Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind hört nicht zu und tut was es will

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind hört nicht zu und tut was es will

Arwen_79

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Hallo Frau Ubbens, ich bräuchte mal wieder Ihren Rat: unsere Tochter wird im Juli 5 Jahre alt. Sie ist sehr wissbegierig, neugierig und ein richtiger Wirbelwind. Momentan habe ich das grosse Problem, dass sie mir nicht zuhört und das treibt mich zur Weissglut und ich weiss nicht weiter. Beispiel: wir waren heute beim Einkaufen und meine Tochter wollte unbedingt ein Tagebuch - so eins wo man eine Tastenkombination drückt, und dann gehts auf. Solch eines hat eine Kiga-Freundin zum Geburtstag bekommen. Ich habe ihr erklärt, dass sie ja selber bald Geburtstag hätte, sie sich aber so viel wünsche, dass nicht alles in Erfüllung gehen könne. Sie hat zwar nicht rumgebrüllt, mich aber weggeschubst und war beleidigt. Auch die ganze Heimfahrt über blieb das so - hab sie auch sein lassen. Zu Hause hab ich sie nochmals beiseite genommen und ihr versucht zu erklären, dass man halt nicht alles haben kann. Sie hätte eh soviel und es gibt ja Kinder, die weniger hätten. Sie hat dann geweint, weil sie aber das Buch unbedingt will. Ich bin dann etwas strenger geworden und hab ihr gesagt, dass sie halt dann die restlichen Geschenke auch nicht bekommt, wenn sie mit nichts zufrieden sei. Und dann hat sie mir einfach nicht mehr zugehört - hat sich einfach rumgedreht, hat mit sich selber geredet und gespielt und mir keinerlei Beachtung geschenkt. Und diese Situation habe ich öfters; immer wenn ich ihr etwas erklären will, warum was nicht so geht wie sie wil, ignoriert sie mich und tut so, wie wenn sie mir nicht mehr zuhört. Das macht mich echt wahnsinnig. Dabei will ich doch nicht einfach nur kurz und knapp "nein" sagen. War vor kurzem auf einem Infoabend über Erziehung, und da wurde auch erwähnt, dass das Erklären so wichtig sei. Aber bei unserer Tochter komme ich hier irgendwie nicht durch. Was mache ich hier falsch bzw. wie kann ich es anders/besser machen? Vielen Dank


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Arwen_79, ich hätte etwas andere Worte gewählt, kann mich grundsätzlich den Worten meiner Vorrednerin aber anschließen. Kinder mit noch nicht einmal 5 Jahren verstehen viele Erklärungen noch nicht, aus dem Grund sind ausführliche Erklärungen meist noch nicht sinnvoll. Bzgl. des Wunsches nach dem Tagebuch hätte es gereicht, ihr zu sagen, dass Sie ihr heute kein Tagebuch kaufen, da sie bald Geburtstag hat und dann bestimmt viele neue Dinge bekommt. Ist Ihre Tochter etwas älter, hört sie Ihren ausführlichen Erklärungen zu und versteht diese auch. Bis dahin genügen wenige Worte. Viele Grüße Sylvia


Banu28

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Huhu, ich würde gern auch etwas dazu sagen, wenn Du magst. Es gibt einfach keine Gebrauchsanweisung, die zu jedem Kind passt. Es mag Kinder geben, die ausführliche Erklärungen mögen und brauchen. Deine Tochter ist daran einfach nicht interessiert, auch das ist völlig normal und sehr häufig. Das „Dauer-Gelabere“ ihrer Mütter geht vielen kleinen Kindern auf den Keks, um es mal drastisch auszudrücken. Ich glaube, Deine Tochter ist der Typ, der mit kurzen, knappen Ansagen viel besser klarkäme. Ich denke, dies wäre auch für Dich besser. Denn Du rutschst sonst ständig in seltsame Aussagen, wie, dass sie die restlichen Geschenke dann auch nicht bekommt (wirklich schädlich), oder dass andere Kinder gar keine Geschenke bekommen (überfordernd für ein erst fünfjähriges Kind). Es wäre im Alltag einfacher, Du würdest die normalen Wünsche, Launen und kleinen Frustrationen Deiner erst fünfjährigen Tochter nicht so unglaublich ernst nehmen. Es ist schön, auf sein Kind einzugehen, aber Du machst Deine eigene Stimmung zu sehr von diesen normalen Querelen abhängig. Tritt innerlich einen Schritt zurück: Du musst nicht auf absolut jede Stimmung eines Kleinkindes eingehen. Bleibe gut gelaunt, souverän, gelassen. Stehe drüber, DU bist die Erwachsene. Sei klar! Labere nicht ewig herum, diskutiere nicht über jeden Pups ausführlich. Das braucht weder Deine Maus, noch Du selbst. Es hilft außerdem, wenn Du erkennst, dass irreale Wünsche und häufiger Frust samt Wut und Enttäuschung bei kleinen Kindern Alltag sind. Kinder sind so. Nimm es nicht so persönlich, das musst Du nicht. Erwarte von einem so kleinen Kind noch keine Selbstbeherrschung oder eine reife Frustrations-Toleranz, das ist einfach zu früh. Die Mäuse sind in diesem Alter einfach irre anstrengend. Ist normal und hat nichts mit Dir zu tun! LG


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