Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Weint jede Nacht

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Weint jede Nacht

Poan

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Unser Sohn,2, wacht seit mehreren Wochen jede Nacht mehrmals weinend auf.  Das beginnt 20 Minuten nach dem Einschlafen und geht bis ca. 2 Uhr morgens.  Dann wird er ruhiger. Manchmal weint er auch eine Stunde durch. Egal ob der Tag ruhig oder aufregend war und egal ob Mittagsschlaf oder nicht. Begonnen hat es am Tag des 2. Geburtstag im August. Nach seiner Feier hat er gut 1 Stunde geschrien und war dann von Mitternacht bis 6 Uhr morgens wach. Auch wenn wir essen gehen ( ruhiges Restaurant), Oma und Opa besuchen...danach schreit er gut 1 Stunde und lässt sich durch nichts beruhigen.  An "normalen " Tagen wacht er eben oft weinend auf oder jammert mehrere Minuten lang vor sich hin. Dazu braucht er auch immer Körperkontakt.  Vorwiegend die Füße müssen irgendwo an mir dran sein, diese bewegt er auch die halbe Nacht. Gegen morgens wird es besser und er schläft Friedlich. Ist das normal?? Ich kenne niemanden wo das so ist. Er überreizt schnell, das war immer so und er hat auch die ersten 6 Monate sehr viel geschrien.  Er hatte Anfang August eine Operation ( Hypospadie). Die 8 Tage Krankenhaus waren sehr schmerzhaft für ihn und auch für mich sehr schwer.  Könnte er ein bisschen traumatisiert sein? Er bekommt eigentlich sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit und muss auch nicht alleine schlafen, wenn es ihm nicht gut geht. Wir kuscheln viel und trotzdem wirkt es seit Wochen irgendwie so als ob er Angst hätte ich verlasse ihn. Bewege ich mich einen Zentimeter weg, klammert er sofort. Ansonsten ist er ein sehr aufgeweckter Bursche, sehr fröhlich und doch sensibel. Motorisch sehr geschickt und mittlerweile auch sprachlich gut entwickelt.   Schwierig ist Lärm für ihn ( Staubsauger ist ihm mittlerweile zu laut und war bis vor knapp vier Monaten das Lieblingsspielzeug), spielen Tante, Oma mit dreht er richtig auf. Meiner Meinung nach ist er dann oft richtig überdreht und kaum mehr zu bremsen.   Er tut mir einerseits leid weil er soviel weint, anderseits weiß ich nicht wie ich das einordnen soll und ob ich ihm da helfen kann und vor allem wie?  In 2 Wochen wird er wieder operiert weil er eine Fistel hat. Ich habe da doch Angst, dass es vielleicht noch schwieriger wird.  Schlafberatung war ich schon aber bezüglich dem Weinen und auch dem schreien bei aufregenderen Tagen , war mir das keine Hilfe 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, für Ihren Sohn war die OP vermutlich eine traumatische Erfahrung. Auch wenn sie unvermeidlich war, hat sie bei Ihrem Sohn sicherlich starke Ängste ausgelöst. Erschwerend kommt hinzu, dass er danach starke Schmerzen hatte. Diese Situation wird Ihren Sohn sehr verunsichert haben. Daher benötigt er wieder stärker Ihre körperliche Nähe, die Sie ihm auch gewähren sollten. Vermutlich verarbeitet er die für ihn schlimmen Erfahrungen nachts im Schlaf. Das kann gerade bei Kleinkindern die Ängste aktivieren. Dann wird Ihr Sohn wach und weint. Versuchen Sie weiter ihn zu beruhigen und zu trösten. Das Weinen in weniger vertrauten Situationen, wie Besuchen, beruht wahrscheinlich auf der Übertragung seiner Erfahrungen im Krankenhaus auf andere unbekannte Situationen. Die Erinnerung an die traumatische Situation wird mit der Zeit verblassen. Dann wird sich auch das Schlafverhalten Ihres Sohnes ändern können. Möglicherweise ist es für Ihren Sohn hilfreich, wenn Sie sich an eine Kleinkindambulanz oder Kindertherapeut/innen wenden. Dort kann man ihm helfen, seine Ängste zu überwinden.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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