Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Umgang mit dem Thema Tod

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Umgang mit dem Thema Tod

SimoneR

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Liebe Experten, Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Vor kurzem ist die Katze von den Großeltern gestorben. Die Katze und mein Sohn hatten kein inniges Verhältnis. Corona bedingt waren wir dieses Jahr nicht oft bei den Großeltern und wenn hat sich die alte Katze zurückgezogen. Bevor wir sie besucht haben, habe ich meinem Sohn erklärt, dass die Katze nicht mehr da sei, weil sie gestorben ist. Er brach sofort in Tränen aus und schrie den Namen der Katze(Puma) und dass er wieder kommen soll(die Reaktion hat mich sehr überrascht, ich dachte er ist noch zu jung um das zu verstehen) Er fragt öfter nach Puma oder schickt Küsse in den Himmel. Wir haben erklärt, dass Puma im Himmel sei und es ihm gut gehe, dass er uns in Gedanken und Träumen besucht. Gestern fing er wieder an, ob Puma neue Freunde habe, wollte ihm Futter geben und hat geweint... Zudem hat er vor kurzem von seiner Cousine gehört, dass das Geschwisterchen von ihrer Kindergarten Freundin im Himmel sei. (Die Mutter hat das Baby spät in der Schwangerschaft verloren) auch nach dem Baby fragt er immer wieder. Oder erzählt wer seiner Meinung nach jetzt auf das Baby aufpasst usw. Er kennt die Familie nicht. Ich bin etwas überfordert und unsicher, wie ich damit umgehen soll. Ich hatte in diesem Alter noch nicht mit solchen Fragen und Themen gerechnet. Zudem belastet es ihn emotional scheinbar sehr. Vielen Grüße Simone


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Liebe Simone, wie Sie sehen, baut Ihr Sohn den Tod in sein Alltagsleben ein. Er betrauert es, sorgt sich um die Toten in einer Weise, wie man auch über Lebende denken würde (wer versorgt die, haben die neue Freunde? usw.). Es geht dabei gar nicht so sehr um die Nähe zu diesen Personen oder Lebewesen, sondern um die Entgültigkeit und das Nichtwissen, was innerlich adaptiert werden muß. Dies füllen die Kinder (Erwachsene eigentlich auch) auf ihre Weise aus. Das kann sehr unterschiedlich ablaufen aber es ist im Verhalten meist sinnvoll, sich von den Fragen und Ideen der Kinder leiten zu lassen. Man muß sie auch nicht unbedingt beruhigen, hilfreicher ist m.E., ihre Fragen und Ideen ernst zu nehmen und sie zu begleiten. Je selbstverständlicher und gelassener Sie mit diesem Thema umgehen, desto beruhigender ist es, ohne dass Sie sonst Einfluss nehmen müssen. Dr.Ludger Nohr


Vanessa-Isabell

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Hallo, ich lebe seit 4 Jahren mit meinem Partner und seiner Tochter aus alter Beziehung zusammen. Die kleine ist knapp 6 Jahre alt und ich bin für sie ihre Mutter. Zu ihrer leiblichen Mutter hat sie keinen Kontakt. Wir verstehen uns sehr gut. Nun bin ich im 6. Monat schwanger mit unserem ersten gemeinsamen Kind. Überwiegend freut sich die kleine darauf große Schwester zu werden und auf das Baby. Des Öfteren höre ich ihr beim spielen in Ihrem Kinderzimmer zu und neuerdings bespielt sie, dass das Kind geboren wird und sie selbst oder andere (z. B. Ritter) das Baby töten. Im Zusammenhang mit sich in der Rolle als Mörderin spielte sie, dass sie das Neugeborene ersticken wird. Nachher kam sie in die Reue und wiederholte den Satz:,, Was hab ich nur getan?!" Aber danach kam wiederum "aber ich mag dich trotzdem nicht". Ich finde das beunruhigend. Zwar glaube ich nicht, dass sie dem Baby ernsthaft etwas antun würde. Trotzdem hätte ich um beide Sorge. Zum einen um sie, dass sie mit dem Familienzuwachs nicht klar kommt und sich immer wie das "letzte Rad am Wagen" fühlt.- Zum anderen habe ich auch Angst um mein kleines Baby, dass es zumindest von ihr in Zukunft ungerecht behandelt wird. Ich möchte unser gutes Verhältnis gern aufrecht erhalten und tue alles mögliche dafür. Ich möchte sie möglichst gut einbeziehen wenn das Baby da ist, damit sie sich nicht vernachlässigt fühlt und möchte auch für beide gleichermaßen da sein. Nur wird es falls es so problematisch wird auch schlimm für mich werden. Ich weiß nicht wie ich damit klar kommen soll. Auch wenn das Kleine erstmal da ist, werde ich sie wohl oder übel etwas vernachlässigen müssen. Auch wenn ich sie viel einbeziehe ist man natürlich enger mit dem Neugeborenen. Das kann ich wohl nicht verhindern. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Vanessa


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