ayla.auel
Guten Tag Herr Doktor Nohr, eine meiner 4jährigen Zwillingstöchter räuspert sich seit ca 3 Wochen ständig. Eine körperliche Ursache können wir ausschließen. Auf Nachfrage an sie, warum sie das macht, kam die Antwort: „weil sie sich räuspern muss.“ Konkret haben wir bisher um Vermeidung gebeten, es hinterfragt und sind derzeit in der Ignorieren-Phase. Wann spricht man von einem behandlungsbedürftigen Tick bzw. haben Sie noch Tipps? Es nervt etwas. Vielen Dank Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Tick-Störungen sind gar nicht selten. Im Grundschulalter leiden ca. 12 % der Kinder zweitweise oder länger unter solchen unwillkürlichen und von den Kindern nicht beeinflussbaren motorischen oder vokalen Ticks. Über die Hintergründe wird viel spekuliert, organisch sind sie jedenfalls nicht. Viele Eltern berichten vom erstmaligen Auftreten bei Belastungssituationen, bei denen dieses Verhalten kurz als ablenkend erfahren wurde. Wichtig ist, die Kinder aufzuklären, dass es sich um keine Krankheit und keinen Mangel handelt. Dann sollte man das Verhalten nicht ignorieren, sondern akzepieren und dem Kind signalisieren, dass es auch so liebenswert und OK ist. Das ist gar nicht einfach, weil der Tick oft als störend und ärgerlich erlebt wird. In einem großen Prozentsatz verchwindet diese Störung wieder ohne spezifische Behandlung. Erst wen das Leiden (z.B. sozialer Ausschluss, hänseln usw.) zu stark werden, kann prof. Hilfe nötig sein. Dr.Ludger Nohr
Doerte81
Ui, gute Frage. Meine Tochter (fast 4) macht das seit kurzem auch, fast ununterbrochen. Sie erwähnt auch sie müsse das machen, oder brauche Halsbonbons - sie bekommt nämlich keine Süßigkeiten und aktuell sind ja wirklich ständig Leute im Umfeld oder in der Familie krank. Ich weiß von mind. einer Kita-Freundin, die so einen „Fake-Husten“ schon länger macht. Vielleicht abgeguckt. Aber ich schließe mich an: was sollen wir tun?
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