Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, so langsam mache ich mir Sorgen wegen meiner Tochter (jetzt 25 Monate). Sie ist schon immer ein sehr aufgewecktes, freundliches, lebhaftes und extrovertiertes Kind. Sie spricht sehr viel (bis zu 8 Wortsätze – geschätzt) und versteht auch Zusammenhänge sehr gut. Auch ist sie motorisch sehr gewandt – balanciert gerne, kann schon an abschüssigen Stellen alleine Dreirad fahren, läuft Treppen hoch und runter ohne festhalten (meistens sogar mit Spielzeug in der Hand). Sie wächst in einer liebevollen Umgebung auf und ist zwei Tage die Woche bei ihren Grosseltern, wo sie gerne hingeht. Dort spielt sie auch sehr gerne mit dem jungen Labrador. Schon immer hat sie etwas weniger geschlafen – mit Mittagsschlaf max. 11-12 Std. Alles so weit – so gut. Doch seit ca. einem halben Jahr mache ich mir zunehmend Gedanken, die sich die letzte Zeit verhärten. Sie kann es nicht vertragen, wenn sie nicht der absolute Mittelpunkt ist. Am Tisch macht sie faxen; wenn mein Mann und ich uns mal 5 Minuten unterhalten wollen drängt sie sich dazwischen und wenn wir ihr dann sagen, dass wir uns kurz unterhalten möchten, akzeptiert sie es nicht und stellt irgendwas an; wenn eine Freundin zu Besuch kommt, macht meine Tochter ein mords Theater, weil ich mich nicht mehr um sie kümmere (heulen, schreien, anstellen). Auch habe ich den Eindruck, dass sie sich nie lange mit einer Sache beschäftigen kann: baut einen Turm (15 Sek.) haut ihn um – dann zum nächsten. Das Kinderzimmer sieht in kurzer Zeit aus wie ein Schlachtfeld: Die Stofftiere werden aus dem Regal gerissen, die Bauklötze ausgeschüttet, die Bodys aus der Schublade gezogen (um sie sich selbst oder der Puppe anzuziehen – aber alles eine Sache von wenigen Minuten). Sie kann sich nicht in eine Gruppe einordnen, scheint mir. Auf dem Spielplatz geht sie manchmal – scheinbar grundlos – auf ein Kind zu (auch jüngere) und schubst sie einfach. Oder sie nimmt anderen Kindern etwas weg und zieht sie an den Haare, wenn diese das Spielzeug nicht hergeben. Andersherum ist sie aber nicht dazu bereit, ihr Spielzeug herzugeben (klappt nur mit langem, gutem Zureden – da scheint sie manchmal sehr kooperativ). Seit 6 Wochen gehe ich mit ihr 1 mal wöchentlich ins Kinderturnen. Dort ist mein forsches Kind dann auf einmal sehr ängstlich und klammert sich die ersten 5 Minuten an mich. Gestern auch wieder. Nach diesen 5 Minuten ist sie schnurstracks auf ein Mädchen zugerannt, hat sie umgeschubst und ihr den Teddy weggenommen. Die Mutter nahm meiner Tochter dann wortlos den Teddy wieder aus der Hand (sie war näher dran als ich und schneller ). Kurze Zeit später schubste sie einen 20 Monate alten Jungen einfach um. Dann wollte sie mit dem Ball spielen. Ich holte ihr einen und die Turnleiterin sagte, dass heute nicht mit den Bällen gespielt wird, also räumte ich ihn wieder weg – sehr unter Protest meiner Tochter. Sie fing sich aber schnell wieder und wir gingen zu ein paar Kästen die als Kletterrampe aufgebaut waren. Meine Tochter kletterte hoch und einige Kinder an ihr vorbei. Den letzten Jungen, der an ihr vorbeikletterte, packte sie am Pullover und zog ihn runter. Ich nahm dann meine Tochter und fragte sie warum sie das gemacht hatte. Antwort: Weil ich nicht Ball spielen darf. Wir haben das Kinderturnen dann früher verlassen und sie durfte so nicht mehr das Abschlusslied singen (auf das sie sich immer freut). Ich war enttäuscht und frustiert und wütend. Sie will doch mit anderen Kindern spielen und freut sich auch immer darauf und dann haut, schubst und rauft sie. Ich verstehe es nicht. Sie kann reden und ich erkläre ihr immer, dass , wenn ihr etwas nicht passt, sie sich auch anders wehren kann. Zeige es ihr, bleibe bei ihr, unterstütze sie. Und trotzdem. Auch ihre Art zu spielen , bspw. Tanz mit mit – macht mich nachdenklich. Sie nimmt mich an den Händen und sagt: Komm tanzen. Dann fängt sie an wie irre zu hüpfen, das Gesicht zu verziehen (irgendwie ekstatisch) und mit den Zähnen zu knirschen. Es macht mir fast Angst. Also – ist sie: extroviertiert und ängstlich, forsch und hasenfüssig, aggressiv und zärtlich, liebevoll und grob – und immer auf Achse. Helfen sie mir? Kann es ADHS sein Gruss Eine Verzweifelte.
Christiane Schuster
Hallo Marietta Sie sollten sich keine allzu großen Sorgen machen. Mit ihrem Verhalten möchte Ihre Tochter wahrscheinlich in der Gruppe die gleiche ungeteilte Aufmerksamkeit wie Zuhause erhalten. Um Dies zu erreichen, setzt sie alle bislang erlernten Fähigkeiten ein. ADHS ist sehr, sehr schwer zu diagnostizieren und erfordert eine längere Beobachtungszeit des Kindes. Sollten die hier beschriebenen Kommentare Sie aber nicht beruhigen, fragen Sie doch bitte auch noch mal Ihren Kinderarzt, der Ihre Tochter persönlich kennt. Spielen Sie immer wieder gezielt mit Ihrer Tochter gemeinsam. Laden Sie auch mal 1 oder 2 Kinder zu sich nach Hause ein, damit Ihre Tochter lernt, selbständig Konflikte zu lösen und ein angemessenes Sozialverhalten zu zeigen. Machen Sie Ihrer Tochter und dem besuchenden Kind genauso konkrete Spielvorschläge, wie Ihrer Tochter allein, wenn sie in ihrem Kinderzimmer spielen soll. So wird sie (hoffentlich) gar nicht erst auf die Idee kommen, Kleidung oder Gegenstände ziellos herumzuwerfen, weil sie selbst keine andere Idee hat. Wechselns Sie bewegungsfreudige Spielangebote mit ruhigen Beschäftigungen ab. Geben Sie immer wieder konkrete Anregungen und loben Sie verschwenderisch, da ein Lob Ihre Tochter ganz bestimmt anregen wird, Ihnen eine weitere Freude zu bereiten. Bieten Sie ihr einen "rotenFaden" an dem sie sich sicher orientieren kann. Dieser "rote Faden" existiert nur dann, wenn Sie ihr liebevoll begründete Grenzen setzen, deren Nichteinhaltung ein konsequentes Handeln zur Folge hat, über Das Sie Ihre Tochter vorher gelassen informiert haben. Starke Nerven und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Marietta, ich kann dir leider keine besonderen Ratschläge geben, aber ich glaube ich kann dich etwas beruhigen: Mein wesendlich jüngerer Bruder hat das ADHS und ich hab mich deshalb schon sehr viel damit beschäftigt, auch weil ich vermute, es selber (damals unerkannt) gehabt zu haben (oder noch zu haben). Aber was du beschreibst, klingt nicht nach ADHS, eigendlich nur nach einem sehr SEHR aktiven zweijährigen Wirbelwind!! ADHS zeigt sich anders, in anderen, auffälligeren Verhaltensmustern. ich glaube da kannst du ganz beruhigt sein! LG Jenny
Mitglied inaktiv
Hallo, nachdem wie Du Deine Tochter beschreibst, haetten fast alle Kinder ADHS. Das Verhalten ist doch voellig normal!? Das heisst nicht, dass ALLE Kinder schubsen und hauen, aber viele - und es ist nicht gleich krankhaft! Dass sie immer im Mittelpunkt stehen will, ist auch normal, wenn Ihr Euch allerdings von ihrem tyrannischen Verhalten beeinflussen lasst - wird sie nicht lernen, dass es auch anders geht... Gruss DUSA
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