Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Große Wut

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Große Wut

Steffi1234567

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Sehr geehrte Frau Ubbens, Ich mache mir große Sorgen um meine Tochter 5,5. sie war noch nie ein einfaches Kind, aber eigentlich kamen wir immer zurecht. Angefangen haben die Probleme 1/2 Jahr nach der Geburt ihres Bruders (da war sie 3,5) mit Verweigerung des Kindergartens, was wir mit viel Geduld einigermaßen gelöst haben, sodass sie nach einer längeren Pause wieder recht gern hingegangen ist. Dort war sie nie auffällig, jedenfalls hat keiner etwas gesagt. So ca. seit ihrem 5. Geburtstag ist es immer schlimmer geworden. Zuerst dass sie völlig und absolut nicht auf Dinge hört, die wir Eltern sagen. Dies wurde auch im Kindergarten so bestätigt und beim Schwimmkurs. Die jeweiligen Konsequenzen daraus waren ihr egal (Ausschluss von Aktivitäten im kiga, Ausschluss vom schwimmen). Auch zu Hause war ihr jede Konsequenz oder Strafe absolut egal und führte nicht zur Verhaltensänderung. Spielzeug wegnehmen, Medien verbieten etc., völlig egal für sie. Auch ein belohnungssystem führte nicht zur Änderung, es war ihr egal, dass sie keine Sticker bekommen hat. einzig eine Umgebungsveränderung (in Form von einem Urlaub) führte kurzzeitig zu Verbesserung. Doch kurz danach war es wieder schlimmer und seitdem geht es nur noch steil bergab. Vor dem Urlaub hatten wir eine längere kiga Pause wegen familiärer Dinge und wir hofften, dass der kiga sie dann wieder ausgeglichener machen würde. Aber eher das Gegenteil war der Fall: immer unruhig, rastlos, immer schlecht gelaunt, still sitzen oder ruhige Beschäftigung sowieso unmöglich. Das schlimmste ist jedoch ihre Wut. Auf ein Nein stampft sie wütend auf, geht beleidigt in eine Ecke, in ihr Zimmer oder diskutiert bis aufs Blut mit uns. Sie schreit uns an um doch noch ihren Willen zu bekommen, wird böse und aggressiv. Mehrmals haben wir sie in solchen Momenten in ihr Zimmer gebracht, das war also nicht neu. Auch schon öfter allein mit der Aussage dass sie Hörbuch hören kann und wieder raus kommen darf, wenn sie sich beruhigt hat. auch ihren Bruder schreit sie an, reißt ihm Dinge weg, obwohl ich sicher bin, dass sie ihn gern hat. Alles gipfelte diese Woche damit, dass sie einen extremen Wutanfall hatte (wegen Zähneputzen) und mein Mann sie in ihr Zimmer brachte. Die Situation eskalierte und sie trat aus Wut mit ihrem Fuß in ihre Tür im Zimmer. Dabei zersprang die Glasscheibe und sie hatte eine Wunde am Fuß, die genäht werden musste. ich habe schon eine Anfrage an eine psychologische Beratungsstelle geschickt, trotzdem bin ich gerade echt richtig verzweifelt und ängstlich dass sie Medikamente nehmen muss oder sowas 😭 vielleicht haben Sie noch eine Idee?   vielen Dank im Voraus 


Sylvia Ubbens

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Liebe Steffi, wie viel ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt Ihre Tochter am Tag? Es macht ein wenig den Eindruck, dass Ihre Tochter sich nicht gesehen fühlt. Zu Hause wurde es mit der Geburt des Geschwisterchens auffälliger, im Kindergarten muss sie sich die Aufmerkamkeit der Erzieher mit vielen anderen Kindern teilen und auch beim Schwimmen ist sie nicht mit der Trainerin / dem Trainer allein. Oft wütenden Kindern hilft neben alleiniger Aufmerksamkeit auch, wenn sie viel Zeit draußen verbringen dürfen. Gehen Sie entsprechend regelmäßig mit den Kindern nach draußen, damit sich die Kinder / Ihre Tochter viel bewegen und auspowern können. Zudem beziehen Sie Ihre Tochter neben gemeinsamem Spielen, vorlesen etc. auch in alltäglich anfallende Tätigkeiten mit ein. Ihre Tochter wird stolz sein, wenn Sie Ihnen beim Kochen helfen darf, den Tisch erfolgreich alleine gedeckt hat usw.. Das wird ihr Selbstbewusstsein stärken und sie muss nicht mehr so oft wütend sein. Das ist jedoch ein längerer Prozess und geht nicht von heute auf morgen. Viele Grüße Sylvia


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