Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster! Ich bin alleinerziehende Mutter eines 12 Monate alten Jungen, mit dem ich aus beruflichen Gründen im Ausland lebe. Ich mache mir Sorgen bezüglich einer funktionierenden Loslösung und wollte Sie um Ihren Rat fragen. Mein Sohn wird seit seiner Geburt von mir und seiner Kinderfrau, die wohl eher als Familienmitglied anzurechnen ist, betreut, abends jedoch nicht bei uns wohnt. Jedoch auch mal am Wochenende hin und wieder auf ihn bei sich zu Hause aufpasst, wenn ich Erledigungen habe, wo ich ihn nicht mitnehmen kann. Ich arbeite 8 Stunden am Tag seit der Kleine vier Monate alt ist, bin aber zum Stillen immer nach Hause gekommen und stille ihn auch jetzt noch abends und nachts. Wir haben eine sehr gute Beziehung. Er lässt sich ganz schnell von mir und seiner Kinderfrau beruhigen, ist ein ausserordentlich freundliches, offenes Kind, das kaum fremdelt. Er versteht kurze Fragen in zwei Sprachen und kann auf einem Foto schon auf Mama zeigen bzw. geht zu unserer Katze, wenn ich ihn darum bitte. Sein soziales Umfeld ist im Moment halt nicht allzu gross, wir haben Freunde, die uns öfters besuchen kommen, bzw. die wir besuchen und alle drei Monate fliegen wir für drei Wochen nach Hause bzw. meine Mutter oder die Grosseltern seines Vaters kommen uns in regelmässigen Abständen besuchen. Kann unter diesen Voraussetzungen eine Loslösung in Gang kommen oder auf was muss ich achten sodass ich für meinen Sohn die besten Lebensbedingungen schaffen kann. Partner habe ich im Moment keinen und möchte dies auch nicht. Aber ich möchte nicht, dass mein Sohn darunter leidet, dass ich ihn alleine gross ziehe bzw. er psychischen Schaden davonträgt. Wie merke ich, dass die Loslösung in Gang kommt bzw. wie wirkt sich das aus, wenn sie missglückt? Ich wäre um Ihren Rat sehr dankbar.
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Auch wenn für diese Frage eigentlich Dr.Posth der Experte ist, der sich intensiv mit der Frage der Lösung beschäftigt hat, glaube ich, dass Sie sich diesbezüglich schon mal keine Sorgen zu machen brauchen!:-)) Ihr Sohn hat zwei feste Bezugspersonen und sicherlich gibt`s in Ihrem Freundeskreis auch Männer, sodaß er sich am Verhalten beider Geschlechter orientieren und auch Kontakte aufnehmen kann. Dass Sie ihn weder über- noch unterfordern können Sie sehr gut daran erkennen, dass er ein aufgeschlossener, wißbegieriger, zufriedener, ausgeglichener Junge zu sein scheint. Allerdings schreiben Sie nichts von Kontakten zu anderen, ungefähr gleichaltrigen Kindern. Diese Kontakte wird Ihr Sohn spätestens mit 3 Jahren benötigen, um ein erstes, angemessenes Konflikt-Lösen, ein soziales Verhalten zu lernen. Er wird sich an Gleichaltrigen messen müssen, um seine individuelle Position innerhalb Ihrer Kleinfamilie, einer Gruppe, der Gesellschaft,... erkennen und verteidigen zu lernen, damit er gezielt in eine SICHERE Selbständigkeit geführt wird. Bis dahin reicht es völlig aus, wenn Sie versuchen, seine eigenen, individuellen Bedürfnisse zu erkennen und nach Kompromissen zwischen Ihren und seinen Wünschen zu suchen. Liebe Grüße und: bis bald?
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