beatpacker
Hallo Frau Ubbens, ich weiß momentan nicht weiter… Unser Sohn ist gerade 3 geworden. Er hat super viel Power und einen starken Willen und ist seit einiger Zeit sehr ausgelassen. Das war nicht immer so. Er war oft im Umgang mit anderen Personen, die nicht Mama und Papa sind, sehr schüchtern. Die Kitaeingewöhnung hat fast ein ¾ Jahr gedauert (er ist mit 2 in die Kita gekommen). Vor 10 Wochen wurde seine Schwester geboren, mit der er entweder freundlich umgeht und ihr zB. seinen Autos etc. zeigt oder sie auch oft einfach nicht beachtet. Er spricht leider noch nicht, wir haben aber alles untersuchen lassen und waren auch beim Logopäden. Der KiArzt sagt, es kommt, wir sollen Geduld haben. So viel zu unserem Hintergrund und jetzt zum eigentlichen Problem: Immer, wenn ich etwas von ihm möchte, was er nicht will, wird er wütend, brüllt und schlägt oder tritt nach mir. ZB. beim Wickeln, Anziehen, Zähneputzen, draußen wenn es nieselt beim Mütze aufsetzen, wenn er am Tisch rumkaspert und ihm sage, er soll das bitte lassen. Wenn er auf den Tisch klettert und von dort auf das Sofa springt und ich das stoppe, usw. usw. Ich bin mir mittlerweile unsicher in wie weit das „normales“ kindliches Verhalten ist und an welcher Stelle es auffällig wird bzw. ein Durchgreifen / Grenzen setzen verlangt. Wenn er mich schlägt oder tritt, sage ich ihm sehr deutlich, dass er damit sofort aufhören soll, weil ich das nicht möchte und es mir weh tut. Es kommt aber überhaupt nicht bei ihm an. Auch nicht, wenn ich lauter werde. Wenn es beim Anziehen passiert, halte ich seine Hände mit einer Hand fest und mit der anderen versuche ich dann das tobende Kind an- oder auszuziehen. Er brüllt dabei weiter und wird immer wütender. Ich dann leider auch. Das Ende des Liedes ist dann oft, dass entweder ich den Raum verlasse und die Tür hinter mir schließe oder ich ihn in sein Zimmer bringe und auch die Tür schließe. Er tobt und brüllt dann im Raum allein weiter bzw. ist es eine Mischung aus Wut, Hysterie und Überforderung, glaube ich. Um ihm seine Grenze zu zeigen, bestimme ich, wann er wieder kommen darf und schicke ihn zurück, wenn er von alleine die Tür öffnet und raus bzw. rein will. Ist das richtig…? Wenn er sich dann irgendwann beruhigt hat und meist ziemlich erschöpft ist, lässt er sich dann anziehen etc. Es geht ihm übrigens nicht darum, dass er es alleine machen will. Das möchte er nämlich trotz freundlicher Aufforderung/Anregung von mir, es mal alleine zu versuchen, überhaupt nicht… Mir kommt das aber alles unsinnig vor, weil es sein Verhalten nicht ändert. Er schlägt beim nächsten Mal wieder auf mich ein oder tritt nach mir. Er bekommt das einfach nicht unter Kontrolle. Und ich habe einen riesen Horror davor, dass wir einen „Schläger“ aufziehen und hoffe oft darauf, dass es mit dem nicht Sprechen können zusammenhängt und sich auflöst, wenn er endlich sprechen kann…. Aber was machen ich bis dahin?? Wenn ich ihm in einer ruhigen Situation erkläre, dass ich total traurig bin, wenn er mich haut, weil mir das weh tut, tröstet er mich, indem er zB meinen Arm oder meinen Kopf streichelt. Und er zeigt mir dann auch, dass er versteht, dass er nicht mehr hauen soll. Aber in der Streitsituation selbst, hat er das dann überhaupt nicht mehr auf dem Schirm (ist er wohl auch noch zu klein für…oder?). Es kommt mir dann so vor, als übermanne ihn seine Wut. Wir sind übrigens täglich draußen, damit er sich