Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Grenzen setzen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Grenzen setzen

bigben

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Bei uns im Umkreis haben wir keine Gleichaltrigen Kinder bzw. Eltern mit dementspr. Erziehungserfahrungen. Es kursiert bei uns aber viel das Thema bzw. Begriff "Grenzen setzen" womit ich im Grunde nichts anfangen kann. Wir möchten unsere Kinder nicht klassisch autoritär erziehen. Andererseits haben wir in unmittelbarer Nachbarschaft "Problemkinder" (Drogen, Knast, schlechte Noten). D.h. so soll unsere anders gewollte Erziehung nicht enden. Könnten Sie das uns näher definieren? Unser Sohn ist 3 3/4. Ohne Druck läuft bei ihm nichts. Beispiele: wenn du nicht dein Müsli isst, gibts keine Vanillemilch oder wenn du deine Schuhe nicht anziehst, gehe ich mit deinem Bruder (18 M.) allein in den Kiga oder wenn du deinen Schlafanzug und Windel nicht ausziehst, musst du mit dem kalten Waschlappen vorlieb nehmen (warmes Wasser ist dann ausgekühlt bis sich dann unser Sohn dazu doch bequemt). Ich finde dieses Druckmachen ziemlich belastend, zumal ich auch mind. fünfmal den gleichen Satz sagen muss bis was passiert. Meine Frage: erwarte ich zuviel für sein Alter? Er kann alles , will aber nicht. Normale Anweisungssätze (Hände waschen, wir essen, die Schere gibt es nicht, weil...) muss ich ein paar Mal sagen bis es überhaupt ankommt und es dann natürlich nicht meine gewünschte gewollte Handlung gibt. Ist dieses "Nichtankommen" für sein Alter auch normal?


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Hallo bigben Solange Ihre Handlungsweisen in logischem Zusammenhang zum (Fehl-)Verhalten Ihres Sohnes stehen, führen Sie Ihren Sohn nicht mit Druck und unreflektiert (autoritär) in eine möglichst sichere Selbstständigkeit sondern Sie ermöglichen ihm ein Lernen aus den (logischen) Folgen seines Handelns. Weisen Sie zunächst 1- max.2mal Ihren Sohn auf diese Folgen hin, bevor Sie ggf. konsequent handeln. Gibt es tägl. den gleichen Konflikt, handeln Sie bei spätestens dem 3. Mal ohne vorherige Warnung entsprechend, damit Ihr Sohn lernt, sich genauso wie wir Erwachsenen an bestimmte, logische Regeln und Grenzen halten zu MÜSSEN. Manchmal lassen sich aber auch Kompromisse schließen, sodass es erst gar nicht zu einem Konflikt kommen muß. Mag Ihr Sohn z.B. kein Müsli, denken Sie bitte über (gesunde) Alternativen nach, die Sie ihm anbieten können. Sprechen Sie erst zu ihm, nachdem Sie ihn direkt anschauen und evtl. zusätzlich Körperkontakt zu ihm aufnehmen. So können Sie sicher sein, dass er Sie hört, da Kleinkinder doch noch oft abgelenkt sind und nicht gleichzeitig spielen und zuhören können. Ihnen wichtige Orientierungshilfen, zu denen das Setzen von begründeten Grenzen gehört, sind äußerst wichtig, damit die Kleinen nicht orientierungslos werden. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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