Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Einschlafen- wie lange noch "aussitzen"?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Einschlafen- wie lange noch "aussitzen"?

Aisling

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Hallo, mein kleiner Wirbelwind ist nun 9 Monate alt und noch immer ist das Einschlafen und generell das Schlafen ein Riesenproblem. Ich würde sagen, dass es sogar noch schlimmer ist, als in den ersten Lebenswochen. Hier unsere Situation: Er schläft in seinem Bett im Elternschlafzimmer. Ein Einschlafritual haben wir auch. Dann leg ich ihn hin, er sucht sich seinen Schnuller und dreht sich auf die Seite. Dann streiche ich über seinen Arm und singe sein Gutenachtlied. Sobald ich aufhöre zu singen oder meine Hand weg ziehe, fängt er an zu weinen und steigert sich recht schnell ins Schreien rein. Also gebe ich ihm wieder meine Hand und singe weiter. Das Ganze geht dann 45 Minuten, bis er endlich eingeschlafen ist. Und das 3x täglich. Er schläft dann vormittags ca 20 Minuten und nachmittags (ab 13 Uhr) zwischen 30 und 90 Minuten. Allerdings wird er meist nach 20 Minuten wach und verlangt wieder Händchenhalten und singen, oder sogar auf den Arm nehmen, da er sonst wieder schreit. Abends/Nachts schläft er sehr unterschiedlich, mal 2 Stunden am Stück, aber sehr oft nur 45 Minuten, bis er wieder wach ist. Eine Flasche will er seit Dezember nicht mehr. Wenn er wach ist, schreit er, nein er brüllt regelrecht, bis ich zum ihm ans Bett geh und ihn raus hol. Das geht die ganze Nacht so. Auch im Elternbett wird er alle 45 Minuten wach. Ich habe bereits einige Beiträge hier gelesen und oft heißt es, man soll das Kind wach ins Bett legen und bei ihm bleiben, streicheln und gut zureden. Irgendwann werden die Einschlafzeiten kürzer, man sitzt es aus. Seit 4 Monaten sitzen wir es nun aus und es ist kein Ende in Sicht. Ich merke einfach, wie ich so langsam abgenervt bin, jedesmal 45 Minuten an seinem Bett zu sitzen bis er eingeschlafen ist. Meine Familie ist da keine Hilfe. Die eine Seite sagt: lass ihn schreien, die andere sagt: lass ihn halt auf deinem Arm schlafen. Aber weder das eine noch das andere kann auf Dauer eine Lösung sein oder?? Ich hab auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich genervt reagiere, aber das geht sowas von an die Substanz, zu wissen, dass das Theater gleich wieder los geht. Ich liebe mein Kind über alles, aber es ist einfach nur noch belastend für mich. Ich habe folgendes bereits probiert. - Entspannungsbad (da ist er noch aufgedrehter) - Ruhephasen am Tag (er kann leider keine 2 Minuten bei mir auf dem Schoß sitzen bleiben oder mal bei mir liegen, geschweigedenn alleine spielen) - Bett im eigenen Zimmer (kein Unterschied) - Beistellbett (kein Unterschied) - Familienbett (kein Unterschied) - auf dem Arm schlafen lassen (ist doch auf dauer auch keine Lösung, da ich auch noch Haushalt machen muss) - Tragetuch (siehe auf dem Arm schlafen lassen) - schreien lassen (ich bleibe am Bett sitzen und "verweigere" ihm die Hand) Irgendwie wird es nicht besser. Wie lange ist denn so ein Aussitzen, wie es immer beschrieben wird? Ich denk mir immer, was mach ich wenn ich noch ein Kind habe? Da hab ich doch garnicht die Zeit, mich jedesmal 45 minuten neben das Bett zu setzen?? Oder wenn mein Kind jetzt schon in ner Kita wäre? Erzieherinnen setzen sich doch auch nicht ne dreiviertelstunde daneben? Mach ich was falsch? Haben Sie einen Tipp? Entschuldigen Sie den langen Text. Gruß Aisling und Lukas


