Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Eingewöhnung in die Krippe und Trennungsangst/Trotzen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Eingewöhnung in die Krippe und Trennungsangst/Trotzen

schalfan

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Hallo Frau Ubbens, ich hoffe Sie können mir ein bisschen Weiterhelfen, ich bin gerade sehr verunsichert ... Seit dem 1.8. wird meine Tochter (jetzt 17,5 Monate) in die Krippe eingewöhnt. Die ersten 4 Tage war ich komplett dabei, ab dem 5. Tag wurde sehr langsam in 5 Minuten-Schritten die Trennung herbeigeführt. Meine Tochter ist sehr anhänglich, will auch zu Hause immer in meiner Nähe sein und fordert auch häufig, dass ich dies und jenes tue, indem sie meine Hand führt. Entsprechend saß sie auch in der Krippe immer bei mir. Am 5. Tag, bevor es zur ersten Trennung kam, ist sie aber tatsächlich losgezogen, hat sich die Erzieherin geschnappt und sie aus dem Raum gezogen. Ich war happy. Auch die ersten 1,5 Wochen der Trennungsversuche klappten gut, sie guckte bei der Verabschiedung kurz traurig, war dann aber zufrieden. Leider ist die Eingewöhnung dann etwas gekippt, ab dem 6. Tag hielt sich unsere Tochter wieder immer an mir fest. Ab dem 8. Tag war die Erzieherin dann leider auch nicht mehr immer bei uns und von anderen Kindern belegt, sodass die Trennung dann ehr unvermittelt für meine Tochter kam und auch ab und zu ein erstes Jammern zu hören war. (Kein Schreien!) Seit 1,5 Wochen bleibt sie jetzt auch zum Mittagessen und schläft bei der Erzieherin auf dem Arm, nach dem Mittagsschlaf hole ich sie ab. Auch beruhigen, wickeln etc. klappt. Das klingt alles nach einer gelungenen Eingewöhnung, aber seit einer Woche sagt sie zu Hause an der Tür schon "nein", je näher wir der Kita kommen, desto mehr möchte sie auf den Arm und wiederholt wieder "NEIN". Die Verabschiedung wird immer tränenreicher, sie fängt schon beim Hausschuhe anziehen an zu Quengeln und zu Klammern, sobald sie merkt, es ist so weit schmeißt sie sich dann weinend der Erzieherin in die Arme. Zu Hause ist sie auch nochmals anhänglicher, und schreit herzerweichend nach Mama, wenn mein Mann mit ihr auf dem Arm den Raum verlässt. Sie sagt auch ständig "nein" und will vieles nicht (Baden, rausgehen, Buch angucken ...) Wir sind jetzt etwas unsicher, ob das einfach nur die ersten Anzeichen der Trotzphase sind, ob sie versucht Mama um den Finger zu wickeln oder ob die Eingewöhnung vielleicht doch nicht so gut geklappt hat. Wie würden Sie die Situation einschätzen? Herzlichen Dank!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe schalfan, viele Kinder, die stundenweise von Mama getrennt sind, sei es bei der Oma, Tagesmutter oder auch Krippe, möchten anschließend vermehrt bei Mama sein, die Zeit sozusagen nachholen. Das ist ganz normal. Viele Kinder tun sich nach einer anfänglich guten Zeit der Fremdbetreuung eine Zeitlang etwas schwerer, sich zu lösen. Ihre Tochter hat das Nein gelernt. Sie versucht in verschiedenen Situationen auszuprobieren, was sie mit dem Nein erreichen kann. Dazu gehört auch, dass sie nicht in die Krippe möchte. Lässt sich Ihre Tochter nach kurzer Zeit beruhigen und spielt, ist alles in Ordnung. Weint sie immer wieder und lässt sich erst nach längerer Zeit beruhigen, bleiben Sie noch einmal für ein paar Tage dabei. Viele Grüße Sylvia


schalfan

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Ergänzend: Wir befinden uns noch immer in der Eingewöhnung (bisher ist sie ca. 3 Stunden da), bis Ende der Woche soll meine Tochter dann ca. 6 Stunden in der Krippe bleiben. Heute war auch der erste Tag, an dem ich sie schreiend, vollkommen aufgelöst und Rotz und Wasser heulen da gelassen habe. :(


schalfan

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Kleines Follow-up, für alle die ähnliche Sorgen haben: meine Tochter ist heute das erste Mal strahlend in die Kita gerannt. (Natürlich muss das nicht heißen, dass damit alle Sorgen geklärt sind, aber offenbar kann man mit kleinen Änderungen doch viel bewegen. :) ) Wir haben in den letzten Tagen folgendes geändert: 1. den Kindergarten gar nicht zu Hause erwähnt (ich hatte morgens immer schon gesagt, dass wir da heute hingehen, und dass sie da schön spielen kann. War im Nachhinein betrachtet nicht gut für sie), seit ich überhaupt nicht mehr davon spreche, klammert sie viel weniger und ist offener, nur ins Bett möchte sie gerade noch nur mit Mama. 2. Sie wird jetzt von einer anderen Erzieherin begrüßt. Mir war vor 3 Tagen aufgefallen, dass meine Tochter erst richtig unglücklich wurde, wenn sie ihre Bezugserzieherin gesehen hat, die stand sonst immer schon bereit, an dem Tag musste sie erst geholt werden. Meine Tochter hat sich wohl selbst eine Bezugserzieherin aussuchen wollen.


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