Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Eigenheiten und Wut

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Eigenheiten und Wut

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Hallo Frau Schuster, ich habe ein Problem mit unserer Tochter - 3 Jahre. Sie ist sehr willensstark und eigensinnig, so möchte ich das mal bezeichnen. Ich würde schon sagen, sie ist sehr selbstbewußt. Sie hat eine bestimmte Vorstellung von Sachen, wie sie gemacht werden sollten. Das fängt mit Kleinigkeiten an: die Zahnbürste muss immer links von der Zahnputzuhr stehen, ihre Trinkflasche immer neben dem Bett auf dem Bauchnabel des Teddys, welcher auf dem Teppich ist, usw. Solange es solche alltäglichen Dinge sind, habe ich damit keine Probleme und lasse es sie eben so machen, wie es eben sein soll. Schwierig wird es für mich dann, wenn ich etwas gemacht habe und sie darauf besteht, es 1. rückgängig zu machen und 2. genau anders zu machen. Aktuelles Beispiel von heute: sie hat im Kindergarten ca. 7 Blätter vollgemalt, welche sie mit nach Hause nehmen möchte und diese deshalb als ich sie abhole in ihren Rucksack sollen. Im der allgemeinen Anziehen- und Aufbruchstimmung habe ich mal eben alle 7 Blätter auf einmal gefaltet und in den Rucksack gesteckt, während sie sich ihre Schuhe angezogen hat. Dann begann das Theater. Sie fing an zu schreien - nicht weinen - dass ich die Blätter wieder rausnehmen soll, was ich auch noch tat. Ich dachte, ok - dann steckt sie diese eben alle selbst ein. Aber Pustekuchen. Sie wollte, dass ICH jedes Blatt einzeln falte und in den Rucksack stecke. Als ich dies verneinte, wurde sie wütend und schrie mindestens 20 Minuten lang nur noch rum, ohne sich zu beruhigen oder sich von mir beruhigen zu lassen. Natürlich hätte ich auch einfach diese Blätter einzeln in den Rucksack stecken können, dann wäre Ruhe gewesen. Aber ich bin da an einem Punkt angelangt, wo ich langsam das Problem habe, dass sie mir IHREN Willen diktiert. Und eben genau dies wollte ich nicht !!! Dies ist in unserem Alltag kein Einzelfall, solche Situationen gibt es in abgeschwächter Form mindestens zweimal am Tag. Wobei sie in den Kindergarten geht und dort SO noch nie aufgefallen ist. Auch nicht bei Oma+Opa, wo sie ebenfalls häufiger ist. Wie sehen Sie das? Sind das Eigenheiten, die sie einfach hat, die wir akzeptieren sollten und sie einfach machen sollten und auch mitmachen sollten? Oder ist es wichtig und richtig - ihr klare Grenzen zu setzen, und eben das Geschrei dazu auszuhalten.


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Hallo Yvonne Da Sie bislang IMMER helfend Ihrer Tochter zur Seite standen und vermutlich auch nahezu IMMER auf ihre Wünsche eingegangen sind -im Gegensatz zur Erzieherin- wird Ihre Tochter Sie auch weiterhin auf die gleiche Weise "einspannen", wenn Sie keine andere Lösungsmöglichkeit vorgeben.- Ist sie z.B. mit Dem, was Sie tun, nicht einverstanden, wird sie es wohl SELBER machen müssen, wenn Sie ihr bestätigen, dass sie es selber schon kann. Schreit sie dann, informieren Sie sie so gelassen wie möglich darüber, dass ihr das Schreien nicht weiterhelfen kann und wenden Sie sich ganz ruhig einer anderen Beschäftigung zu -unabhängig von dem Theater, das ise veranstaltet-. Nur auf diese Weise wird Ihre Tochter lernen, dass Sie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Halten Sie durch:-) , liebe Grüße und: bis bald?


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