Hallo Frau Ubbens,
meine 2 Jährige Tochter geht seit einem Jahr in die Kita. Die Eingewöhnung war unkompliziert und die ersten Monate wurde sie wegen ihrer Unkomplizierthwit gelobt. Ab dem Zeitpunkt wo neue Kinder in die Gruppe eingewöhnt wurden, erhielten wir immer häufiger Feedback von den Erzieherinnen dass sie sich damit schwer tut und frustriert ist. Das war im Spät Sommer letzten Jahres. Seit Ende letzten Jahres hören wir nun immer mehr dass unsere Tochter mit ihrem wütenden und frustrierten Verhalten zum Beispiel beim Essen, Windeln wechseln oder schlafen „den Rahmen sprengt“.
Auf meine Frage hin ob ich mal dass ein Vormittag lang beobachten kann, um vielleicht auf Lösungsansätze zu kommen, wo die Erzieher gesagt haben „das dann ja alles anders wäre als sonst“ und stattdessen haben sie den Vorschlag gemacht zu filmen. Die Idee das einmal zu filmen kommt mir sehr komisch vor! Klingt für mich wie das Phänomen des „identifizierten Patienten“ aus der System. Familientheorie.
Haben Sie eine Idee wie man zu Lösungen in dieser Situation kommt? wie kommen wir gemeinsam mit den Erziehern dahinter, wie wir ihr helfen können.
Ein gemeinsames Gespräch ist geplant, nach zwei Wochen konnten die Erzieher mir nun endlich einen Termin bestätigen, der auch seitens von den Erziehern vorbereitet wird und da würde ich gerne mit konstruktiven Impulsen reingehen.
Viele Grüße
von
AnniNieder
am 02.03.2022, 11:00
Antwort auf:
Aggressives Verhalten in der Kita
Liebe AnniNieder,
meine Vorrednerin hat sehr gut geantwortet. Ich kann mich den Worten nur anschließen. Sie müssen nicht mit Ideen zur Lösung in das Gespräch gehen. Die Erzieher werden Ideen mit in das Gespräch bringen. Evtl. bitten Sie nach einem unbefriedigendem Ergebnis um ein Gespräch mit der Leitung.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 03.03.2022
Antwort auf:
Aggressives Verhalten in der Kita
Das ein Hospitieren abgelehnt wird, ist tatsächlich seltsam. Oft wird das eher sogar angeboten. Man hält sich dann natürlich imHintergrund auf.
Filmen geht für mich gar nicht - schon, weil das erst recht eine ganz andere, beobachtende Situation für´s Kind wäre. Außerdem ist es rechtlich nicht möglich, da es kaum machbar wäre, das kein anderes Kind darauf zu sehen ist. Man müsste also von allen! anderen Eltern ebenfalls eine Genehmigung einholen. Komischer Vorschlag.
Für das Gespräch: der KiGa sollte genau benennen können, welche Situationen zu einem auffälligen Verhalten führen. Dann das auffällige Verhalten auch genau benennen/beschreiben können.
Und zu guter Letzt eigene Vorschläge nennen, wie man damit umzugehen gedenkt.
Deine Position sollte die sein - vorausgesetzt, zu Hause habt ihr keine Probleme: neutral fragen, wo genau die Probleme im KiGa liegen (siehe oben). Sich das komplett anhören, ohne immer sofort zu reagieren im Sinne "aber das kennen wir so gar nicht" oä. Lass den KiGa erst mal reden. Selbst erst mal nur nachfragen, wie genau man etwas verstehen muss, ob man das genauer eingrenzen könne etc.
Und dann kommt es darauf an: sind die geschilderten Dinge für dich nachvollziehbar. Siehst du selber das ebenso kritisch wie offenbar der Kiga oder eher als ein normales Verhalten/altersbedingt. 2 Jahre ist ja nun mal "Selbstbestimmungsphase" - also generell eher von Widerstand, selbst bestimmen wollen und Frust geprägt. Die Frage ist ja, ob ihr Verhalten eben tatsächlich über das normale hinaus geht oder eben nicht (der KiGa evt. nur ihre Verantwortung zur Erziehung während der Betreuungszeit auf euch abwälzen will).
Wenn du selbst das Gefühl hast, du musst erst mal alles "verdauen" und dir deine eigenen Gedanken dazu machen - dann sag das auch so. Bedanke dich für die Informationen etc, vertage dich aber auf einen neuen Termin.
Gut wäre, du hast noch deinen Partner dabei. Nicht nur als Zeugen, sondern auch als eine weitere Person, mit der du das diskutieren kannst/andere Meinung zum Gehörten.
Meine Erfahrung ist nämlich die: egal, ob es ein harmloses Gespräch ist oder die Ankündigung von Problemen - man fühlt sich schnell in die Ecke gedrängt und geht in den Verteidigungsmodus oder lässt sich zu schnell von etwas überzeugen/stimmt zu um hinterher zu denken "aber eigentlich ist das doch alles gar nicht so schlimm - warum hab ich mich da nur so "einwickeln" lassen?
von
cube
am 02.03.2022, 11:20