Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Alles mit Mama

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Alles mit Mama

papillon74

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Liebe Frau Schuster, wir haben einen Sohn 2,4 Jahre alt. Er war immer ein aufgewecktes und aktives Kind, aber auch sehr sensibel und schreckhaft (lange Schreibaby). Wir haben uns immer viel mit ihm beschäftigt, uns um ihn gekümmert. Seit er 5 M alt ist besuchen wir aber auch Spielgruppen etc. Bis heute sehen wir bis zu 4 mal in der Woche andere Kinder. Er hat sogar schon einen besten Freund. Er spielte sehr gerne mit anderen Kindern, aber auch gern allein. Er konnte sich eigentlich immer gut allein beschäftigen. Seit Anfang des Jahres aber heisst es immer: "Mama auch" "Mama mitspielen, Mama bei mir sitzen, Mama auch turnen, Mama auch rutschen/klettern..." in Spielgruppe, auf dem Spielplatz und zu Hause. Ausserdem höre ich oft: "Mama nicht telefonieren, Mama nicht essen, Mama nicht Toilette gehen...". Ich weis gar nicht wie ich damit umgehen soll, da ich das so gar nicht von ihm kenne. Ich versuche teils auf ihn einzugehen, teilweise sage ich aber auch "Ich muss erst...machen, dann spiele ich wieder mit Dir". Habe dann aber oft ein schlechtes Gewissen. Meine Schwiegermutter meint nun, ich hätte mich immer viel zu viel um ihn gekümmert und er müsse jetzt lernen sich auch wieder allein zu Beschäftigen. Und daß er versuche mich zu bevormunden. Sehen Sie das genauso? Oder ist das ein alterstypisches Verhalten? Braucht er vielleicht gerade jetzt ein gemeinsames Spiel mit mir und muß konkret beschäftigt werden, damit er lernen kann wie das geht? Ich höre dann immer wieder, man solle keine konkreten Spiele vorschlagen, da dem Kind sonst die Phantasie verloren geht und sie müssen schließlich auch lernen mit Langeweile umzugehen. Ist das in diesem Alter schon nötig/hilfreich? Er will auch nicht mehr gern allein bei Oma bleiben. Was er sonst immer sehr gerne gemacht hat. Jetzt will er immer, daß ich auch mit da bleibe. was ich dann jetzt auch öfter mache. Das alles ist im Moment ein grosser Streitpunkt in unserer Familie und ich hoffe, daß Sie uns da ein wenig weiter helfen können. Vielen Dank und viele Grüsse Julia


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Hallo Julia Bitte reden Sie sich kein schlechtes Gewissen ein. Sie handeln genau richtig, indem Sie mal auf die Wünsche Ihres Sohnes eingehen, ihm aber auch mal kurz begründen, warum Sie seinem Wunsch erst später nachkommen werden, bzw. können. Ihr Sohn möchte Sie ganz bestimmt nicht mit Absicht bevormunden, da er es gewohnt ist, seine Mama immer in unmittelbarer Nähe und auch helfend um sich zu wissen. Diese Gewohnheit hat ein nahezu uneingeschränktes Vertrauen zu Ihnen wachsen lassen. Mit 2, 4 Jahren ist er aber nun in seiner Entwicklung soweit vorangekommen, dass er zu verstehen lernen muss, dass nicht nur er sondern auch andere Menschen Wünsche und Bedürfnisse haben, die erfüllt werden möchten. Dieser Lernschritt ist für Ihren Sohn ganz bestimmt nicht einfach, wird aber gelingen, je konsequenter Sie sich nach kurzer Begründung verhalten. Auch sollte Ihr Sohn immer mal wieder konkret zu Beschäftigungen angeregt werden, da er mit 2,4 Jahren auch weiterhin lernen muss, wie und was gespielt, gemalt, gebastelt usw. werden kann. Solange Ihr Sohn nach einer konkreten Anregung selbst aktiv werden kann, wird er auch kreativ sein, ausreichend gefördert und gefordert, aber nicht unterfordert werden. Langeweile kennen die Kleinen in diesem Alter noch nicht. Dafür ist der Erfahrungs- und Bewegungsdrang einfach viel zu groß. Sind sie aber unterfordert, setzen sie all' ihre bisherigen Erfahrungen ein, um sich selbst zu beschäftigen ohne bereits das erwünschte (richtige?) Maß zu kennen usw.- Allein bei Oma wird er in diesem Alter vermutlich unterfordert sein, sodass er sich Ihre Hilfe wünscht. Liebe Grüße und: bis bald?


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