Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie schätzen Sie das Verhalten/die Betreuungssituation ein?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie schätzen Sie das Verhalten/die Betreuungssituation ein?

miezmarie

Beitrag melden

Unser Sohn (15 Monate) geht die dritte Woche zu einer Tagesmutter. Die Eingewöhnungsphase lief bisher unkompliziert, schrittweise Trennung und Steigerung der Betreuungszeit. Seit Tag 7 isst er dort zu Mittag und seit Tag 11 bleibt er zum Mittagsschlaf. Bevor ich gehe, verabschiede ich mich immer von ihm. Es gab nie Tränen. Wenn ich ihn abhole, freut er sich, mich zu sehen, teils aber ist er unbeeindruckt, spielt einfach weiter oder nimmt erst verzögert Notiz von mir. Ist sein Verhalten in der Trennungssituation normal oder zeugt es von einer nicht sicheren Bindung? Ich dachte, dass es sicher gebundenen Kindern schwer fällt, sich zu trennen, sie aber zumindest Freude zeigen, wenn ihre Hauptbezugsperson wieder da ist? Gestern hat er vor dem Einschlafen bei der TaMu kurz geweint (5 min). Sie sitzt dann neben seinem Bett und singt ihm etwas vor und dann schläft er ein. Finden Sie das vertretbar? Wenn er zu Hause weint, nehme ich ihn immer auf den Arm. Wo beginnt in Ihren Augen das kontrollierte Schreienlassen? Am ersten Tag hatte sie ihn, da er sehr geweint hat, auf den Arm genommen und mit ihm gekuschelt. Woran merke ich, wenn es ihm mit der Betreuungssituation nicht gut gehen würde?


Beitrag melden

Hallo, sicher gebundene Kinder bemerken zwar die Trennung, reagieren aber weder angstvoll noch panisch darauf. Insofern ist das Verhalten eher mit einer hinreichend sicheren Bindung zu vereinbaren. Auch die Reaktion beim Wiedersehen ist damit gut vereinbar. Freude oder interessiertes Wahrnehmen, ohne die eigene Situation sofort verlassen zu müssen. Wenn Kinder einige Minuten bei der Trennung weinen (nicht schreien oder panisch sind), kann man das auf verschiedene Weise regulieren. Wenn singen und dabei sein reicht, ist es OK. Es ist m.E. sogar ganz gut, angemessen und ausreichend zu reagieren, und nicht sofort das ganze Beruhigungs-Programm zu aktivieren. Also sieht die jetzige Situation doch ganz gut aus. Und zu Ihrer letzten Frage kann ich nur sagen, Sie werden es merken, es wird anders sein, aber man kann es nicht an einem Verhalten festmachen. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Kind, 4,5 Jahre alt. Ein sehr schlaues sensibles Mädchen. Aber ich werde bald noch wahnsinnig, immer wenn wir Besuch haben, oder zu Besuch sind wird sie total verhaltensauffällig. Hier zuhause ist es am schlimmsten, weshalb wir meist schon nur noch zu anderen zu Besuch gehen. Hier zuhause darf keiner irgendwas ...

Hallo Frau Henkes,   ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher ...

Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und in seiner Kindergartengruppe ist ein Junge mit verhaltensauffäligem Verhalten (beschimpft Erzieherinnen, zerstört Sachen von anderen Kindern, setzt sich auf den Rücken anderer Kinder, stört,...) Mein Sohn spielt mit diesem Jungen und noch anderen Buben, da diese gleich alt sind wie mein S ...

Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...

Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...

Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...

Guten Tag,  ich mache mir aktuell etwas Sorgen wegen dem Verhalten meiner Tochter, die im Mai 2 Jahre alt geworden ist. Erstmal das Thema Augenkontakt. Der ist nämlich so gut wie nie vorhanden...wenn sie uns anspricht schaut sie uns an und ab und an beim Spielen...reden wir aber mit ihr oder ansonsten beim Spielen schaut sie uns nie an...ist ...

Guten Abend Frau Dr. Henkes,   wir machen uns wirklich Sorgen und ich mache mir fürchterliche Vorwürfe, dass das Verhalten meines Sohnes (2,5 Jahre) aus meiner Erziehung resultiert (eher ängstlich und wenig Kontakt mit Anderen).  Unser Sohn hat quasi Angst vor anderen Kindern, wobei das Alter keine Rolle spielt. Am Spielplatz geht er andere ...