Guten Tag, ich benötige einmal Ihre Idee, wie ich meinem Sohn etwas zeitlich begrenzte Geduld beibringen kann. Meine bisherigen Versuche haben leider nicht gefruchtet..... Mein Sohn ist 3,5 Jahre alt. Er ist ein liebes, aufgewecktes Kind, das sehr kooperativ ist und auch hilfsbereit und freundlich. Er geht seit 1 Jahr in den kindergarten (9-13 Uhr), und ist auch dort ein Sonnenschein. Natürlich hat er auch mal anstrengende Phasen oder Unsinn im Kopf. Aber alles in allem ist er sehr „pflegeleicht“. Ich erziehe Bedürfnisorientiert, aber durchaus auch strikt, wenn es um vorher vereinbarte Abmachungen geht. ZB Süßigkeiten erst nach 16 Uhr, feste sinnvolle Rituale sind einzuhalten. Wir sind eigendlich den ganzen Tag unterwegs, gehen viel Schwimmen, spazieren, Fahrradfahren, spielen aber auch mal altersgerechte Gesellschaftsspiele. Auch kann er sich, wenn wir vorher genug getobt und körperlich betätigt haben, mal 1-2 Stunden im Spielzimmer alleine mit seinen Autos spielen, kneten etc.... Und jetzt zu meinem Problem: Er versteht trotz Erklärungen einfach nicht, wann er kurz Distanz gehen/Ruhe halten soll. Beispiel1: kommt mein Mann nach Hause, haben die beide erstmal 60 Minuten Männerzeit, in welcher ich koche. Mein Sohn hat also den Papa ganz für sich alleine um von seinem Tag zu erzählen. Wenn das Essen fertig ist, und wir (mein Mann und ich) uns dann mal unterhalten wollen, wird STÄNDIG dazwischen gequatscht oder irgendein unfug gemacht. Wir haben es mit erklären probiert, das jetzt 5 Minuten Mama und Papa sich unterhalten müssen. wir haben ihn ignoriert, was dazu führte, das mein mann und ich uns anschreien mussten um Sohn zu übertönen. Wir haben bis nach dem Essen gewartet, und ihn für 10 Minuten gebeten in sein Zimmer zu gehen.... Alles ohne Erfolg...... Fast identisch ist es, wenn ich zB telefonieren muss. Er benimmt sich dann wie der letzte...... Hintergrund: aktuell bewerbe ich mich weg, also rufen mich auch potentielle neue Arbeitgeber an. Bevor ich das Gespräch annehme, erkläre ich ihm kurz, das das wichtig ist und er doch bitte leise sein soll. Auch biete ich ihm eine kurzweilige Alternative wie zB Spülmaschine einräumen, mit dem Sand spielen, schaukeln, je nachdem wo wir halt gerade sind. Interessiert Söhnchen aber nicht. Der zerrt an mir, baut absichtlich Unfug, reißt mir meine Klamotten kaputt, kreischt rum und bringt mich echt auf 180! Selbstverständlich ist meine Aufmerksamkeit dadurch beeinträchtigt. Kaum ist das Telefonat beendet, ist er wieder „normal“. Beim Autofahren schaut er die ganze Zeit ein Buch an. Kaum muss ich mich mal konzentrieren (Parkhaus, neue Wegführung, whatever), quatscht er mich so zu, das meine Ohren klingeln. Er hat einfach finde ich keine Distanz in Ausnahmesituationen. Alle Erklärungen scheiterten bisher. Dabei kennt er doch die Regel „Beim Autofahren, beim telefonieren, und wenn andere sich unterhalten, quatscht man nicht dazwischen“. Wie bekomme ich ihm das besser vermittelt? Er bekommt wirklich genug Aufmerksamkeit und auch exklusivzeit mit jeder seiner Bezugspersonen. Haben Sie eine Idee?
Mitglied inaktiv - 14.08.2018, 10:04