Guten Tag Frau Ubbens,
mein Sohn ist 8 , geht seit 2 Wochen in die 3. Klasse und zeigt ein auffälliges Verhalten . Er stört den Unterricht , steht auf ,reagiert oft nicht auf Anweisung des Lehrers, ist sehr impulsiv in Konfliktsituationen auch bei mir zu Hause ( beim getrennt lebenden Papa Wechselmodell) angeblich nicht ! Mussten in ihn schon 3 drei mal abholen. Kann es die Wackelzahnpubertät sein, ich werde schnell laut, mir gehen oft die Nerven durch. Bin echt hilflos mit der Situation, ist er vllt mit dem Wechselmodell überfordert? Er lässt sich leicht provozieren und bekommt dann regelrechte Ausraster ! Erziehungsberatung nehmen wir seit der Trennung vor 3 Jahren auch wahr, wobei mein Ex das alles nicht für notwendig sieht, dabei benötigt er es am dringendsten (narzist. Persönlichkeit) reagiert oft nicht kindgerecht ihm gegenüber. Es ist auch ein neuer Lehrer in der Klasse, und einige wilde Jungs beisammen. Sollten wir uns kinderpsychologische Hilfe holen ?
Vielen Dank für Ihren Rat.
von
Tessy77
am 14.09.2021, 17:00
Antwort auf:
Auffälliges Verhalten
Liebe Tessy77,
manche Kinder kommen gut mit dem Wechselmodell zurecht, andere nicht bzw. zumindest zeitweise nicht. Ob das Verhalten Ihres Sohnes am Wechselmodell liegt, an gesteigerten Anforderungen in der Schule, an längere Ferienzeiten bei Papa mit anderen Regeln und Strukturen als bei Mama oder oder, ist so nicht zu beurteilen.
Was für eine Beratung besuchen Sie? Eine mit dem Vater zusammen? Evtl. würde Ihnen eine Beratung für sich alleine gut tun. Sie schreiben, dass Sie nicht immer mehr ruhig bleiben können und Ihnen die Nerven durchgehen. Das ist ja etwas, was Sie gar nicht wollen. Ihr Sohn wird impulsiv und Sie reagieren laut und gereizt, sprich, Ihr Sohn erlebt auch Sie als impulsiv. Vielleicht auf eine etwas andere Art, aber nicht als Gegenpart zu seinem Verhalten. Versuchen Sie selbst die Ruhe zu bewahren, auch wenn das nicht immer leicht fällt, damit sich Ihre Ruhe auf Ihren Sohn übertragen kann.
Was sind die typischen Konfliktsituationen? Gibt es Möglichkeiten, diese im Vorfeld zu umgehen? Ggf. überlegen Sie in einem ruhigen Moment mit Ihrem Sohn zusammen, wie sie gemeinsam ruhiger mit den Situationen umgehen können.
Ist Ihre Beratung an eine Familienberatungsstelle angegliedert? Fragen Sie gerne nach, inwiefern dort Einzelgespräche mit Ihrem Sohn möglich sind. Vielleicht kann er sich dort öffnen und es kann herausgearbeitet werden, was Ihrem Sohn gut tun würde. Ansonsten sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt und stellen Ihren Sohn dort noch einmal vor. Gemeinsam können Sie dann überlegen, ob eine Überweisung zu einem Kinderpsychologen ein guter Weg sein kann.
Suchen Sie gerne auch noch einmal das Gespräch mit der Schule. Können die Lehrer Auslöser für das Verhalten Ihres Sohnes erkennen? Welche Möglichkeiten sieht die Schule sonst noch, außer, dass Sie ihn regelmäßig abholen. Gibt es z.B. eine sozialpädagogische Kraft an der Schule, die zumindest zeitweise Ihren Sohn im Unterricht begleiten kann o.ä.?
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 15.09.2021
Antwort auf:
Auffälliges Verhalten
Gab es in den Klassen davor keine Probleme? Seit wann gibt es das Wechselmodell?
von
cube
am 14.09.2021, 20:55