Milchbübchen
Lieber Herr Posth, ich überlege ganz vage, ob für mich die Option Pflegekind aufnehmen in Betracht kommt. Habe bereits ein eigenes 4-jähriges. Können Sie mir zu folgendem was sagen?: Wie ist das mit der Bindung etc.; wenn das Kind schon 1/2 bis 2 Jahre alt ist, bei Aufnahme in der Pflegefamilie? Müsste ich mich von der Hoffnung auf mutterähnliche Bindung zu diesem Kind verabschieden? D.h. ist es von der Entwicklung des Kindes her nicht irgendwie zu spät, an die Pflegefamilie eine gute /sichere Bindung wie die zu einer von Anfang an zur Verfügung stehenden Mutter aufzubauen? Zumindest wenn es vorher vielleicht viel Angst und Unsicherheit erlebt hat? Wie ich bei Ihnen immer wieder lese, sind die positiven Erlebnisse in den ersten Monaten ungemein wichtig, wenn ein Kind die nicht hatte und dann auch noch die Familie wechselt, besteht dann überhaupt die Möglichkeit, dass es von seiner Entwicklung her wieder "heilt" und sich sicher bindet? Herzlichen Dank!
Hallo, das sind wichtige Fragen bei der Adoption oder Vollzeitpflege eines Kindes. Ich gehe davon aus, dass Sie letzteres anstreben. Es ist richtig, was Sie befürchten. 1 1/2- bis 2-jährige Kinder befinden sich normalerweise in der Loslösungsphase und blicken auf eine sichere Bindung zurück. Nicht so bei Kinder, die in Pflege genommen werden oder adoptiert werden. Adoptionen legt man deswegen gewöhnlich direkt an den Anfang des 1. Lebensjahres oder gleich nach der Geburt. In Pflege kommen viele Kinder, die traumatische Erlebnisse hinter sich haben und schlechte Bindungsverhältnisse zu ihren Eltern. Die müssten dann in der neuen Eltern-Kind-Beziehung bei den Pflegeeltern erst aufgearbeitet werden. Das findet auch statt, gelingt aber nur dann gut, wenn die neuen Eltern darauf vorbereitet sind und ggf. auch psychologische Unterstützung haben. Wie das Kind im Einzelenen reagiert, ist schwer vorauszusagen und hängt auch davon ab, welchen Bindungstyp es angenommen hat. Es ist aber zu einem so frühen zeitpunkt noch in der Lage eine neue quasi primäre Bindung aufzubauen. Dann läuft das ganze Programm deutlich verspätet aber doch noch einmal von vorne ab. Wie problemlos das vonstatten geht, hängt wie gesagt von den Vorerlebnissen des Kindes ab. Es kann dann sein, dass entweder die Bindungs- und Loslösungsphänomene viel extremer ablaufen als normal oder eben viel flacher und distanzierter, als es sonst der Fall ist. Aber auf diese Wiese heilt natürlich auch etwas im Kind, was faktisch dann später im Dunkeln bleibt. Viele Grüße
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