Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Keine Angst

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Keine Angst

Palomita

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Liebe Frau Schuster, ich bin sehr beunruhigt, weil unsere kleine Tochter (3,5 Jahre) absolut keine Angst vor Wasser und Höhe hat. Es hört sich komisch an, weil man das auch positiv werten kann, aber lassen Sie mich bitte die Situation erklären. Sie spielt und tobt sehr viel mit ihrem Papa und weil mein Mann sehr sportlich ist und viel Kraft hat, kann er sie viel einfacher fangen, wenn sie von irgendwo oben springt. Im Schwimmbad springt sie von der Schwimmbeckenkante ins Wasser (mit Schwimmflügeln) und geht erst komplett mit dem Kopf unter das Wasser - kein Problem für sie. In der Badewanne legt sie sich auf den Rücken, hält sich mit den Armen auf dem Wannenboden und legt den Kopf so ins Wasser, dass nur noch die Nase und der Mund frei von Wasser sind. Ich habe mittlerweile auch Vertrauen, aber weiss nicht, ob es für ihr Alter nicht zu viel Vertrauen ist. Am Schlimmsten finde ich aber, dass sie auf Ideen kommt, die andere Kinder nicht haben bzw. nie tun würden, da sie zu viel Angst davor hätten. Zu Hause im Garten haben wir eine kleine Rutsche. Heute kletterte sie nach oben und anstatt zu rutschen, sprang sie einfach auf den Rasen. Im KiGa laufen ihr die Erzieherinen hinterher, weil sie mit einem (Laufrad, Dreirad, Roller) den steilen Berg auf dem Spielplatz ganz schnell runterrollen will. Das macht kein Kind, aber Isabella schon. Ganz hartnäckig versucht sie es jeden Tag. Heute sagte mir eine Erzieherin, dass Isabella überhaupt keine Angst hat und bis jetzt ganz viel Glück hatte, dass sie sich nie schlimm weh getan hat. Eine Mutter hört sowas ungern. Mein Mann sagt, dass ich mehr Vertrauen in die Kleine haben sollte. Natürlich müssen Kinder ihre Erfahrungen machen und manchmal müssen sie "spühren", damit sie dann Grenzen und Gefahren erkennen. Aber sollte man dabei nicht auch das Alter des Kindes beachten? Mache ich mir umsonst Sorgen oder sind diese berechtigt? Oder liegt es einfach daran, dass "ältere" Mütter (ich bin 39) mehr Angst haben als Mütter, sie ihre Kinder mit Mitte 20 bekommen? Vielen Dank!


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Hallo Palomita Ganz bestimmt haben ältere Mütter mehr Angst um ihre Kinder, da mit zunehmendem Alter die Spontaneität zunehmend nachlässt. Dringend empfehle ich Ihnen für Ihre Tochter einen Schwimmkurs, damit Sie sicher sein können, dass sie in Gewässern nicht gleich ertrinken wird. Auf Gefahren, wie das Springen von einer Rutsche, das Herabfahren eines steilen Hanges mit dem Lauf-, Drei-oder ähnlichem Rad können Sie nur immer wieder hinweisen oder allzu große Gefahrenquellen vermeiden, bzw. mit kurzer Begründung verbieten. Die Erzieherinnen (und natürlich auch Sie) könnten Ihrer Tochter z.B. das Benutzen des Rollers usw. verbieten, wenn sie damit nicht in der Ebene fährt, weil... Sie als Eltern können aber auch dazu beitragen, dass Isabella zunehmend Gefahren richtig einzuschätzen lernt, indem sie z.B. angeregt wird, eine kleine Erhöhung herunterzuspringen, sie auf die Gefahr eines höheren Objektes hinweisen und sie ggf. erst in letzter Minute "auffangen". Liebe Grüße und: bis bald?


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