Mitglied inaktiv
Hallo, mein Mann und ich haben das "Problem", dass wir sehr unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung haben. Ich bin so aufgewachsen, dass allen Sorgen, Ärgernisse etc. mit Liebe, Erklärungen und "einsichtigem Lernen" begegnet worden ist. Mein Mann ist so aufgewachsen, dass es durchaus bei Sorgen, Ärgernissen etc. abends auch mal zwei, drei Schläge mit Kochlöffel (Mutter) oder Gürtel (Vater) gab, Verbote im Umgang mit bestimmten Kindern und begrenztes Einsperren im Keller. Ich muss dazu sagen, dass er dennoch von einer glücklichen Kindheit spricht, aus "gebildetem" Haushalt kommt und niemals grün und blau geschlagen worden ist. Entsprechend unterschiedlich sind nun unsere Erziehungsweisen, ob bewusst oder unbewusst. Unsere Tochter (4 Jahre) ist sehr sensibel, weint schnell, nimmt aber auch viel wahr, was andere längst nicht sehen. Eigentlich hält sie sich sehr an Regeln, weiß viel, isthilfsbereit etc.,wofür sie auch immer im Kiga gelobt wird, aber natürlich macht sie auch hin und wieder Blödsinn. Mein Mann neigt dann dazu, sie mit Worten hart anzugreifen, packt sie auch oft sehr fest am Oberarm (kneift) und droht ihr, sie in den Keller zu sperren (hat er aber noch nie). Meine Tochter nimmt das alles aber sehr ernst und leidet darunter, auch noch Tage später, wenn der Vorfall eigentlich längst vorbei ist und niemand mehr davon spricht. Ich selbst ermahne sie zwar, wenn sie Blödsinn macht, nehme sie aber auch schnell wieder in den Arm und wenn ich sehe, dass ihr "Blödsinn" nur eine Kleinigkeit ist, die auf absoluter Müdigkeit beruht, drücke ich auch mal ein Auge zu. Ich kann kaum mit ansehen, wie mein Mann sie anschimpft und sie leidet und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Greife ich ein, untergrabe ich seine Autorität (wir haben dann deshalb auch Ehekrach), gucke ich zu, lasse ich meine Tochter irgendwie im Stich. Ich habe versucht, ihn in ruhiger Minute schonend und auch mit Betonung darauf, dass er ja ein toller Papa ist, darauf hinzuweisen, dass er vielleicht in solchen Situationen ein wenig hart zu ihr ist, aber da wird er sauer. Er ist davon überzeugt, dass ich sie "verweichliche" und sie nur deshalb sensibel sei. Ich muss bald ein Wochenende mit Kollegen weg und unsere zwei Kinder zu Hause mit Papa lassen. So peinlich mir das auch ist, ich habe beim Gedanken daran, große Sorge. Er ist mit beiden schnell überfordert und ich habe Angst, dass ihm die Hand heftiger ausrutschen könnte. Mir ist das alles sehr unangenehm und ich traue mich nicht, mit Freunden darüber zu sprechen, weil ich meinen Mann nicht schlecht machen will. Ich brauche aber unbedingt mal eine Antwort von außen. LG Alema
Christiane Schuster
Hallo Alema Bitte versuchen Sie zunächst als "Soforthilfe", gerade Ihre 4-Jährige bei einer Tante, Freundin o.Ä. schlafen zu lassen, wobei aus taktischen Gründen diese Freundin bei Ihnen anfragen sollte, ob Sie ihr nicht mal Ihre Tochter (oder vielleicht beide Kinder?) überlassen können. Längerfristig empfehle ich Ihnen, sich mit Ihrem Mann zusammenzusetzen und eine gemeinsame Erziehungs-Methode zu entwickeln. Begründen lässt sich dieses Gespräch damit, dass es "früher" ganz andere Erkennnisse gab von der Hinführung in eine sichere Selbstständigkeit. Auch damals waren die Eltern überzeugt davon, ihre Kinder richtig zu erziehen, wobei die heutigen Anforderungen an ein Kind, das sich in die Gesellschaft integrieren sollte ohne auf die Eigenständigkeit zu verzichten, sich doch sehr gewandelt haben. Sie bestehen nicht mehr aus (blindem) Gehorsam den Eltern und Erwachsenen gegenüber, aus Anpassung, ohne selbst Kreativität zu zeigen usw. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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