novembermama2020
Liebe Frau Henkes, wir haben zurzeit das Problem, dass meine Tochter (18 Monate) ein Riesendrama macht, sobald ich ohne sie wohin gehe und sie zuhause beim Papa lasse. Es geht nicht darum, dass sie nicht beim Papa sein möchte, sondern darum dass ICH von IHR weggehe. Geht er nämlich mit ihr raus ohne mich, ist es meistens in Ordnung. Sie war nur selten mal unter Obhut meiner Eltern, die sind dann auch rausgegangen mit ihr, somit war das kein großes Problem. Unser Kind ist absolut nicht schüchtern, im Gegenteil, eben draußen geht sie extrem auf alle zu, achtet teilweise gar nicht darauf, ob wir hinterherkommen etc. Was können wir denn da tun? Untertags ist es ja ok, wenn der Papa mit ihr rausgeht, aber das kann doch nicht die Lösung sein? Und ich möchte ja auch abends mal eine Freundin treffen oder zum Sport.. Vl. haben sie Tipps für uns. Ach ja, in der Fremdbetreuung ist sie noch nicht, damit starten wir im September. Mir graut schon etwas vor der Eingewöhnung, denn da gehe ja auch ich weg von ihr. Liebe Grüße und vielen Dank
Guten Tag, zur Zeit vertrete ich vorübergehend Frau Henkes. Ihre Tochter ist mit 18 Monaten punktgenau in der sogenannten Wiederannäherungsphase, in welcher Trennungen sehr schmerzlich und bewusst erlebt werden. Noch ist die sogenannte Objektkonstanz nicht voll entwickelt, d.h. ich kann an den anderen denken, wenn er nicht da ist und trage ein sicheres inneres Bild vom anderen in mir. Ihr Kind ist gerade dabei, diese Objektkonstanz zu entwickeln. Ihr Kind muss noch lernen, dass Sie immer zurückkommen und der andere, z.B. der Vater, das Kind ablenkt, tröstet und ihm hilft, die Zeit zu überstehen. In den Situationen, in denen Sie sich trennen, können Sie Ihrem Kind ganz klar sagen, dass Sie wiederkommen. Sie können Ihrem Kind auch bewusst einen Gegenstand geben, der von Ihnen stammt, als "Gedächtnisstütze". Vielleicht üben Sie mit Ihrem Kind zunächst kürzere Trennungen und nicht gleich den ganzen Abend. Ihr Kind muss im Alltag immer wieder einüben, dass Sie sich kurz trennen, z.B. kurz vors Haus gehen, um etwas zu holen, inzwischen tröstet der Vater oder eine andere Person und Sie kommen wieder. Normalerweise hört diese Phase nach einigen Monaten von selbst auf, wenn das Kind mehr Objektkonstanz gewonnen hat. Ihre Tochter ist sehr unternehmunglustig und mutig und ahnt nun, dass sie verloren gehen könnte, wenn sie ganz alleine losläuft. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt: ab dem 18. Monat wird den Kindern bewusster, dass Trennungen auch Gefahren in sich bergen können. Um so wichtiger ist es, beruhigende und angstmindernde Erfahrungen zu machen: die Mutter geht, die Mutter kommt verläßlich wieder, zwischendurch trösten mich liebevolle andere Erwachsene bzw. lenken mich ab. Alles Gute und herzliche Grüße Barbara Saitner
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