Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Posth! Wenn ein Baby, so wie meine Tochter (7 Monate) fast von Geburt an immer vor dem Einschlafen weint (ist nicht alleine dabei), kann das schlimme Folgen haben? Es kommt extrem selten vor, dass die Kleine ruhig in den Schlaf findet. Sie weint und jammert, reibt sich endlos die Augen und wirft den Kopf hin und her. Vor allem vor dem Nachtschlaf, tagsüber schläft sie zuweilen auch alleine entspannt ein. Kann eine solche Anspannung vor dem Schlaf, monatelang, schlimme Auswirkungen haben? Zur Info: Ich lege sie nur schlafen, wenn sie müde ist. Wenn sie sehr weinen muss, trage ich sie noch ein wenig. Wenn sie nachts aufwacht und weint, nehmen wir sie zu uns ins Bett. Sie lag noch nie alleine weinend in ihrem Bett. Vielen Dank für Antwort Gruß
Liebe Lou, zunächst kann Ich Sie und vor allen Dingen Ihre Tochter nur beglückwünschen für die Einfühlsamkeit, die Sie und sicher auch Ihr Mann ihr entgegenbringen. Man würde von tiefenpsychologischer Seite Ihrer Tochter ein "schwieriges Temperament" bescheinigen, wofür weder Sie als Eltern, noch Ihre Tochter selbst irgendetwas kann. Ein schwieriges Temperament ist alles andere als eine mit einer Schuldfrage verknüpfte Diagnose. Es ist schlicht eine ungünstige natürliche Veranlagung. Warum soll das Kind für seine ungünstige Anlage leiden? Lieben wir in unserer nach Perfektion heischenden Gesellschaft nur noch stromlinienförmige Babys? Zugegeben das schwierige Temperament ist gerade in unserer modernen Welt eine Herausforderung für die (Klein-)Familie. Aber Herausforderungen kann man ja auch annehmen und sich daran beweisen. So wie Sie das in vorbildlicher Weise tun. In M.Dornes neuem Buch "Die emotionale Welt des Kindes" las ich von einer Studie aus der Niederlande (?), die nachweist, daß eine hohe Zuwendungsbereitschaft der Eltern zum schwierig veranlagten Kind sich eindeutig günstiger im weiteren Leben für dieses Kind ausweist (individuell-emotional und sozial), als eine rigide, zurückweisende Behandlung. Ganz neue neurophysiologische Studien scheinen das zu untermauern. Warten wir es ab. Aber eigentlich ist es ja ein Gebot der Humanität, daß wir ein weinendes Baby beim Einschlafen trösten. Viele Grüße und bleiben Sie standhaft PS: über die Ferber-Methode haben wir ja ausgiebig miteinander diskutiert
Mitglied inaktiv
Hallo Lou, vorab: viele Kinder weinen oder quängeln, wenn sie ins Bett gehen. Das macht mein Kleiner auch (ist jetzt 8 Monate alt) - aber nur ca. 5 min., dann schläft er. ABER: Deine Kleine sollte langsam lernen "alleine" einzuschlafen und zwar ohne Hilfe von Euch. Ihr solltet sie auch nicht mit in Eurer Bett nehmen. Ihr tut ihr leider keinen Gefallen damit. So wird sie es nie von alleine schaffen. (Es sei denn, sie ist krank - das habe ich dann auch schon gemacht) Kleine Tipps - große Wirkung (hat bei meinem Futzi auch geholfen) Eure Einstellung heißt jetzt "KONSEQUENT BLEIBEN" und nicht "NACHGEBEN" - nur so funktioniert es (ich weiß, es ist hart, aber die "Regeln" müssen eingehalten werden). 1. Haltet Schlafzeiten ein: D. h. Eure Kleine sollte jeden abend zur gleichen Uhrzeit ins Bett gebracht werden (bei den meisten zwischen 19:00 und 20:00 Uhr) 2. Lege sie im wachen Zustand ins Bett. Dadurch lernt sie, sich selber in den Schlaf zu wiegen. 