Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Bin total verzweifelt ...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Bin total verzweifelt ...

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Mein Sohn Yannick wird nächste Woche 3 Jahre alt. Er ist ein ganz lieber und braver Bub - wenn ich mit ihm alleine bin. Sobald ich mit ihm unter Leuten bin führt er sich oft auf dass es mir oft sehr peinlich ist. Spricht in Jemand an dann sagt er zu demjenigen: Du darfst nicht mit mir reden! Schaut ihn jemand an, dann sagt er das selbe in grün. Gehen wir irgendwo auf Besuch dreht es ihm vor der Haustüre irgendwie einen SChalter um und er bockt und will einfach nicht mehr reingehen. Ich trau mich schon gar nicht mehr mit ihm unter Leute. Heute dann der absolute Höhepunkt: Wir waren auf einen Kindergeburtstag eingeladen. Auf dem Weg zum Bus habe ich ihm gesagt er solle mir über die Strasse die Hand geben, was er ja auch getan hat. Dann hat er sich plötzlich von mir losgerissen und ist davon gerannt. Ich konnte den herannahenden Autofahrer durch wildes herumfuchteln meiner Hände zum stehen bringen. Er hätte Yannick nicht gesehen, weil er genau vor der Hecke rannte die bis zur Straße ging. Ich bin im 5 Monat schwanger und dachte schon ich bekomme gleich das Kind so fertig war ich. Ich habe ihm gesagt dass er das nie nie mehr machen soll, denn das ist so sehr gefährlich. Den ganzen Nachmittag dann war er sehr brav. Auf dem Heimweg dann im Bus wollte er unbedingt stehenbleiben. Ich habe ihm gesagt dass wir nicht stehen können, weil wenn der Bus bremst fliegen wir und außerdem ist der Weg zu weit zum stehen. Habe ihn dann genommen und bin mit ihm auf einen freien Platz. Dort hat er angefangen zu schreien und zu toben. Oh mann mir war das so peinlich. Ich wusste nicht was tun, denn er liess sich einfach nicht beruhigen. Ich habe dann schließlich nachgegeben und habe ihn stehen lassen. Mir war zum heulen zumute, denn der ganze Bus hat mich mitleidig und nervend angesehen. Als wir dann endlich nach Hause kamen, war ich so fertig dass ich ihm einen Klaps auf den Hintern gegeben habe und ihm gesagt habe dass ich so sehr traurig und wütend bin weil er mir nicht gehorcht und habe ihn auf das Zimmer geschickt bis zum Abendessen. Eine Stunde später dann hat er gegessen. Als sein Vater nacht Hause kam habe ich ihm alles erzählt. Wir sind zu dritt an den Tisch gesessen und er hat Yannick gefragt warum er das alles macht. Er hat uns ausgelacht. Er lacht uns mitten ins gesicht und will dauernd ablenken. Ich weiss echt nicht mehr weiter. Wir haben ihn dann ins Bett ohne Gute Nacht Geschichte und er hat auch gleich geschlafen. Ich fühle mich nun so schlecht. Ich tue alles für mein Kind, unternehme so viel mit ihm. Und das ist der Dank dafür? Oft denke ich mir, Mütter die mit ihren Kindern kaum was machen die haben die viel bräveren Kinder als ich habe. Das beste ist ja, dass er meinem Freund folgt aufs Wort nur mir halt nicht. LG


