Maren36
Liebe Frau Ubbens, meine Tochter Luisa ist Ende August geboren und damit in Hessen ein Kann-Kind, hier ist der Stichtag der 30.06.. Sie ist kognitiv weit, kann mit 4,5 schon einige Wörter frei sowie die Zahlen von 1-10 schreiben, weil sie sich dafür interessiert; wir haben ihr das nicht beigebracht. Emotional erscheint sie mir aber eher kindlich. Sie war ein Schreibaby, tat sich bei Eingewöhnung in Krippe und Kindergärten schwer und hat gern eine feste Bezugsperson. In der Kita hat sie eine beste Freundin, Emma, die vier Monate älter als sie ist; die beiden spielen dort ausschließlich miteinander. Dabei gibt eher meine Tochter den Ton an und ist in Gesellschaft ihrer Freundin mutig und selbstbewusst, auch bei Freizeitaktivitäten wie Ballett oder Schwimmen ohne Eltern. Wenn Emma allerdings nicht da ist, beobachtet meine Tochter eher und spielt nicht mit den anderen Kindern sondern allein. Zum Ballett will sie ohne Emma auch nicht. Die beiden sind wie Pech und Schwefel. Allein ist Luisa unsicher und meint auch immer, alles nicht gut genug zu können oder zu machen. Emma wird nun nächstes Jahr eingeschult und Luisa ist ein Kann-Kind. Eigentlich dachte ich, dass die davon profitiert, ein Jahr länger im KiGa zu bleiben und dann als Große in die Schule zu gehen. Das Problem ist aber, dass Emma und alle anderen Mädchen, mit denen sie sich ab und zu mal privat und Eltern-gemacht zum Spielen trifft, in die Schule kommen und sie quasi allein übrig bleibt. Aus ihrem Kindergarten gehen im Jahr danach nur drei Jungs, die sie alle doof findet. Die nächsten Mädchen sind mindestens ein Jahr jünger und würden mit ihr auch nicht 2021 in die Schule gehen. Nun hat Luisa auch mitbekommen, dass Emma nächstes Jahr in die Schule geht und sie -wegen anderer Schulbezirke, zudem soll Emma auf eine Privatschule gehen, die keine Kann-Kinder nimmt- auf keinen Fall mit ihr gemeinsam gehen kann. Nun ist sie richtig verzweifelt, weint regelmäßig deswegen und liegt mir damit in den Ohren, sie wolle unbedingt zur selben Zeit und auf dieselbe Schule gehen wie Emma. Das geht aber definitiv nicht. Was soll nur machen? Sie ein Jahr länger und ohne potenzielle Spielkameraden im KiGa lassen und sie dann ohne Freunde in die Schule gehen lassen? Oder sie nächstes Jahr zwar ohne beste Freundin aber immerhin mit bekannten (wenn auch nicht favorisierten) Mädchen aus dem Kindergarten gehen lassen? Sie vielleicht ab Herbst am Vorschulunterricht teilnehmen lassen und dann bis zum Frühjahr sehen, wie sie sich entwickelt? Und das Problem mit Emma die nächsten anderthalb Jahre nicht mehr thematisieren? Ich möchte doch einfach nur, dass sie glücklich ist und sich gut entwickeln kann. Und jetzt ist das ganze Schulthema irgendwie schon negativ besetzt.. Was würden Sie mir raten? Ich bin wirklich verzweifelt.. Die Erzieher teilen übrigens meine Einschätzung, dass sie zwar clever aber gleichzeitig auch unsicher ist. Grundsätzlich ist man dort eher kategorisch gegen das Einschulen von Kann-Kindern und riet mir, ihre Entwicklung abzuwarten, da anderthalb Jahre ja eine lange Zeit sind. vielen Dank und viele Grüße, Maren
Liebe Maren, meine Vorrednerin hat schon gut geantwortet. Es ist noch viel Zeit bis zur möglichen Einschulung. Die Kinder machen noch große Entwicklungsschritte bis dahin. Zudem ist eine Abhängigkeit von einem Kind eher hinderlich in der Entwicklung. Ihre Tochter wird auch mit anderen Kindern (jüngeren Mädchen, gleichaltrigen Jungs) spielen, wenn Emma nicht mehr den Kindergarten besucht. Derzeit sieht sie die Notwendigkeit nicht. Machen Sie die Schule nicht zum Thema. Spricht Ihre Tochter Sie darauf an, verweisen Sie auf eine spätere Entscheidung und dass sie jetzt doch erst einmal weiterhin mit Emma spielen kann. Sie müssen auch erst nach der Sommerpause entscheiden, ob Sie es für richtig erachten, dass Ihre Tochter die Vorschulzeit besucht oder Sie noch warten. Besprechen Sie dies mit den Erziehern nach der Sommerpause. Machen Sie die Entscheidung, ob 2020 oder 2021 einzuschulen nicht von anderen Kindern, auch nicht von denen, die potentiell als Spielpartner im Kindergarten bleiben, abhängig. Betrachten Sie nur Ihr Kind. Gerne sprechen Sie Ihren Kinderarzt bei der nächsten U-Untersuchung an, wie er die Entwicklung einschätzt. Viele Grüße Sylvia
