Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Grenzen setzen - Strafen / Verbote?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Grenzen setzen - Strafen / Verbote?

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Guten Tag Frau Schuster, ich habe derzeit einige Probleme mit unserer Tochter. Kurz zum Grundsätzlichen: sie ist fast 5 Jahre alt, vom Vater des Kindes lebe ich seit längerem getrennt, wir werden in zwei Monaten mit meinem neuen Partner zusammenziehen, dessen Kinder schon wesentlich älter sind. Sie hat sehr guten Kontakt zu ihrem Vater, und auch zu meinem neuem Partner. Seit einiger Zeit ist sie sehr zickig und geht über viele schon lange geltenden Grenzen hinweg. Sie gibt pampige Antworten: "Ich will jetzt nichts mehr hören von Dir, ist das klar?" oder "Ihr seid doch blöd" ... manchmal aus heiterem Himmel, manchmal auch in Diskussionen, weil ich sie um etwas bitte oder wir uns (normal) unterhalten. Sie hört auch nicht mehr auf das, was ich sage: es klingelt an der Tür, sie steht auf und geht zur Tür, obwohl ich sie auffordere sitzen zu bleiben (wir waren beim essen) und ihr sage, dass ist xy (Besuch für z) und z öffnet grad schon die Tür. Spricht man sie in einer ruhigen Minute darauf an, gibt sie sich traurig und mit hängendem Kopf, es tut ihr leid und sie weiß auch alles, wie es richtig ist. ABER ... aber ist ihr Lieblingswort zur Zeit. Wie soll man darauf noch reagieren? Reden scheint im Moment überhaupt nichts mehr zu bringen, sie "vergisst" es dann in den Situationen immer wieder und die Dinge tauchen auch immer wieder auf. Wir haben uns jetzt einerseits schon einen "Spaß" daraus gemacht und eine Liste aufgehängt, auf der jeder einen Strich bekommt, wenn er ein "böses" Wort sagt. Um ihr zu zeigen, dass sie tatsächlich immer wieder rückfällig wird. Verbote (z.B. Fernsehverbot, wenn es zu schlimm war an dem Tag) nimmt sie dann hin für den Tag, ändern tut sich aber nix. Grüße yvo


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Hallo Yvo Bitte überdenken Sie zunächst einmal, woher Ihre Tochter diese pampigen Antworten hat, mit Denen sie ihre eigene Unzufriedenheit ausdrücken möchte.- Reagieren Sie möglichst gelassen mit z.B.: " Wenn du nichts mehr von mir hören möchtest, kannst du mir es gerne sagen und dann die Tür hinter dir zumachen, damit du mich wirklich nicht mehr hörst." Ein "Ihr seid doch blöd" kommentieren Sie mit einem: "Was gefällt dir denn nicht? Denke bitte daran, dass wirklich blöde Leute auch nicht trösten, nicht das Essen kochen, nicht dir helfen können." Lassen Sie es zur Regel werden, dass die Mahlzeit für Ihre Tochter konsequent beendet sein wird, sobald sie aufsteht. Informieren Sie sie mit einer Begründung zuvor über diese Regel, die verständlicher Weise für ALLE Familienmitglieder gelten sollte. Bitte verzichten Sie auf ein Fernsehverbot, wenn es nicht in Zusammenhang mit dem Fehlverhalten steht. Ermöglichen Sie Ihrer Tochter ein Lernen aus LOGISCHEN Folgen. Sie wird sonst noch zusätzlich verärgert über Ihr Handeln, was das beschriebene Verhalten eher verstärken wird, statt es zu verbessern. Liebe Grüße und: bis bald?


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