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Hallo Ratsuchende Yannick scheint sehr stolz auf seine Mama zu sein und möchte Sie mit Niemandem teilen. Indem er Anderen indirekt sagt: Ihr habt mir nichts zu sagen, verdeutlicht er, dass nur Sie sein vollstes Vertrauen haben und über ihn "bestimmen" dürfen. Zeigen Sie ihm, wie stolz Sie für dieses Vertrauen sind, aber dass er auch ruhig mal mit anderen Leuten sprechen darf. Möchte er -obwohl er sich eigentlich freut- die Wohnung anderer Personen nicht betreten, fühlt er sich verunsichert, während er diese Unsicherheit mit Verweigerung zu überspielen versucht. Sagen Sie ihm in dieser Situation, dass Sie doch bei ihm sind und auf ihn aufpassen werden. Kleinkinder können selten gleich 2 Dinge auf einmal beachten und handeln sehr spontan. Als Yannick sich nun von Ihnen losriß, konnte er nicht mehr daran denken, Sie an der Hand zu halten sondern sah nur noch den herannnahenden Bus oder hatte im Kopf, zum Bus zu müssen. Schimpfen Sie in diesen o.Ä. Situationen möglichst nicht mit ihm (auch wenn Ihnen selbst "das Herz in die Hose rutscht", sondern erklären Sie ihm sehr ernst, warum vorangegangene Situation so gefährlich war. Vermutlich hat Ihr Sohn sich selbst erschrocken und war deshalb den ganzen Nachmittag brav.- Bezüglich des Stehenbleibens im Bus, was für alle Kinder ganz besonders interessant ist, versuchen Sie einen Kompromiß zu finden, indem Yannick z.B. zwischen Ihren Beinen oder auch an Ihrer Hand stehen bleiben darf, sodass er hoffentlich selbst erfahren kann, wie gefährlich das Stehen im Bus ist. Das spätere Auslachen am Tisch war ebenfalls kein Auslachen sondern ein Ausdruck seiner Unsicherheit, sodaß ich es für richtiger halte, ihm jeweils gleich "vor Ort" sein Fehlverhalten zu verdeutlichen und zu begründen. Ein anschließendes Schimpfen führt nur zu Unverständnis, da die Kleinen sehr schnell vergessen und auch nicht nachtragend sind. Bitte fühlen Sie sich nicht schlecht. Sie lieben Ihren Sohn und tun Alles für ihn. Versuchen Sie lediglich, sich ein wenig mehr in ihn, der ja noch ein Kleinkind und kein kleiner Erwachsener ist hineinzuversetzen. Dann werden Sie ihn besser verstehen, lernen zunehmend, angemessener zu handeln und werden auf diese Weise wieder viel mehr Harmonie erreichen.:-)) Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Laurin, ich kann mir vorstellen, daß es Dir nun nicht gut geht... und es schmerzt als Mama sicherlich sehr, wenn der eigene Sohn einem nicht gehorcht. Ich würde aber hinterfragen, WARUM das so ist. Zum Einen muß ich sagen, daß ich Klapps auf Po, "Vorführen" vor dem Papa, Reden zu Dritt, Allein auf dem Zimmer bis Essen, Keine Gute Nacht Geschichte etc. ziemlich heftig finde für das, was er getan hat. Ich bin immer eher dafür, eine Konsequenz unmittelbar mit dem Geschehnis in Verbindung zu bringen, damit die Kleinen Ursache-Verhalten-Wirkung erlernen. Wenn ich Stunden später Dinge als "Strafe" einsetze, weil ein 3-jähriges Kind mitunter gar nicht, wofür es jetzt bestraft wird. Versuch Dich mal in Seine Lage zu setzen: Er fährt Bus und findet das toll. Es ruckelt, es wackelt, er fährt um die Kurven. Standest Du als Kind nicht auch mal gern im Bus? Ich stand am Liebsten im Zieharmonika-Bus auf dieser Drehscheibe und stand so lange fest, bis meine Füße total verdreht waren. dAs war lustig. Statt NEIN zu sagen, warum Setzt Du Dich nicht hin und läßt ihn unmittelbar vor oder neben Dir stehen, dann kannst Du im Notvall eingreifen oder ihn halten, und er hat dennoch seinen Spaß. Ein 3-jähriger will Grenzen testen, er will Dinge ausprobieren und kennen lernen... Nun kommt Mama und sagt nein. Er weiß sich nicht zu helfen und brüllt. ER weiß, daß es Dir unangenehm ist und Du nachgibst, also ist er auf diesem Wege zum Ziel gekommen. Wenn er keine Lust hat, mit anderen zu reden, weiß er sich zu helfen. Er brüllt, er tobt oder gibt Antworten, die Dir nicht gefallen... Statt ihn dafür zu bestrafen, würde ich ihn fragen, warum er das sagt, oder warum er nicht mit dem Gegenüber reden will. Oder Herr/Frau Gegenüber könnte fragen oder einfahc sagen: schade, ich hätte mich so gern mit Dir unterhalten und mit Dir was gespielt... Vielleicht sind ihm die Unternehmungen auch zu viel? Vielleicht möchte er einfach mal seine liebe Mama nur für sich haben? Vielleicht fehlt es ihm, daß er mal mit Dir ganz allein ist und kuscheln kann? Konsequenzen finde ich super, aber sie sollten situationsbedingt sein und mit Gewalt - auch wenn es "nur" ein Klapps war - kommt man auf Dauer (so denke ich zumindest) nicht weiter... Die Situation mit dem Fortlaufen auf die Straße: da gebe ich Dir vollkommen Recht. DAs hat Dir einen mords Schrecken eingejagt, Du hattest Angst um Dein Kind und es ist in der Tat sehr gefährlich gewesen. Sag ihm in solchen Situationen, daß Du nicht willst, daß er sowas tut, weil es gefährlich ist, und daß ein Auto ihn überfahren könnte. Sage ihm, daß Du Angst um ihn hattest und Du nicht willst, daß ihm etwas zustößt, da Du ihn lieb hast. Zeige ihm, wie sehr Du ihn lieb hast und schimpf nicht mit ihm, daß er nur denkt "Mama meckert nur". Und eines wäre mir und ist mir als Mutter immer wichtig: Wenn es ins Bett geht, sollte alles versöhnt und vergessen sein, damit das Kind in Ruhe schlafen kann,ohne zu grübeln, ob Mama es noch lieb hat... Das wäre mir immer wichtig!!! Also: ich wünsche Euch viel Erfolg und nimm es mir nicht übel, daß ich auf Dein Posting geantwortet habe... Ich kenne solche Situationen gut - meine Kleine kann ein Engel sein, aber hat auch mächtige Stier-Hörner - wie ihre Mama auch:-) Und sei stolz darauf, daß er so brav ist - und immer nur brave Kinder wären doch auch langweilig, oder? LG Mira


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Ich danke Ihnen sehr für ihr schnelles Antworten. Werden nun versuchen Ihre Tipps und einzuhalten. Ist ja auch besser für mich und mein ungeborenes Baby. LG


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