Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Unzufriedenheit nach Kiga

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Unzufriedenheit nach Kiga

Hedi2012

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Hallo Dr. Nohr, wir haben 2 Kinder (4 Jahe, 1,5 Jahre). Der Große ist ein aufgeweckter Kerl, der altersgerecht entwickelt ist (was Sprache und Motorik angeht eher etwas seiner Zeit voraus). Nun zur aktuellen Problematik: Er geht gerne und ohne Probleme in den Kindergarten (von ca 9-14 Uhr). Auch nachmittags haben wir oft etwas geplant, was er auch gerne hat (Fußball, Schwimmen, Freunde treffen). An Tagen an denen er nichts festes hat spielt er mit der kleinen Schwester, mit mir oder auch gerne mal 15-20 Minuten alleine. Also ein völlig „normaler“ 4 Jähriger. Jedoch gibt es 2 Probleme, die uns aktuell beschäftigen. 1) er kaut Fingernägel- STÄNDIG und zum Großteil unbewusst. Da er es nicht wirklich merkt bestrafen wir ihn nicht, sondern weisen ihn nur darauf hin. Er hat bis vor Kurzem alles (unbewusst) in den Mund gesteckt-ist quasi erst mit knapp 4 aus der oralen Phase und hat dann im Anschluß mit dem Nagel kauen begonnen. Haben Sie hier Tipps für uns? Von dem übelschmeckenden Nagellack wurde uns abgeraten solange er nicht das Bewusstsein hat Aufhören zu wollen und einen Ersatz (Schnuffeltuch oä) hat nicht funktioniert... 2) Abholung Kindergarten. Wie oben erwähnt fühlt er sich wohl und geht auch grundsätzlich gerne. Aber beim Abholen beginnt zumeist schon die „schlecht Laune“. Er ist komplett gegen alles - nur um dagegen zu sein (ich wollte mit dem Auto abgeholt werden, ich will heute nicht da oder da hin, ich will nicht, dass Oma da ist, ich will nicht Hände waschen und und und...). Manchmal hält das bis zu 2 Std. nach der Kita an...und ich habe den Eindruck er weiß gar nicht was er will. Wenn ich darauf eingehe (teste ja alles mal aus) zB, dass wir nicht „da oder da hingehen müssen wenn er nicht will“ ist das auch nicht gut. Neben mir leidet halt am meisten die kleine Schwester, die gar nicht weiß warum der Bruder-auf den sie sich so freut- sich so verhält oder sich schon manche „aggressiven Handlungen“ abschaut.. Gibt es einen Rat wie ich diese Phase besser überstehe? Und das im Sinne von allen... in seinem natürlich auch-denn glücklich kann er so nicht sein... Vielen Dank im Voraus


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Nägelkauen ist der Versuch Anspannung abzuführen. Also was stresst ihn, auch wenn äußerlich alles "normal" wirkt? Kindergarten ist oft gar nicht nur schön, auch wenn er es nicht genau benennen kann, warum. Viel soziale Frustrationstoleranz ist nötig, viel überstehen von schwierigen Situationen ohne die bewährte familiäre Hilfe usw.. Das spricht nicht gegen KiGa, das ist eine wichtige und entwicklungsfördernde Erfahrung in der Gruppe, aber nicht unbedingt Zuckerschlecken. Heißt, dass Tage auch sehr anstrengend und frustrierend sein können. Machen sie ruhig, wozu sie sich vorher entschieden haben, entscheiden sie und lassen ihm die Chance, es blöde zu finden. Entscheidungen können anstrengend sein. Sie müssen ihn nicht glücklich machen. Das ist ein großer Irrtum vieler Eltern. Sie können nur Möglichkeiten bereitstellen und mal passen die besser, mal weniger und manchmal passt gar nichts.


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