Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Schwierige Eingewöhnung

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: Schwierige Eingewöhnung

Tabby93

Beitrag melden

Hallo Frau Henkes,  Auch wir stecken derzeit in Woche 4 der Eingewöhnung mit meiner 14 Monate alten Tochter bei der Tagesmutter. Wir waren zuerst 1,5 Wochen jeden Tag zusammen dort für 3 Stunden, in der zweiten Woche Donnerstag bin ich das erste Mal für 20 Minuten gegangen und am Freitag auch, beides ohne Tränen und sie hatte gute Laune und hat gespielt. In der 3. Woche war komplett der Wurm drin, da meine Tochter schlimm zahnt und gar nicht ohne mich sein wollte. Wir haben es zweimal versucht aber nach 5 Minuten weinen bin ich wieder gekommen sodass wir den Rest der Woche wieder zusammen dort waren. Heute geht es ihr viel besser und wir wollten wieder eine Trennung versuchen, aber leider hat sie sich auch nach 20 Minuten nicht richtig beruhigen lassen. Meine Tochter ist ein sehr eigensinniges, selbstbewusstes, ausdrucksstarkes und dickköpfiges Kind, was ich ganz toll finde, aber ich dachte schon es wird schwierig bei der Eingewöhnung werden. Eigentlich hat sie dort Spaß, läuft umher, spielt, nimmt Kontakt zur Tagesmutter auf und spielt auch mit den Kindern. Sie lässt sich dort essen und trinken geben und verhält sich ähnlich wie zuhause (solange ich da bin). Ich bin natürlich etwas verunsichert jetzt wie wir weiter machen sollen, ich habe etwas Angst ihr seelischen Schaden zuzufügen wenn wir weiter machen, auf der anderen seite muss ich in 4 wochen wieder arbeiten gehen und sie muss zumindest ein paar stunden dort verbringen. Ich bin auch wirklich dankbar eine so tolle Tagesmutter gefunden zu haben, sie ist sehr geduldig und die Gruppe ist mit 4 Kindern in einem Alter klein, und ich wünsche mir so sehr, dass meine Tochter der Trennungsschmerz überwinden kann. Wir wollen ganz sanft und langsam so weiter machen und hoffen dass meine Tochter schnell versteht, dass ich immer wieder komme. Falls in Woche 6 immernoch keine Trennung möglich ist, dann wollen wir die Eingewöhnung an meinen Mann abgeben und er wird es versuchen.  Haben sie eventuell noch ein paar Ideen oder können mir die Sorge nehmen, meine Tochter zu traumatisieren? Unsere gute Bindung ist für mich das wichtigste und ich möchte dass es ihr gut geht. Vielen Dank für ihre Hilfe!  


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Beitrag melden

Guten Tag, insgesamt scheint Ihre Tochter ja die neue Situation gut anzunehmen. Sie versteht aber sicher noch nicht, dass Sie zunächst dableiben und dann unvermutet gehen. Sie können ausprobieren, ob es Ihrer Tochter leichter fällt sich von Ihnen zu trennen, wenn Sie sie gleich an die Tagesmutter übergeben. Dann können Sie auch feststellen, ob Ihre Tochter sich von der Tagesmutter trösten lässt. Für Ihre Tochter ist es sehr wichtig, dass Sie ihr die Trennung und das Bleiben bei der Tagesmutter zutrauen. Wenn Sie hier keine Sicherheit ausstrahlen, wird auch Ihre Tochter in der noch nicht vertrauten Situation unsicher. Traumatisierend ist die Situation für Ihre Tochter sicher nicht, denn Sie ist ja nie allein und sich selbst überlassen. Wenn Sie sich aber dauerhaft noch nicht von Ihnen trennen kann, ist es sicher nicht sinnvoll, Sie bei der Tagesmutter zu lassen. Es gibt Kinder, denen in diesem Alter die Trennung noch nicht gelingt und das sollten Eltern auch akzeptieren. Das ist natürlich schwierig, wenn man Arbeiten gehen muss. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Henkes Vielen Dank für die Möglichkeit Fragen zu stellen. Unsere Tochter ist 9 Monate alt und wurde bisher nur von mir und meinem Mann betreut. Sie ist ein total fröhliches und motorisch bereits weit entwickeltes Kind. Sie schläft gut, isst gut und ist ein riesiger Sonnenschein. Sie reagiert auch anderen Menschen gegenüber sehr of ...

