Strawberry21
Sehr geehrte Frau Henkes, ich bin etwas verzweifelt als Mama. Mein Sohn ist 13 Monate und seit Wochen total unzufrieden bei mir. Er möchte auf den Arm und wenn ich ihn hochnehme streckt er sich oft durch als wollte er wieder runter. Setze ich ihn ab weint er sofort wieder. Er zeigt auf meinem Arm in alle möglichen Richtungen wo ich hingehen soll, aber auch wenn ich mit ihm umherlaufe zeigt er immer wieder auf neue Sachen und weint wenn ich nicht mit ihm dahin gehe. Ich versuche zusammen mit ihm zu spielen, aber meistens weint er dann nur und klammert sich an mich, aber auch dort kann ich ihn nicht zufrieden stellen mit kuscheln usw. Sobald jemand dazu kommt oder wir woanders sind ist er nicht so. Dann spielt er zufrieden und löst sich auch von mir. Auch wenn ich nicht da bin spielt er mit Papa oder Oma alleine und ist sehr zufrieden. Ich verbringe sehr viel Zeit mit ihm und begleite seine Gefühle, aber langsam bin ich verzweifelt und sehr traurig warum er sobald wir alleine sind so unzufrieden scheint. Haben Sie eine Idee woran es liegen kann?
Guten Tag, ich denke, Ihr Sohn ist jetzt in der Loslösungsphase. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der dem Kind allmählich zu der notwendigen Unabhängigkeit von den primären Bezugspersonen verhilft. In dieser Phase wendet sich das Kind verstärkt dem Vater oder anderen bedeutsamen Bezugspersonen zu. Sie als Mutter bleiben "die sichere Bank", aber durch die erweiterte Wahrnehmung und motorische Entwicklung geraten andere Personen jetzt in den Fokus Ihres Sohnes. Das macht Ihr Sohn allerdings nicht, um Sie zu ärgern oder zu verletzen. Zu solchen emotionalen Strategien ist er mit einem Jahr noch gar nicht in der Lage. Er macht nur das, was ihm scheinbar gerade wichtig ist. Das sollte Sie nicht traurig stimmen. Immerhin zeigt sein Verhalten, dass er so gut und sicher an Sie gebunden ist, dass er es wagen kann sich ein wenig zu lösen. Möglicherweise ist Ihr Sohn noch ein wenig verunsichert von diesen neuen Impulsen. Er sucht sowohl Ihre Nähe, ist zur Zeit damit aber nicht so richtig zufrieden, als auch mehr Abstand. Er wird in diese neue Entwicklungsphase Schritt für Schritt hineinwachsen. Sie können ihn dabei geduldig begleiten und ihm zeigen, dass Sie die Ablösungsversuche akzeptieren. Sie können ihm auch Sicherheit vermitteln, indem Sie nicht jeden seiner Einfälle auf den Arm und wieder runter, hierhin und dorthin - mitmachen, sondern die Initiative ergreifen und z.B. bei einer Sache bleiben. Das können Sie sprachlich begleiten und ihm erklären, auch wenn er das noch nicht verstehen kann. Verunsicherte Kinder brauchen sichere Eltern, die das Handeln strukturieren und so zur Abhilfe unangenehmer Situationen beitragen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Henkes, ich habe da ein Anliegen und weiß nicht mehr weiter. Ich habe so viele ähnliche Fragen und Antworten gelesen aber nichts passt wirklich zu unserer Situation. Mein Sohn will seit über einem Jahr ständig alles nur mit Papa machen. Ich habe meinen Sohn nach seinem ersten Geburtstag abstillen müssen. Ein paar Woche ...
Sehr geehrte Frau Henkes, haben Sie vielen Dank für Ihre Beantwortung der Fragen in diesem Forum. Nun zu meiner Frage: Meine Tochter ist 9 Monate alt und sehr häufig ein quengeliges Baby. Sie ist sehr auf mich bezogen und hat mal mehr, mal weniger starke Phasen des Fremdelns. Leider gibt es nunmal auch Momente, in denen sie vom ...
Liebe Frau Henkes Vielen Dank für Ihre Arbeit in diesem Forum. Mich beschäftigt schon länger etwas, mal mehr, mal weniger. Unsere Tochter ist 12 Monate alt und die ersten 10 Monate war ich Vollzeit mit ihr zu Hause. Sie ist ein total fröhliches Kind, schläft gut, isst gut (und nahezu alles) und läuft seitdem sie 10 Monate alt ist. Ein rich ...
Hallo, meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und seit gut einer Woche ist sie wenn ich (Mama) mit ihr alleine bin dermaßen quengelig und anhänglich.... sie brüllt schon morgens gleich nach dem aufstehen los und das zieht sich den ganzen Tag als hätte sie extreme Schmerzen. Ich muss sie rumtragen, doch das hilft auch nur kurzfristig. Ich vermute da ...
Mein Mann und ich haben zwei Kinder, die Tochter ist 5 1/2 und der Sohn 2 Jahre alt. Der kleine ist sehr aufgeweckt, neugierig und akzeptiert selten ein Nein. Geht an jede Schublade, öffnet alles was er öffnen kann und ich kann ihn tatsächlich kaum aus den Augen lassen. Zwei Beispiele: Wenn ich noch mit dem Anziehen beschäftigt bin, wirft er die H ...
Guten Tag Frau Henkes, ich habe mich schon einmal an Sie gewandt, als mein jetzt 29 Monate alter Sohn noch ein Baby war. Damals wie heute war die Situation so, dass ich krankheitsbedingt in einem anderen Zimmer geschlafen habe als Papa und Sohn und dass unser Sohn meinen Mann mir gegenüber deutlich bevorzugte. Sie schrieben mir damals, dass es ...
Unsere Tochter ist 5 1/2 Jahre alt. Ich als Mama kümmere mich tagsüber um sie, abends kommt der Papa dazu und bringt den kleinen ins Bett und ich dann die Tochter. Seit einem halben Jahr ist es nun so, wenn die Tochter nachts aufwacht, dass sie nicht mehr mit meinem Mann spricht. Sie weint und schreit und ist ganz aufgebracht und wird immer aufgeb ...
Hallo Frau Henkes Mein dreijähriger ist eigentlich ein "Vorzeigekind" egal ob Kiga, Restaurant oder Kirche wir können mit ihm und auch seinem Bruder (1,5) überall hingehen. Er ist lieb und hilfsbereit, befolgt Regeln. Nie würde er ein anderes Kind im Kiga schubsen o.ä. Zu Hause sind beide Kinder ein ganz anderes Kaliber, vor allem der ...
Liebe Frau Henkes, meine Tochter ist bald 23 Monate alt und ich mache mir Sorgen, weil sie sich nachts nur von mir beruhigen lässt. Als meine Tochter noch kleiner war, hat sie sich auch und gern vom Papa schlafen legen lassen und er konnte sie auch nachts beruhigen. Seit unserem Umzug in ein neues Zuhause (da war sie knapp 1 Jahr alt) konnte ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn wird bald 3 Jahre alt und er möchte seit einigen Wochen keinen Körperkontakt zu mir (kein Kuscheln, kein Umarmen, kein Kuss auf die Stirn o.Ä.). Beim Verabschieden im Kindergarten darf ich nur "Tschüss" sagen ohne jegliche Berührung. Ich arbeite 2 Mal pro Woche ganztags. Wenn ich ihn dann abhole, würde ich ih ...