Mamamaike
Hallo, mein Bruder war ein sensibles Kann-Kind und ist früher in die Schule gegangen, und er hatte bis in die Oberstufe hinein kein leichtes Schulleben. Die Kinder werden an den älteren gemessen bzw. es wird vergessen, dass sie jünger sind und manches Verhalten, manche noch nicht ausgereifte Leistung in ihrem Alter eben normal ist. Das mit dem Abwarten ist meiner Meinung nach ein guter Rat. Auch würde ich das mit der Freundin nicht mehr thematisieren - das ist ja noch lang hin und kann ja eh nicht geändert werden. Viele Grüße
cube
Ich halte es für verfrüht, sich jetzt überhaupt schon mit diesem Thema zu beschäftigen bzw. Entscheidungen treffen zu wollen. ich würde daher auch das Thema Schule überhaupt gar nicht mehr gegenüber eurer Tochter zu thematisieren. Das ist noch mehr als 1 Jahr hin (falls ich das richtig verstanden habe) Momentan habt ihr einfach noch ein richtiges KiGa-Kind - und kein Vorschulkind. Lasst das Thema zu Hause mal ruhen. Wenn eure Tochter davon anfängt, würde ich ihr wohl eher sagen, dass das noch lange dauert und aktuell eh noch gar nichts entschieden werden kann. Ihr müsst euch da jetzt noch gar keine Gedanken drüber machen. Was meinst du, was in diesem einen Jahr bis zur möglichen Kann-Einschulung noch passiert an Entwicklung. Sollte ich das falsch verstanden haben und es geht um eine Einschulung in diesem Jahr (eure Tochter ist inzwischen also schon 5): dann würde ich schon die Einschätzung der Erzieherinnen (die ja wohl auch deine eigene widerspiegelt) berücksichtigen: kognitiv weit zu sein ist das eine - ohne die soziale Reife wird Schule aber schwierig. Ich finde das sich das in eurem Fall auch darin äußert, dass eure Tochter sehr darauf angewiesen scheint, mit ihrer Freundin eingeschult zu werden und es ihr bereits jetzt Probleme bereitet, dass dies wohl nicht so sein wird. So blöd oder widersprüchlich es sich anhört: es ist in meinen Augen sogar gut, dass sie nicht zusammen in die Schule gehen werden. In der Schule werden die Karten ganz schnell neu gemischt. Stell dir vor, die beste Freundin findet nun in der Schule neue Freundinnen, eure Tochter ist nicht mehr DIE beste Freundin, vielleicht sogar gar nicht mehr. Dann hat eure Tochter ganz schnell keinen Spaß mehr an der Schule, nur wegen dieses einen Mädchens. Aus diesen Gründen raten sehr viele Schulleiter davon ab, beste Freunde in eine Klasse zu stecken etc. Es wird mehr darauf plädiert, beiden Kindern die Chance zu gebe, eigene Freundschaften neu zu knüpfen. Zu merken, dass sie auch ohne DIE beste Freundin funktionieren. Letztendlich ist es ja so: nach der Schule treffen können sie sich ja dennoch. Nicht zusammen eingeschult zu werden muss ja nicht zwangsläufig das Ende der Freundschaft bedeuten. Aber wie gesagt: der ganze vorige Absatz ist eigentlich nur relevant, wenn es um eine Einschulung in diesem Jahr ginge.
Maren36
Vielen Dank an alle! Letztlich sehe ich das so wie Ihr. Ich werde das Thema erst mal ruhen lassen und dann später sehen, was sich bietet. Intuitiv würde ich jetzt sagen, dass eine spätere Einschulung (2021) für Luisa besser ist, aber mal sehen, wie sie sich entwickelt.. und eine Trennung von Emma halte ich auch eher für günstig, genauso wie die von ihrer Mutter ;-). Nochmal 1000 Dank! Liebe Grüße, Maren
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