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Hallo Aisling Bitte legen Sie Ihren Sohn WÄHREND eines stets gleichen Rituals in sein eigenes Bett in Ihrem Schlafzimmer. Gönnen Sie ihm einen kuscheligen Kinderschlafsack, seinen Schnuller und ein nach Ihnen duftendes Schnuckeltuch. Verzichten Sie auf ein Streicheln, sobald er liegt, aber singen Sie noch ein Gutenachtlied, bevor Sie sanfte Musik anstellen, bzw. ein Musikmobile oder eine Spieluhr aufziehen und "nur" noch eine Weile neben seinem Bett sitzen bleiben ohne weitere Animation. Wird er nach einer Weile wieder wach ohne dass Sie einen Grund dafür erkennen können, wie Hunger, Durst, Zahnen, Wundsein usw., ziehen Sie erneut seine Spieluhr mit einem tröstenden Schlaf schön auf -ohne Händchenhalten usw.-. Da Sie selbst im eigenen Bett in Sichtkontakt zu ihm liegen, können Sie sicher sein dass er keine Verlustängste hat. Scheint sein Weinen dann ausschließlich den Wunsch nach Körperkontakt zu vermitteln, rate ich Ihnen nicht direkt zu ihm zu gehen oder ihm höchstens sein Schnuffeltuch oder seinen Schnuller zu geben, der übrigens zum leichteren Selbst-Wiederfinden am Schnuffeltuch befestigt werden kann. Ist Lukas ausreichend müde, wird das Aussitzen voraussichtlich nicht länger als 15 Min. dauern. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


katja0409

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Hallo, vielleicht kann ich dich ein bischen ermutigen,bei meiner Tochter wird inzwischen schon 2,war das ziemlich ähnlich und ich dachte auch ich kann nicht mehr und dass das nie besser wird,aber es ist tatsächlich irgendwann besser geworden mit viel Geduld,Spieluhr,Schnuller und Kuscheltier und das immer wieder aufziehen.Bei uns wars dann irgendwann so,dass es besser geklappt hat,wenn ich gleich raus ging nachdem ich die Spieluhr aufgezogen hab,ohne erst noch singen und streicheln.Sie schläft inzwischen alleine ein und seit Weihnachten auch endlich durch,aber wie gesagt ich hab auch lang gedacht bei uns wird das nie was. ALso halte durch und sei liebvoll konsequent. Liebe Grüße


Oktaevlein

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Hallo Aisling, du machst nichts falsch, wenn du deinem Sohn NÄHE gibst. Hand verweigern oder Schreien lassen werfen euch jedesmal zurück - meine Erfahrung und Meinung. Ich sehe es leider völlig anders als Frau Schuster, obwohl ich "nur" Mutter bin und deshalb nicht als Expertin gelte. Bei uns war und ist es mit dem Schlafen auch recht schwierig. Unsere Tochter ist jetzt über 2 Jahre alt und es wird seit einiger Zeit immer besser. Wir haben sie einfach immer schlafen lassen, wann sie wollte und das MIT Körperkontakt oder bis sie von selbst einschlief. Sie schläft schon seit einem halben Jahr bis zu 12/13 Stunden durch. Mittags schläft sie gar nicht. Regelmäßig war es noch nie... Ich empfehle dir, abends bei deinem Sohn zu bleiben, auch evtl. im Arm zu halten, bis er tief schläft. Dann kannst du ihn ins Bett legen. Tagsüber würde ich das Schlafen gar nicht forcieren. Er wird sich seinen Schlaf holen. Wenn du ihn schreien lassen würdest oder ihm Kontakt verweigert, wenn er "Nur" Nähe will, wird sich das meiner Meinung nach nicht günstig auf sein (Durch-)Schlafverhalten auswirken. Ich empfehle dir das Buch "In Liebe wachsen" von Carlos Gonzales. Liebe Grüße


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