3. Bitte keine wilden Spielchen vor dem Abendschlaf mit der Kleinen machen. Dadurch verhindert ihr, dass Eure Kleine aufgedreht ins Bett kommt. Und dann ist mit Schlafen eh erst mal nicht zu rechnen. Zu dem eigentlichen Schlafritual: (gilt auch, wenn sie nachts wach wird) Lege sie nach dem Abendbrei und/oder Abendflasche ins Bett. Falls sie protestieren sollte (vermute ich mal) bleibe bei ihr. Falls sie einen Schnuller mag, gebe ihr den oder vielleicht etwas zu trinken (die Trinkflasche nicht im Bett lassen - bitte auch nachts keine Milchflasche mehr geben, sollte sie wach werden. Sie ist durchaus in der lage 10 bis 12 Std. ohne Nahrung auszukommen. Du kannst ihr höchstens was zu trinken anbieten). Rede sehr ruhig und besonnen mit ihr (nicht hektisch werden) Wichtig: Hole sie jetzt NICHT MEHR AUS DEM BETT. Bleibe bei ihr ca. 2 - 5 min. Anschließend verlasse das Kinderzimmer (auch wenn sie weint). Warte ca. 2 min. Weint sie immer noch, gehe rein versuche sie zu beruhigen (nicht aus dem Bett holen!!!!). Bleibe bei ihr wieder ca. 2 - 5 min. Gehe wieder aus dem Zimmer raus und warte ca. 5 min. Bei weinen - wieder rein, versuchen sie zu beruhigen, gehe wieder raus - warte 7 min. Dieses Ritual kann sich ca. 1 bis 2 Std. hinziehen. Aber - wie auch bei mir - waren es 3 Abende, wo ich dieses Ritual durchgezogen habe. Und siehe da, mein Kleiner schlief von ganz alleine! Sollte es nach 3 Tagen nicht funktionieren, warte nochmals eine Woche, versuche es dann wieder! Es hört sich lästig und nervig an. Leider bekommt man auch als Mutter das Gefühl, ich lasse mein Kind alleine. Ich muss meinem Kind helfen. Aber nicht, indem du es auf dem Arm nimmst, oder mit in deinem Bett nimmst. Du hilft Deinem Kind eher damit, wenn es lernt alleine einzuschlafen. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Wir sind deswegen keine schlechten Mütter - nein eher im Gegenteil!!!! Diese Informationen habe ich aus einem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen". Wirklich super, kann ich Dir nur empfehlen. Ich wünsche Dir / Euch viel Erfolg! Das klappt schon. Lieben Gruß SWANI
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Hi Swani, mit Deinen sicherlich gutgemeinten Ratschlägen bist Du bei mir leider an die Falsche geraten. Trotzdem vielen Dank für Deine Mühe und den langen Text. Ich kenne das von Dir gelobte Buch und lehne es für mich ab, da meine Einstellung und Überzeugung nun mal anders lauten. Schließlich handelt es sich bei meiner Kleinen um ein Baby und nicht etwa um ein Kind von drei Jahren. Gewisse Dinge jedenfalls machen wir auch, zum Beispiel ein Abendritual und immer um etwa die selbe Uhrzeit ins Bett bringen. Übrigens will ich mich nicht um das Vergnügen bringen lassen, mit unserem Baby nachts im Bett zu kuscheln. Und mein Mann auch nicht. Viel Glück weiterhin, Lou
Mitglied inaktiv
Ein solch toller Ratgeber wie das begehrte "Jedes Kind..." liest sich erst mal gut und man schlägt das Buch zu und ist beeindruckt, ja, fast schon gehirngewaschen. Aber nur fast. "Konsequenz", "Regeln einhalten", "nicht nachgeben".... ja, das hört sich echt so an, als könne man damit ein autonomes Kind heranziehen und auch als Eltern seine Autonomie behalten. Wir sind ja alle so selbstbestimmt und wollen es auch bleiben!!! Nur... irgendwas stimmt an dem Buch nicht... sollte es die Tatsache sein, dass hier kleine Babys "erzogen" werden sollen und Verständnis für ein "konsequentes" Vorgehen der Eltern aufbringen sollen, das sie in dem Alter mitnichten haben können? Oder liegt es an den Autoren, die, wie man aus der Kurzvita hinten drauf sehen kann, durch ihre schlecht schlafenden Kinder einst schwer gebeutelt