Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Umgang mit dem Tod des Vaters

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Umgang mit dem Tod des Vaters

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Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Mann und Vater meiner Tochter ist nach langer Krankheit gestorben. Unser gemeinsames Kind ist erst 1,5 Jahre alt. Ich frage mich, ab wann das Kind den "Tod" begreift bzw. ob ich das "altbewährte" `Der Papa ist im Himmel` verwenden soll?! Darüberhinaus würde mich interessieren, ob Kinder von -gezwungenermaßen- alleinerziehenden Müttern "Schäden" mitbekommen?! Ich danke Ihnen, Carmen


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Carmen, zunächst einmal mein aufrichtiges Beileid zu diesem Schicksalsschlag. So verrückt es vielleicht klingt, aber mit eineinhalb Jahren kommt ein Kind eher leichter darüber hinweg, verglichen mit 6 oder 10 Jahren. Eine Vorstellung vom Tod besitzt ein Kleinkind überhaupt nicht. Es kennt nur den Abschied und die Verlustangst. Die aber tritt auch in völlig harmlos erscheinenden Trennungsmomenten auf. Da unterscheidet ein Kleinkind nicht. Am schlimmsten ist die nicht freiwillig erfolgende Trennung von der Mutter als der primären Bezugsperson. Wenn diese Bindung erhalten bleibt, passiert eigentlich wenig. Allerdings spürt das Kleinkind die Trauer bei der Mutter und das Fehler der dritten Person, des Vaters. Der wäre nämlich hilfreich bei der Loslösung. Insofern bedarf das Kind natürlich auch des Trostes. Von einem Himmel brauchen Sie meines Erachtens nichts zu erzählen, wahrscheinlich fragt ihre Tochter gar nicht danach, oder höchstens viel später. Wie Sie dann damit umgehen, hängt ja stark von Ihrer eigenen Glaubenshaltung ab. Erzählen Sie nie mehr, als Ihr Kind konkret nachfragt. Viele Grüße und alles Gute


Mitglied inaktiv

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Hallo! Erstmal tut es mir so leid, dass Ihr das durchmachen müsst, das kann ich gar nicht sagen. Ich wünsch besonders dir ganz viel Kraft und viele liebe Leute, die für dich da sind. Ich hab kürzlich mit meinem Mann darüber gesprochen, was wir unserer Tochter (fast 2) in so einem Fall sagen würden. Wir sind beide nicht grade religiös, das macht es ja nicht leichter. Aber wir waren beide der Meinung, es wäre gut, das mit dem Himmel zu erzählen, weil das Kind dann ein Bild haben kann (unsere liebt z.B. Mond und Sterne). Nicht erzählen würde ich - denke ich - dass de Papa sie sehen kann, weil ich mir vorstelle, dass es für so ein kleines Kind schwer ist, dass der Papa es sieht, aber nicht kommen kann. Ich würde ihr erzählen, dass es ihm gutgeht - in eurem Fall ja vielleicht auch wichtig, wenn er lange krank war - und dass er sie immer lieb haben wird, auch wenn er nicht mehr bei euch sein kann. Kinder entwickeln diese Bilder dann meist schnell weiter und machen sich etwas eigenes draus und das würde ich auch zulassen bzw. unterstützen. Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen und wünsche dir und deiner Tochter alles Liebe. Christiane


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