Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind will nur noch Mama.

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind will nur noch Mama.

Annajot84

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Hallo Fr. Ubbens. Mein Sohn ist nun 2 Jahre 9 Monate. Er hat keine Geschwister und wird bisher nur von uns Eltern betreut. Manchmal die Oma, aber das ist nur mal ne Stunde ab und zu. Manchmal die Tante für ein paar Stunden, aber das ist noch seltener. Kurz gesagt, abgesehen vom Papa der mit Job und Haus viel zu tun hat, bin ich sein bester Spielkamerad. Trotzdem hat er immer mehr, auch mal mit sich alleine gespielt. Das wird jetzt wieder immer weniger, seit schon über einem Monat ist ihm eigentlich nur langweilig, er jammert Rum, weis wenig mit sich anzufangen, außer ich spiele mit ihm. Sobald ich weg gehe, macht er unser aufgebautes kaputt und hängt und kuschelt sich danach wieder an mich. Heute habe ich mal gesagt, solange ich etwas tun muss, hat er 10 Minuten in denen er sich alleine beschäftigt. Habs ihn mit Zeiger auf der Uhr gezeigt. Er stand ungeduldig und immer wieder jammernd vor der Uhr und hat die Zeit abgewartet. Solche Grenzen bzw Auszeiten im Tagesablauf mache ich aber erst so richtig bewusst seit kurzem, da mir eben so auffällt dass er nichts alleine aufbaut, oder eben garnicht mehr alleine spielt. Ich glaube ich war immer parat, bin sofort gesprungen, habe zwischen Tür und Angel alles gemacht und ihm sein Spiel, wenn er es nicht wusste vorgegeben (in der Hoffnung so animiere ich ihn zum alleine spielen.) Das war ein Fehler den ich nun gerne ändern würde. Meine Frage  Kann es sein dass er deswegen so besonders jammrig, kuschelig, schnell wütend gelangweilt ist, da ich mich nicht mehr immer zu Verfügung stell? Und wenn ja, gehe ich wa Schritt für Schritt an? Oder ist es Zeit für den Kindergarten? Kommt im Dezember. Oder gibt es in diesem Alter nochmal eine Phase die sich so besonders anhänglich und jammrig zeigt? Seit kurzem wartet er wieder ab bis ich von der Spätschicht heim komme. Papa hat keine Chance ihn ins Bett zu bringen. Viele Grüße Anna  


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Annajot84, Kinder werden oft noch einmal wieder anhänglicher, wenn sie selbständiger werden. Sie merken beispielsweise, dass sie Entscheidungen treffen können und sind damit überfordert. Eine Zeitvorgabe ist für Kinder im Alter Ihres Sohnes noch schwierig zu verstehen, auch wenn Sie die Zeiger auf der Uhr zeigen. Verständlicher ist, wenn Sie Ihrem Sohn genau sagen, warum Sie jetzt keine Zeit haben. "Mama fegt die Wohnung. Danach habe ich wieder Zeit zum Spielen." Sie können Ihrem Sohn für die Zeit einen Kinderbesen in die Hand oder ihm eine andere Aufgabe geben. "Du kannst mir helfen und die Kissen auf dem Sofa schön hinlegen." Kinder in dem Alter helfen noch gerne mit und sehen das als gemeinsame Zeit. Gehen Sie gerne viel mit Ihrem Sohn nach draußen. Meist sind Kinder dort nicht so anhänglich und das entspannt die Eltern, auch wenn in der Zeit nichts "geschafft" werden kann. Was passiert, wenn Sie mal einen Abend nicht nach Hause kommen? Ihr Sohn weiß, dass er nur protestieren muss und der Papa dann wartet, dass Sie das Zubettbringen übernehmen. Gerne darf er die klare und zeitgleich liebevolle Ansage machen, dass er das Zubettbringen übernimmt, Sie keine Zeit dafür haben und gemeinsam mit Ihrem Sohn durchhalten. Wenn es für sie alle okay ist, bis nach der Spätschicht zu warten, sollte der Papa erst gar nicht versuchen, Ihren Sohn ins Bett zu bringen, damit dieser nicht lernt, dass er eine gewisse Macht in dieser Hinsicht hat.  Viele Grüße Sylvia


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