wurden? Haben hier vielleicht zwei gescheiterte Eltern etwas abzuarbeiten und machen auch noch einen Haufen Geld damit? Dass es inzwischen Therapien für verstörte Kinder gibt, die als Säugling mit dieser Methode "erzogen" worden sind und jedes Vertrauen in ihre Umwelt verloren haben, ist den Autoren sogar bekannt. Aber sie wollens nicht wissen, warum auch. Übrigens frage ich Dr. Posth nur nach evtl Folgen eines Einschlafens unter Quengeln und nciht nach einer Methode, wie wir unser Vorgehen ändern können, das ist nämlich gar nicht unsere Absicht, auch wenn irgendein "Ratgeber" in irgendeinem Bücherregal uns das nahelegen will. Und wer behauptet, mit Kuscheln zu dritt im Eltern- bzw. Familienbett täte man einem Baby und sich selbst "nichts Gutes", der erbringe bitte umgehend den Beweis dafür. Meiner Meinung nach gibt es kaum etwas Erbaulicheres. Schlaf weiterhin gut, Lou
Mitglied inaktiv
Liebe Lou, du hast sehr schön auf den Beitrag von swani geantwortet. Ich war wirklich erschrocken, als ich diesen Beitrag gelesen habe - au weia! Und dass in Dr. Posths Forum, der seine Meinung ja bereits ausführlich dargelegt hat... Meine Tochter Emily (fast 17 Monate) ist auch von Geburt an nur in meinen Armen eingeschlafen, alleine im Bett war sie unglücklich. Sie hat auch über lange Zeit bei uns im Bett geschlafen, wir fanden das sehr schön! Heute schläft sie ganz toll in ihrem Bett ein, allerdings will sie vorher immer noch ein paar Minütchen in meinem Arm gekuschelt liegen, ehe ich sie (wach) in ihr Bett legen "darf" ;o) Ich finde das ein sehr schönes Ritual, bei dem sie zur Ruhe kommen kann. Aber der Weg dahin hat lange gedauert und war steinig - nicht wegen Emily sondern wegen der Ratschläge á la swani ("Das Kind lernt niiiiie alleine schlafen": doch, eben weil sie weiß, dass wir immer für sie da sind, "Ihr verwöhnt es": jaaaaaaaaaa ;o))). Das Wichtigste ist, dass die Kinder nicht alleine sind - und das ist deine Tochter ja nicht. In dem abendlichen Quengeln verarbeiten sie ihre Eindrücke und Erlebnisse vom Tag - und wenn sie dann auch noch sooo müde sind, hat die kleine Seele viel zu tun... Du beschreibst sehr schön, wie Du Deine Tochter begleitest - da sind wohl keine Folgen zu befürchten :o) Bin mal gespannt auf Dr. Posths Antwort. Alles Gute, Silke (& Emily Josephine, *19.09.01)
Mitglied inaktiv
Also nee, dass es das noch gibt, tststs... Hat das mit der Zeitmaschine also doch noch geklappt, und jetzt werden Mütter aus dem vorletzten Jahrhundert hier ins Forum gespuckt... Ich hätte da einen guten Artikel für Dich, Swani. Schau mal auf der Seite "uebersstillen.org", da gibt es einen Text mit dem Titel "Ferber nein Danke". Du kannst auch hier in Dr. Posths Archiv die Diskussionen lesen, die gelaufen sind. Echt gut zur Information. Gruß
Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Söhnchen (20 Monate) ist auch nie alleine eingeschlafen - bin ca. 15 min. bei ihm geblieben und hat dann seelenruhig eingeschlafen. Mit dem Druchschlafen hat er heute noch Probleme, obwohl er jetzt schon mehr als ein Monat alleine einschläft!!! Also das alleine einschlafen hat nichts am Druchschlafen geändert! Sowie viele der Meinung sind und deswegen die Ferber-Methode anwenden. Hat ihm damals erklärt, das ich noch sein Spielzeug wegräumen und die Küche aufräumen muß, hab seine Schlafzimmertür etwas offen lassen und hat von heute auf morgen alleine eingeschlafen. Liebe grüße aus Graz Petra r.
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