Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wann hört diese Phase auf?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wann hört diese Phase auf?

Mela88

Hallo Dr. Nohr, meine Tochter ist jetzt 9 Monate und bringt mich und auch den Rest der Familie an unsere Grenzen. Egal wann und wo, sie will nur zu mir auf den Arm. Natürlich hat sie auch Zeiten am Tag in denen sie gerne krabbelt und spielt. Bekommt sie nicht ihren Willen (sei es beim Spielen oder wenn sie auf den Arm will) fängt sie sofort an extrem zu schreien und zu heulen. Auch der Papa darf sie nicht auf den Arm nehmen. Sie isst tagsüber vom Familientisch mit, wird jetzt aber jede Stunde nachts wach um gestillt zu werden. Manchmal reicht ihr auch Wasser, daher denke ich sie muss sich irgendwie an der Brust beruhigen. Es ist sehr schwierig für mich ihr im Moment gerecht zu werden, ihr großer Bruder (fast 3 Jahre) muss extrem zurückstecken im Moment, weil sie so fordernd ist. Haben Sie eine Erklärung für ihr Verhalten? Ist das normal? Muss ich was anders machen? Sie war seit der Geburt schon fordernder als ihr Bruder, aber nie so extrem wie jetzt. Ich kann keinen Schritt mehr ohne dieses Kind tun (Duschen gehen, kurz aus dem Haus gehen usw.) was uns alle belastet. Vielen Dank für eine Einschätzung von Ihnen, was die kleine Maus für ein Problem hat.


Hallo, der Umgang mit sehr stark fordernden Kindern ist in der Tat oft ein Problem. Wie kann man eine Balance finden zwischen Bedürfnisbefriedigung und Lernschritten (und natürlich auch eigenen Bedürfnissen)? Wenn das Bedürfnis einer Verlustangst entspringt, einer Verunsicherung durch das "Fremde", ist die Nähe essentiell notwendig. Das ist leider oft nicht wirklich zu unterscheiden. Schwierig wird es, wenn man an seine Grenzen kommt, sich massiv eingeengt und überfordert fühlt. Dann ist die Frage, wieviel kann ich dem Kind zumuten, um ein wenig Raum wieder für mich selbst zu haben. Die beste Erklärung oder Theorie nützt nämlich nichts, wenn sie nicht real lebbar ist. Das könnte konkret heißen, dass Sie ihrem Kind zumuten beim Vater auf dem Arm zu sein (und vielleicht zu weinen), damit Sie duschen können. Es geht also darum ein lebbares Maß zu finden, bevor die Überforderung zu heftigen Überreaktionen führt, weil man nicht rechtzeitig korrigiert hat. Nicht einfach. Das nächtliche häufige Aufwachen spricht auch für eine Überforderung der kindlichen Integrationsfähigkeit, was sich mit zunehmendem Alter ausgleichen wird. Die Phase, und vor allem diese Intensität, geht vorbei, aber wann ist nicht vorhersehbar. Ich wünsche Ihnen ausreichend Geduld und Kraft. Dr.Ludger Nohr


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