Papa22
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter (2Jahre) ist ein sehr fröhliches und offenes, aber auch „verkopftes“ Kind. Seit sie 6 Monate ist besuchen wir mit ihr verschiedene Krabbelkurse bzw. Kinderturnen, was ihr grundsätzlich gut gefällt und woran sie auch gerne teilnimmt. Bei größeren Gruppen (bspw. mehr als 5 Kinder in der Krabbelgruppe) oder größerer Lautstärke wird sie jedoch schnell zurückhaltend/unsicher und beobachtet die Situation, statt aktiv am Geschehen teilzunehmen. Seit sie 16 Monate alt ist wird sie auch vormittags an vier Tagen die Woche durch meine Eltern bzw Schwiegereltern betreut. Dies funktionierte von Beginn an unproblematisch und ohne Trennungsängste. Sie hat großen Spaß an diesen Tagen und keine Probleme sich zu verabschieden. Nun begann vergangene Woche die Eingewöhnung in die Kita. Es handelt sich um eine gemischte Krippen/Kindergartengruppe mit 18 Kindern (nur wenige Krippenkinder), wobei die Gruppe aktuell urlaubsbedingt ausgedünnt ist. Unsere Tochter zeigt sich in der Gruppe sehr zurückhaltend und sucht den Kontakt zu ihrer Mutter. Im direkten Umgang mit den Erziehern ist sie aber durchaus aufgeschlossen. Eine erste kurze Trennung (ca 15 Minuten während des Frühstücks) am vergangenen Montag (nach drei vorangegangenen Tagen jeweils eine Stunde mit ihrer Mutter in der Gruppe) verlief noch problemlos. Die nächste Trennung am Dienstag wurde jedoch bereits nach 10 Minuten abgebrochen, da sie stark weinte und sich durch den Erzieher nicht beruhigen ließ. Bei meiner Frau beruhigte sie sich dann relativ schnell. In der folgenden Nacht wurde sie zweimal wach und hat direkt nach ihrer Mutter geschrien und sich nur auf ihrem Arm beruhigen lassen, was zuvor noch nie der Fall war. Sie erzählt viel von der Kita, auf Nachfrage ob sie sich auf den nächsten Kita-Tag freut und es ihr in der Kita gefällt, antwortet sie jedoch klar mit nein. Eine erneute Trennung war aufgrund ihrer Weigerung gestern und heute nicht möglich. Nun ist uns natürlich bewusst, dass eine Eingewöhnung selten ohne Tränen abläuft, dennoch sind wir aufgrund ihrer klaren Reaktionen verunsichert, ob es für unsere Tochter vielleicht noch zu früh ist in die Kita zu gehen. Deshalb unsere Nachfrage: wie lange sollte eine Eingewöhnung unter den genannten Umständen fortgeführt werden? Inwieweit sind die gezeigten Reaktionen, insbesondere die auf Nachfrage artikulierte Abneigung zum weiteren Besuch der Kita, als normale Reaktion der Eingewöhnung zu betrachten? Woran erkennen wir wann die Eingewöhnung abgebrochen werden sollte und zu einem späteren Zeitpunkt ein neuer Versuch gestartet werden sollte? (Und ergänzend: wie können wir ihr helfen sich in den oben beschriebenen Situationen - große Gruppe/ Lautstärke - grundsätzlich wohler zu fühlen) Vielen Dank für Ihre Antwort!
Guten Tag, nach einer Woche lässt sich noch nicht abschätzen, ob Ihre Tochter sich in die Kita eingewöhnen wird. Auf die Erzieher/innen scheint sie sich einzulassen. Der Besuch einer Kita ist eine große Veränderung im Leben einer Zweijährigen. Sie macht viele neue Erfahrungen, die sie erst verarbeiten muss. Vor allem die Trennung von der Mutter ist eine Hürde, für deren Bewältigung Zweijährige eine Weile brauchen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder ihre Erfahrungen auch im Schlaf verarbeiten. Sie wachen dann wieder öfter auf oder suchen die verstärkte körperliche Nähe zur Mutter. Das ist ganz normal und hilft einem Kind bei der Integration neuer Erfahrungen. Ihre Tochter will all das Neue mit Ihnen teilen und Ihnen davon erzählen. Wenn Ihre Tochter in die Kita gehen soll, halte ich es für schwierig, sie zu fragen, ob es ihr dort gefällt. Mit einer Antwort darauf ist eine Zweijährige überfordert. Es könnte sich als günstiger erweisen, das Verhalten Ihrer Tochter als Indikator zu nehmen. Sie hat doch begonnen, sich einzulassen. Wenn Trennungen innerhalb der Eingewöhnungsphase kurzfristig nicht möglich sind, ist das in Ordnung. Besprechen Sie mit den Erzieher/innen, wie sie die Situation und die nötige Dauer der Eingewöhnung einschätzen. Sie haben meist mit der Eingewöhnung von Kindern viel Erfahrung. Sie werden Ihnen auch sagen können, wenn sie denken, dass die Eingewöhnung abgebrochen werden sollte. Sie können Ihre Tochter unterstützen, indem Sie ihr den Kitabesuch zutrauen und das auch ausstrahlen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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