Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Trocken werden im Kindergarten

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Trocken werden im Kindergarten

LA09

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Liebe Frau Henkes, unser Sohn ist Ende September 3 Jahre alt geworden und wir haben im Sommer angefangen, ihm die Windel abzugewöhnen. Zu Hause klappt es klasse und er geht mittlerweile selbstständig zur Toilette bzw. am Liebsten aufs Töpfchen. Nur ganz selten geht noch etwas daneben. Nachts trägt er noch eine Windel, die am nächsten Morgen auch gut gefüllt ist. Für das große Geschäft verlangt er aber weiterhin eine Windel. Wir bieten zwar immer die Toilette an, aber wollen hier auf gar keinen Fall unnötigen Druck aufbauen. In der Kita sieht es leider anders aus. Er geht hier zwar auch auf die Toilette und meldet sich ab und zu sogar von sich aus, aber kann sich nicht erleichtern. Er sagt jedes Mal, dass nichts kommen würde obwohl man ihm ansieht, wie dringend er muss. Er scheint sich einfach überhaupt nicht wohl oder sicher zu fühlen. Interessanterweise klappt es auf der Kita Toilette, wenn wir als Eltern beim Abholen mit ihm gehen. Dies führt dazu, dass er sich 2-4 Mal am Tag in die Hose macht und umgezogen werden muss. Die Erzieher machen das noch super mit und versuchen es einfach weiter. Allerdings sind sie auch ratlos. Egal ob man ihn alleine lässt oder wenn die Erzieher bei ihm bleiben, es will einfach nicht klappen.  Unsere aktuelle Strategie sieht so aus, dass wir das Thema so gut es geht ignorieren und ihm das Gefühl geben, dass es kein Problem ist, um auch hier keinen Druck aufzubauen. Trotzdem fragen wir uns natürlich, was man noch ausprobieren könnte. Es tut uns einfach leid mit anzusehen, wie er sich damit quält und das Pipi machen so lange es geht zurückhält. Vermutlich hilft hier nur weiterhin Geduld zu haben und abzuwarten, aber falls Sie noch Tips haben, wie wir unseren Sohn unterstützen können, würden wir uns sehr darüber freuen. Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, viele Eltern berichten von diesem Phänomen bei ihren Kindern, sobald sie im Kiga oder der Schule sind. Zum Teil hängt das mit dem Zustand der Toiletten zusammen (im Kiga wohl eher noch nicht so gravierend), aber auch mit der fehlenden Intimität auf der Toilette. Auch Dreijährige haben oft schon das Gefühl, dass die Ausscheidung ein intimer Vorgang ist, bei dem ihnen niemand zusehen soll (Eltern ausgenommen). Für Ihren Sohn ist es unterstützend, dass sowohl Sie als auch die Erzieher/innen geduldig bleiben und versuchen, Druck zu vermeiden. Ihr Sohn kann sich auf der Kiga-Toilette noch nicht entspannen. Könnte er hier auch ein Töpfchen benutzen? Manchen Kindern hilft Singen, um sich zu entspannen und Angst abzubauen. Sie könnten mit Ihrem Sohn ein Lied zum Thema erfinden, das er auf der Toilette singen kann. Ansonsten ist es sicher wichtig, dass Sie weiter geduldig bleiben und Ihrem Sohn die Zeit geben, die er noch braucht. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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