Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Wie gewöhnt man ein Kind am besten an Fremdbetreuung?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Wie gewöhnt man ein Kind am besten an Fremdbetreuung?

Tali1818

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Unsere Tochter (fast 1 Jahr) wurde bisher kaum fremdbetreut. Max. 3 Std. tagsüber bei meiner Mutter o. Schw..mutter. Mir ist aufgefallen, dass sie sich nach den 3 Std. nicht freut mich zu sehen, kein Lächeln. Ist das normal? Danach darf ich allerdings nicht mehr den Raum verlassen, sonst fängt sie an zu weinen. WIr haben sie nie schreien lassen. Ich wollte generell die Fremdbetreuung ausbauen, weil ich unter postp. Depr. leide. Ist das ab 1 Jahr mögl.? Kann ich z.B. wenn sie 1,5 ist arbeiten gehen+sie in die Krippe geben o. würden sie das nur empfehlen, wenn es finanziell nicht abwendbar ist zu arbeiten. Mein Mann und ich würden auch gerne für 3 Nächte wegfahren, weil neben mir auch unsere Ehe leidet. Wenn sie 16M. ist. Könnte das der Bindung schaden? Tagsüber fühlt sie sich wohl bei den Großeltern. Wie könnte man sie schrittweise darauf vorbereiten? Ich kann mir selbst eine Trennung schwer vorstellen, aber ich merke andererseits, dass ich es wirklich mal brauche. Ich bin ausgebrannt.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, da sind verschiedene Interessen schwierig gegeneinander abzuwägen. Ihr Interesse nach Ruhe und Entspannung und ein paar Tagen mit Ihrem Mann alleine sind absolut verständlich. Aber Ihre Tochter hat dafür kein wirkliches Verständnis. Wenn sie etwa 1 1/2 jahre alt ist, braucht sie Sie noch einmal besonders wegen der möglichen Wiederannäherungskrise (s. gezielter Suchlauf). Danach sind Trennungen besser möglich, wenn vorher über längere Zeit die beaufsichtigende Ersatzbezugsperson (z.B. eine der Großmütter) sanft eingeführt worden sind (also im Schutz der Hauptbezugsperson). Auch jetzt schon scheint es Ihre Tochter etwas anzustrengen, wenn sie ohne Sie bei der Grußmutter bleibt. Daher die ablehnende Haltung, wenn Sie zurückkommen. Und daher die Angst, Sie könnten wieder weggehen, was die Anhänglichkeit danach erklärt. Entsprechend das Problem mit dem wieder Arbeiten-gehen. Auch das wäre nur möglich mit einer absolut sicheren Ersatzbezugsperson, bei der sich Ihre Tochter wirklich wohlfühlt. Wenn Sie das finanziell nicht brauchen, wäre ein späterer Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Arbeit allerdings besser. Viele Grüße


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