aus beidseitiger Sicht verlaufen sollte. Fangen Sie bei "Null" an. Bleiben Sie am ersten Tag nicht länger als 30 Minuten mit Ihrem Sohn bei der Tagesmutter, damit es für ihn nicht zu anstrengend wird. Am 2. und 3. Tag verlängern Sie die Zeit auf 1 Stunde. Wenn diese Tage positiv verlaufen, bringen Sie Ihren Sohn am 4. Tag zur Tagesmutter, ziehen ihm noch Schuhe und Jacke aus und sagen ihm dann kurz und knapp, dass Sie schnell etwas einkaufen gehen und gleich wieder kommen. Gehen Sie nach 10 Minuten wieder hin. Hat sich Ihr Sohn, wie schon erwähnt, nach kurzer Zeit beruhigen lassen, können Sie die Zeit des Wegbleibens erhöhen, ansonsten bleiben Sie bei 10 Minuten. Dies als Beispiel, wie die Eingewöhnung laufen könnte. Die meisten Kinder weinen in den ersten Tagen beim Abgeben bei der Tagesmutter/Krippe/Kita. Selten schafft man eine Loslösung ohne Tränen. Die Tränen sollten aber nach wenigen Tagen wegbleiben. Auch bei einer positiv verlaufenden Eingewöhnung kann es sein, dass Ihr Sohn vermehrt Ihre Nähe sucht. Das ist ganz normal, schließlich "muss" er sich eine zeitlang von Ihnen lösen. Viele Grüße Sylvia


BELLA1985

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Hallo nochmal, vielen, vielen Dank für Ihre Hilfe und kompetente Antwort, Sie machen wirklich eine gute Arbeit. Ich habe ein sehr ungutes Gefühl bei unser weiteren Eingewöhung, da wir leider mit der Tagesmutti unterschiedlicher Meinung sind :-( Jetzt nach dem Urlaub der Tagesmutti, war es nur durch sehr viel Überzeugungsarbeit möglich die Eingewöhnung neu zu starten (Sie war leider nicht der Ansicht, das es nach 10 Tagen pausieren wieder von vorn anfängt bzw das Kind sich wieder neu gewöhnen müsste) Sie sagt mir auch täglich, dass sich unser Sohn nie an Sie gewöhnen würde, wenn ich immer mit dabei bin; aber ich merke ja das er einfach noch nicht so weit ist... bzw. durch das ständig schreiende Kind verunsichert ist.... (ist es denn normal das ein 1,8 Jahre altes Kind immernoch ständig schreit... zumal dieses Kind schon über ein halbes Jahr dort ist?) Wie können wir einen gemeinsamen Weg finden ohne das unser Sohn leidet, bzw. warum wird bei so vielen (ostdeutschen) Kitas/ Tagesmuttis die sanfte Eingewöhnung nich akzeptiert??? Sonnige Grüße und DANKE!!!!


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