Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Übergriffig/Grenzen nicht wahren

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Übergriffig/Grenzen nicht wahren

Krabbelbär123

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Hallo, mein Kind ist 3,5 Jahre alt. Sie hat 1,5 Jahre lang gestillt, und nach dem abstillen hat sie für sich das Ritual gefunden mit meinen Brüsten zu kuscheln oder die Hand drauf zu legen. Ich sage ihr täglich (!) dass ich es jetzt nicht möchte, zum einschlafen oder trost okay aber nicht den ganzen Tag mein T-shirt hochziehen ohne mich zu fragen geht einfach nicht. Im Alltag gibt es da für mich eine klare Grenze. Aber sie wahrt meine Grenze gar nicht. Ich sage ihr klar und deutlich, dass meine Grenze erreicht ist und ich nicht möchte. Wenn sie aber wieder nicht aufhört dann drehe ich mich weg, verlasse den Raum o.ä. Weil ich es nicht mehr ertrage. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich respektiere immer ihre Grenzen, drücke meine ganz klar aus und trotzdem meint sie, dass sie bei mir machen kann was sie möchte. Ich habe ihr jetzt schon gesagt, wenn meine Regeln für meinen Körper nicht eingehalten werden, müssen wir damit komplett aufhören, dann bleibt der Bh immer an und sie kann mich einfach so kuscheln. Ich habe inzwischen aber ein schlechtes Gewissen weil ich sie ja immer ablehne dadurch täglich. Immer mich wegdrehe, nein sage etc. ich erkläre es zwar aber ich will ihr trotzdem nicht das Gefühl geben dass ich sie ablehne und sie nicht kuscheln möchte. Haben sie Tipps? 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie müssen kein schlechtes Gewissen haben. Sie lehnen Ihre Tochter nicht ab sondern nur diese unangemessene Berührung. Mit drei Jahren kann Ihre Tochter schon lernen, dass Ihre Brust Ihnen gehört und Sie alleine darüber bestimmen. Sie braucht die Berührung Ihrer Brust auch nicht mehr zum Einschlafen oder Trösten. Sie dürfen hier eine deutliche Grenze setzen. Ihre Tochter kann gerne mit Ihnen kuscheln. Sobald sie jedoch beginnt, Ihre Brust zu berühren, beenden Sie das Kuscheln. Dreijährige benötigen klare Signale. Wenn Sie Ihrer Tochter vermitteln, dass sie diese Situation gestalten soll, indem sie ihre Bedingungen akzeptiert, wird sie weiter versuchen bei den bisherigen Berührungen zu bleiben. Sie müssen diese Berührungen rasch und ohne wenn und aber beenden. Es gibt viele andere Möglichkeiten der Zuwendung, die Ihrer Tochter vermitteln, dass sie gewollt und nicht abgelehnt wird. Schon freundliche Ansprache ist eine Form der Zuwendung. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Ulli123

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Hallo, sie sucht bestimmt Nähe auf diese Weise. Weil sie das eben so kennt. Ich glaube nicht, dass das mit mangelndem Respekt zu tun hat. Eher mit einem dringenden Bedürfnis. Vielleicht kannst du versuchen, wenn das Händchen wieder kommt, zu sagen: " Braucht du gerade Mamanähe? Mit der Brust möchte ich das nicht, aber wir können gerne so kuscheln." Sie ist ja auch nicht mehr sooo klein und kann bestimmt schon gut sprechen. Vielleicht könnt ihr zusammen etwas anderes finden, was sie beim Kuscheln mit ihren Händen machen kann und du kannst sie dann daran erinnern. Es dauert bestimmt etwas bis sie sich daran gewöhnt hat. Vielleicht wird sie auch frustriert sein. Evtl ist es auch wirklich besser, wenn ihr das Kuschelritual komplett ändert, also keine Ausbahmen mehr macht. Damit sie ihre Gewohnheit verändern kann. Aber das müsst ihr selbst herausfinden und entscheiden. Ich glaube, ich würde in Situationen, in denen ich es nicht möchte, den Zugang zur Brust wirklich durch einen BH oder ein in die Hose gestecktes Hemd erschweren. Dann hast du mehr Zeit noch zu sagen "Stopp! Du möchtest kuscheln, oder? Das machen wir jetzt ohne Brust." Ich hoffe, ich konnte euch etwas helfen. Bestimmt bekommt ihr ja auch noch eine Expertenantwort


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