viel bewegen und auspowern kann. Ich habe auch schon versucht, die Rahmenbedingungen zu ändern, ihn in einem anderen Raum umzuziehen, das Anziehen 5 Minuten vorher anzukündigen usw. usf. Bringt aber nichts. Bei meinem Mann führt er einen ähnlichen Tanz auf, so dass wir hier tagtäglich mehrmals ein riesen Theater haben. Ich sehe mittlerweile den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll…. Gestern hat er draußen einen langen Ast gefunden, den er mitnahm. Er alberte dann damit rum und schlug ihn mir beim Gehen von hinten auf die Beine und lachte dabei, als würde er es für ein Spiel halten. Ich sagte ihm, er solle das bitte lassen, weil es weh tut und ihm sonst den Ast wegnehme. Er lachte und machte wie immer weiter, so dass ich ihm dann den Ast abnahm und er völlig ausflippte. Er brüllte und schlug auf mich ein. Ich kniete mich zu ihm runter, hielt seine Hände fest und sagte ihm mehrmals mit Blick in die Augen: “Hör auf!“ Vergebens. Ich hatte unser Baby im Kinderwagen dabei und ging weiter. Er rannte wie Rumpelstilzchen hinter mir her und schlug mich weiter von hinten. Was mache ich in so einer Situation draußen?? Sorry…langer Text geworden…. Herzlichen Dank für Ihre Antwort
Liebe beatpacker, ein wenig klingt es bei Ihrem Sohn nach einer Regulationsstörung. Diese kann durch die bisher fehlende Sprache hervorgerufen worden sein. Die Störung der Affektregulation kann sich u.a. in Kommunikationsstörungen, in starke Erregbarkeit und Unruhe zeigen. Dies ist aber nur eine Einschätzung aus der Ferne und ohne Ihren Sohn erlebt zu haben. Es können auch ganz andere Gründe vorliegen. Sie sollten auf jeden Fall mit Ihrem Kinderarzt über das tägliche Verhalten Ihres Sohnes sprechen. Lassen Sie nichts aus, damit Ihrem Sohn gut geholfen werden kann. Auch, wenn womöglich die noch fehlende Sprache der Grund sein kann, sollten Sie nicht warten, bis sich der Spracherwerb entwickelt hat. Durch die mögliche Regulationsstörung wird der Spracherwerb vermutlich auch noch verlangsamt. Geben Sie dem Tagesablauf Ihres Sohnes viel Struktur. Nehmen Sie sich für alles viel Zeit. Versuchen Sie selbst immer ruhig zu bleiben, auch wenn das nicht immer leicht fällt. Schicken Sie Ihren Sohn nicht alleine in sein Zimmer und schließen vor allem nicht die Tür. Ihr Sohn wird zusätzlich wütend darüber, dass er allein gelassen wird. Er verhält sich nicht absichtlich so, wie er es macht. Es überkommt ihn. Bleiben Sie in seiner Nähe und bieten ihm so den Schutz, den er braucht. Er wird sich an Sie wenden, wenn er soweit ist. Bieten Sie Ihrem Sohn immer wieder die Möglichkeit an, Entscheidungen zu treffen. "Möchtest du den blauen oder roten Pullover anziehen?" Wie verhält sich Ihr Sohn im Kindergarten? Vielleicht ist eine Frühförderung für Ihren Sohn hilfreich. Besprechen Sie dies mit Ihrem Kinderarzt. Eine weitere Überlegung ist, dass Ihrem Sohn sicherlich eine osteopathische Behandlung gut tun würde. Viele Grüße Sylvia
Liza77
Ich erkenne hier genau unseren Sohn! Er wird bald 4! Sprache noch immer schlecht, wird nicht richtig trocken, kann lieb sein und sich entschuldigen, aber NEIN, führt zum totalen Koller! Weinen bis zur Erschöpfung und gar nicht mehr den Grund wissen. Völlige Überforderung und gleichzeitig alles rausfordern.... Leider schlägt unser Sohn auch noch die anderen Kinder im Kindergarten.... Hänge mich hier einfach mal mit ran...
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