Stupsi1983
Liebe Experten, wir haben eine fröhliche, aufgeweckte, aufgeschlossene, sprachlich und motorisch für ihr Alter sehr weit entwickelte, starke und freche 2-jährige Tochter (geboren im Juli 2014). Wahrlich ein richtiges Sonnenscheinkind, welches wir mit viel Liebe, Zuwendung aber auch der notwendigen Konsequenz - die sie aufgrund ihrer starken kleinen Persönlichkeit unserer Meinung nach auch benötigt - erziehen. Seit der Geburt ihres nun knapp acht Wochen alten Bruders ziehen allerdings zunehmend Gewitterwolken auf, da sie seit nun rund vier Wochen ein äußerst aggressives Verhalten ihrem Bruder gegenüber zeigt und selbiges nun auch auf das Zusammensein mit Gleichaltrigen ausdehnt. Im Einzelnen äußert sich ihr Verhalten dadurch, dass sie ihren Bruder in den unterschiedlichsten Situationen (auf dem Arm von Mama, auf dem Arm von Oma, aber auch schlafend im Stubenwagen liegend usw.) unvermittelter Dinge am Arm zieht, haut, kratzt oder sogar unter Antäuschung von Küssen beißt. Zuweilen landet auch mal ein Spielzeug in seinem Stubenwagen. Das gleiche Verhalten zeigt sie auch bei ihr vermeintlich sprachlich und motorisch unterlegenen, von ihrer Persönlichkeit her weniger "starken" Gleichaltrigen. Das Repertoire wird dann noch ergänzt um schubsen und Spielsachen wegnehmen. Mich belastet die Situation immens, da ich sie ständig unter Beobachtung haben muss, sie und ihren Bruder keine Minute aus den Augen lassen kann und mittlerweile den Kontakt zu anderen gleichaltrigen Kindern meide. Alles aus meiner Angst heraus, dass irgendwann einmal es zu wirklich bösen Verletzungen mit Folgen kommt. Ich habe schon alles ausprobiert und bin nun mit meinem Latein wirklich am Ende. Zuweilen nehme ich sie auf den Arm und appeliere an ihre Vernunft als große Schwester, versuche ihr ruhig zu erklären, dass ich das Verhalten nicht will und nicht akzeptieren kann und was es auslösen kann (ich will nicht dass Du Deinen Bruder haust, das tut ihm weh o.ä.). Manchmal werde ich laut und schicke sie weg. Ein anderes Mal nehme ich sie hart am Arm, halte sie fest und sage ihr dass ich das nicht dulde. Es hilft alles nichts. Sie schaut zumeist leer in die Gegend, sagt "ich bin jetzt wieder lieb", entschuldigt sich von selbst beim Gegenüber, nur um dann Minuten später wieder in das selbe Verhalten zurückzufallen. Wir haben sie unserer Meinung nach gut auf ihr Geschwisterchen vorbereitet (zum Arzt mitgenommen, ihr anhand alten Bildern erklärt dass sie auch mal so klein war, das Baby hat ihr ein Geschenk mitgebracht usw.) und ich binde sie auch jetzt so gut es geht in den Alltag mit Baby ein (zuschauen bei der Babypflege, Buch lesen und schmusen während ich stille, Wagen schieben helfen, Beibehalten des Bettgehrituals usw.). Trotzdem habe ich den Eindruck, dass ich/wir etwas gehörig falsch machen und dadurch ihr aggressives Verhalten auslösen. Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr. Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass ihr Bruder einen etwas holprigen Start ins Leben hatte (Aufenthalt auf der Neugeborenenintensivstation wegen Anpassungsstörungen und Gelbsucht). Sie war wähernd der zwei Wochen meines Krankenhausaufenthalts mit ihrem Bruder zwar durch Papa und Großeltern gut betreut, dennoch hat sich sicherlich während dieser Zeit unser aller Sorgen um Ihren Bruder gespürt. Wie schätzen Sie die Situation ein? Was kann/soll ich tun? Wird sich dieses Verhalten wieder auf ein verträgliches Normalniveau begeben? Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Hilfe und beste Grüße.
