Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Erste ADHS-Anzeichen? Wie reagieren?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Erste ADHS-Anzeichen? Wie reagieren?

maren856

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Hallo Frau Ubbens, unsere Tochter (gerade 4 geworden) entwickelt, so wie ich fürchte, erste Anzeichen von ADHS - Unruhe & Impulsivität, vor allem: 1. Sie lässt sich im Spiel mit mehreren leicht ablenken, will immer sofort das was sie bei anderen Kindern sieht 2. Sie will immer alles sofort loswerden, was sie erzählen will, redet oft dazwischen 3. Sie kann am Tisch nicht ruhig sitzenbleiben In gewisser Weise sind diese Verhaltensweisen wahrscheinlich schon noch begrenzt normal in dem Alter, aber ich möchte unbedingt Schlimmeres verhindern und mache mir zudem Sorgen durch unsere Erziehung hier versagt zu haben. Wie können wir in den o.g. Situationen konkret reagieren, außer einfachen „Maßregelungen“? Ich habe oft auch das Gefühl, dass ich „durch sie durchrede“ und alles Reden nichts bringt. Damit wäre mir sehr geholfen, danke im Voraus! LG, Maren


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Maren, Sie beschreiben eine ganz normale Vierjährige. Viele Kinder empfinden das, was andere haben, als besser oder zumindest interessant. Auch das Verhalten mit mehreren Kindern zusammen und das längere Spielen mit einer Spielsache sind Dinge, die sich entwickeln. Bei vielen Kindern mit 4 Jahren, bei anderen mit 5 oder 6 Jahren. Es wird noch kommen, dass sich Ihre Tochter wirklich für eine bestimmte Spielsache interessiert und dann auch über einen längeren Zeitraum damit spielen kann und mag. Es gibt die stillen Zuhörer und die aktiven Erzähler. Räumen Sie Ihrer Tochter immer wieder Zeiten ein, in denen sie ausgelassen erzählen kann. Unterhalten Sie sich mit jemand anderen und Ihre Tochter spricht dazwischen, können Sie ihr erklären, dass Sie sich erst zuende unterhalten und Sie ihr anschließend (wieder) zuhören. Ggf. lenken Sie sie mit einem Beschäftigungsvorschlag ab. Vor den Mahlzeiten werden Sie mit Ihrer Tochter aktiv. Bestenfalls waren Sie mit ihr draußen und sie konnte sich an der frischen Luft bewegen. Aber auch ein paar Minuten Bewegungsspiele im Haus können zu längerem entspannten Sitzen am Tisch beitragen. Achten Sie gerne darauf, dass Ihre Tochter zu den Mahlzeiten auch wirklich Hunger hat, so dass die Zeit am Tisch für sie attraktiv ist. Viele Grüße Sylvia


cube

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Ehrlich gesagt: für mich redest du von einer aufgeweckten 4-jährigen, nicht von einem Kind, dass ADHS-Symptome zeigt. Alles, was du beschreibst, ist in dem Alter völlig normal. Auch mal zurück stecken, warten, still sitzen bleiben - dass muss sie doch alles erst lernen. Schritt für Schritt. Kein Kind bleibt bei einmaliger Aufforderung, bitte ruhiger sitzen zu bleiben, dann auch tatsächlich sitzen. Das muss man gefühlte 1000 mal durchexerzieren. ZB in dem man ankündigt, dass x wohl satt sei, wenn sie nur noch rumkaspert und das Essen dann ja beendet werden könne. Ein gewisses Zappeln ist aber dennoch normal. Eine 4-jährige sitzt eben nicht wie Mama & Papa gerne am Tisch und erzählt noch ein bisschen ;-) Und natürlich will man alles, was andere Kinder auch haben - Kinder in dem Alter definieren sich sozusagen über ihre Besitztümer. Und Kinder in dem Alter (und auch älter ;-) wollen natürlich alles, was IHNEN wichtig ist, JETZT sofort los werden. Immer wieder erklären, notfalls Konsequenzen wie zB bzgl. Essen beschrieben und irgendwann wird es besser :-) Ach ja: ADHS ist KEIN Erziehungsfehler! Und eure aufgeweckte, für mich normale 4-jährige ist auch noch nicht "falsch" erzogen.


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