Hallo, Mein Sohn hat nun drei Wochen Eingewöhnung im Kindergarten hinter sich. Er kennt diesen und auch die Gruppe (1-3 Jahre, 11 Kinder), da die große Schwester (3 1/2 J) bis vor den Sommerferien in der Gruppe war (nun gewechselt in die Gruppe der 3-6 jährigen). Er hatte soweit nie Probleme bei der Trennung, bei Oma und Opa übernachtet etc. Au ...

Hallo Frau Henkes,  ich bin eigentlich vom Fach, aber meine fachliche Kompetenz verlässt mich etwas bei der Eingewöhnung meiner Kinder (Zwillinge, 31 Monate). Ich habe immer dafür postuliert, dass Kinder sanft und nicht zu früh eingewöhnt werden sollen, "gute und schnelle Eingewöhnung" von 1, 2 Wochen eine Anpassungsleistung der kleinen Kinder dar ...

Guten Tag Frau Henkes, seit diesem Monat wird meine 3jährige Tochter in den Kindergarten eingewöhnt. Bisher läuft es schon ganz ok. Sie geht gerne hin, hat allerdings dort, sobald ich weg bin, auch immer einen kleinen Einbruch und weint für ein paar Minuten ( laut den Erzieherinnen). Sie konnten sie aber meistens wieder ablenken. Einmal musste ...

Liebe Frau Henkes, am Donnerstag hatte ich von der Eingewöhnung meiner Tochter geschrieben. Als sie bei der Verabschiedung panisch schrie und sich an mich klammerte, habe ich sie wieder mit nach Hause genommen.Sie meinten, dadurch hat sie eine schlechte Erfahrungen mehr gemacht. Können Sie mir das erklären, ich möchte es gerne verstehen. Ich wa ...

Unsere Tochter wird im Dezember 4 Jahre.Im August ist sie in den Kindergarten gekommen.Die ersten vier Tage, bei der Eingewöhnung, war ich komplett vor Ort.Am dritten Tag haben wir Mütter in einem Vorraum gesessen während die Kinder in ihren Gruppen gefrühstückt haben. Plötzlich hörte ich meine Tochter ganz bitterlich weinen und rufen, ich will zu ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn (27 Monate) wird seit dieser Woche im Waldkindergarten eingewöhnt. Bisher fand "Fremd"betreuung ausschließlich stundenweise durch Großeltern statt und er war auch nicht so häufig mit anderen Kindern in Kontakt.  Die ersten drei Tage waren wir zusammen jeweils für 1-1,5 Stunden dort (ich habe seine 4 Monate a ...

Liebe Frau Henkes,  unser Sohn ist vor wenigen Wochen zwei Jahre alt geworden und wird momentan in einer KITA in einer altersgemischten Gruppe eingewöhnt. Zuvor wurde er von mir zu Hause betreut. Er hat sich zunächst sehr gut auf die KITA eingelassen, war neugierig und hat eine gute Beziehung zu seinem Bezugserzieher aufgebaut. Auch die ersten ...

Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...

Guten Morgen, wir haben im Mai mit der Eingewöhnung meiner 2,5 Jährigen Tochter im Kindergarten gestartet die leider nach 4 Wochen wieder abgebrochen wurde. Sie ist ein sehr willensstarkes, gefühlsstarkes und sensibles Kind. Sie hat schon sehr früh laufen gelernt und ist mit dem Kopf auch schon weit voraus aber an ihrem Sozialverhalten scheiter ...