Liebe Stupsi1983, Sie haben nichts falsch gemacht. Ihre Tochter sucht die volle Aufmerksamkeit, die sie vor der Geburt des Brüderchens hatte. Schenken Sie ihr diese zu Zeiten, in denen der Bruder schläft oder der Papa auch zu Hause ist. Haut, beißt, schubst ... Ihre Tochter das Brüderchen oder andere Kinder, dann nehmen Sie sie zur Seite und sagen deutlich NEIN. Trösten Sie das "Opfer" und setzen sich mit Ihrer Tochter etwas entfernt hin. Sie kann für zwei Minuten nicht spielen. Mehr können Sie nicht tun. Die meisten Kinder, die aufgrund der Geburt eines Geschwisterchens aggressives Verhalten zeigen, legen das Verhalten nach drei bis vier Monaten wieder ab. In der Zeit heißt es Augen auf und das Baby nicht unbeobachtet lassen. Viele Grüße Sylvia
Ähnliche Fragen
Hallo, Meine große Tochter ist gerade 5 geworden. Sie war sprachlich schon immer sehr weit und auch schlau, aber seit sie 1,5 Jahre alt ist, reagiert sie immer wieder aggressiv. Mal war es besser, mal schlimmer. Sie ist sehr unabhängig, geht gerne zum Spielen alleine zu ihren Freunden oder übernachtet sogar dort. Wenn sie dort ist, benimmt sie si ...
Sehr geehrte Frau Ubbens, ich habe derzeit ein richtiges Problem mit meinem Sohn, er ist jetzt 13 Monate alt. Seit 4 Wochen ca. Empfinde ich Ihn als sehr aggressiv. Er haut mich ständig ins Gesicht, beißt mich manchmal und tritt um sich wenn ich ihm eine neue Windel machen möchte. Wenn ihm etwas nicht passt schmeißt er mit Sachen umsich oder schläg ...
Hallo Frau Ubbens, wir haben seit einiger Zeit Probleme mit unserem Sohn, der in 2 Monaten 4 Jahre alt wird. Er zeigt deutlich aggressives Verhalten, welches sich in Hauen, Treten, Beißen und mit Dingen schmeißen, äußert. Dieses Verhalten zeigt er uns als Eltern gegenüber, aber auch im Kindergarten, dort wohl sogar täglich. Während dieser "Au ...
Hallo, Mein Sohn wird in einem Monat 2 Jahre und zeigt seit einigen Monaten ein aggressives Verhalten gegenüber jedem der ihm über dem Weg läuft. Egal ob in der Kita oder zu Hause, sobald er die Möglichkeit bekommt zu schlagen,kratzen,kneifen tut er das. Z.b. wir spielen gemeinsam mit seinem jüngerem(8monate alt) Bruder auf dem Boden und auf einma ...
Liebe Expertin, Mein Sohn ist jetzt Jahre alt. Seit diesem Jahr haben wir große Probleme mit seiner Frustbewältigung. Ja ich weiß die Kleinen müssen das alles erst lernen aber unter all den Problemchen ist eine Sache sehr schwerwiegend und auch täglich mehrmals. Er hört nicht auf und Kopfnüsse zu geben. Aber er gibt sie mittlerweile nicht nur be ...
Guten Tag, in letzter Zeit möchte mein Sohn (2,5 Jahre alt) keine Zuneigung von mir mehr haben. Sobald ein dritter (Papa, Oma oder Tante) da ist sagt er sofort, dass ich gehen soll und er mich nicht lieb hat. Versucht zu schlagen oder zu beißen. Ich bin eher die Strenge bzw. wo Regeln nicht gebrochen werden. der Papa ist eher der lockere, ...
Hallo, Ich habe mich schon mehrfach hier im Forum an sie oder auch die Kinderpsychologin gewendet und sie konnten mir bis jetzt immer gut weiterhelfen, deshalb wende ich mich auch heute wieder an sie. Wir haben seit einiger Zeit(8 monate mindestens) das Problem,das mein Sohn (24 Monate) ein aggressives verhalten zeigt. Dies äußert sich vor ...
Guten Tag Frau Ubbens, ich bitte Sie um Hilfe. Mein Sohn (6,5 Jahre alt, wird dies Jahr eingeschult) hatte schon immer starke Gefühle, eine recht geringe Frustrationstoleranz (er ist sehr perfektionistisch) und schlechte Impulskontrolle. Wir haben früh angefangen Gefühle für und mit ihm zu benennen, im Anschluss an einen Wutanfall zu bespr ...
Hallo, wir sind gerade umgezogen, mein Sohn 8 musste auch die Schule wechseln. Die Schule ist deutlich weiter, als die, wo er war und er kommt nicht mehr so gut bzw. gar nicht mit das frustriert natürlich. Aber nun ist es wirklich einfacher Psycho terror, wirklich. Er war schon immer aggressiver und hat leider auch seine Geschwister öfters beleidi ...
Guten Morgen, danke für die Rückmeldung. Die Geschwister Kinder sind 1,5 4 und 6. Ja er war schon immer eher der aufbrausendere, wir finden aber, dass es situationsabhängig (Stress), intensiver und extremer wird. Er fängt auch wenn's richtig Stress ist mit gewissen Zügen an, riecht vermehrt an den Händen oder nimmt sein Tatort häufig in den Mund. ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen