Quwendolin
Hallo liebe Experten, Wir haben einen fast 5 Jährigen Sohn. Er hatte schon immer mal Schreianfälle, schreit auch manchmal ohne ersichtlichen Grund, ist dann nicht ansprechbar, schaut wie durch einen durch, es verschlimmert sich wenn man ihn anspricht bzw. Versucht zu beruhigen. Solche Schreiphasen dauern von wenigen Minuten bis zu über 1 Stunde, danach schläft er meist ein so fertig ist er. Leider kommt es mittlerweile fast täglich vor, heute zum Beispiel wurde er früh wach, trampelt wie verrückt, warf seine Anziehsachen umher, man bittet ihn etwas leiser zu laufen wegen den Untermietern, fragt was denn los sein, danach fing er wie verrückt an zu schreien und trampelte noch schlimmer. Dieses Verhalten zeigt sich, bis auf einmal in einem Laden (weil er ein Auto nicht bekam), nur Zuhause. Woanders zum Bsp.in der Kita, Urlaub,Großeltern ist alles super. Es ist für die Familie wirklich sehr belastend, es zehrt sehr an den Nerven. Im Nachhinein kann er meist nicht sagen was los war, manchmal erinnert er sich gar nicht daran. Wir haben schon viel versucht, Wutkissen ,ablenken, Codewort wenn die Wut kommt, die Situation zu entschärfen, nichts funktioniert. Ein Besuch beim Psychologen ist geplant jedoch sehr lange Wartezeiten. Hätten sie einen Rat für uns? Ist das noch ein normales kindliches Verhalten? Lieben Dank im voraus für eine Antwort.
Guten Tag, ich halte das durchaus für ein normales kindliches Verhalten. Allerdings denke ich auch, dass Ihr Sohn Unterstützung benötigt, um dieses Verhalten abbauen zu können. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, scheint es sich um Wutanfälle zu handeln, die Ihr Sohn bekommt, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann. Er ist jetzt in dem Alter, in dem Kinder intensiver mit den Eltern um Grenzen ringen. Das ist ganz in Ordnung so. Kinder müssen die Erfahrung machen, dass sie sich durchsetzen können, aber sie brauchen auch unbedingt die Erfahrung, dass sie Grenzen akzeptieren müssen und dass die Eltern bestimmen, was passiert. Das gelingt am besten mit viel Gelassenheit und ruhigem aber bestimmten Verhalten auf Seiten der Eltern. Das funktioniert im Konflikt verständlicherweise nicht immer. Ich betone auf dieser Seite immer wieder, dass Kinder völlig damit überfordert sind, wenn sie denken, sie können bestimmen und sind mächtiger als die Eltern. Fünfjährige empfinden ganz genau, dass sie in Wirklichkeit noch klein und hilflos sind. Wenn sie den Eltern überlegen wären, wären sie in Wirklichkeit ungeschützt und hilflos, denn diese Aufgabe kommt nur den Eltern zu. Möglicherweise ist der Schrei Ihres Sohnes also ein Schrei nach einer deutlichen Grenze, die Sie setzen. Vielleicht gibt Ihnen der Text auf unserer Seite über liebevolle Klarheit hier noch Anregungen. bis zum Termin beim Kinderpsychologen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
SuJam
Ich denke das kann von hier aus niemand beantworten, ob das normal ist. Mir fällt als erstes ein: Es geht ja erstmal um Frust bspw. das Auto im Geschäft nicht bekommen, scheint mir. Nun wäre die Frage wie ist euer Umgang mit ihm? Muss er da viel Frust ertragen? Wie kommt es zu diesen Situationen überhaupt? Welche Belastungen im Alltag gibt es noch für ihn? Was genau ist im Urlaub anders? Läuft dort vielleicht alles entspannter? Reagiert ihr woanders anders als daheim? Im Urlaub und bei Großeltern ist er ja sowieso auch abgelenkter sicher. Frust aushalten hat zudem ja auch etwas mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun. Auch hier könnt ihr ja mal schauen was ihr tun könnt. Darf er einiges selbst entscheiden? Traut ihr im einiges zu? Darf er viel selbst machen? Darf er euch immer wieder eine wertvolle Hilfe im Haushalt sein? Sagt ihr ihm wenn er in euren Augen etwas toll gemacht hat oder ihr euch gefreut habt? Lebt ihr Kompromiss, die für alle passen oder muss er sich hauptsächlich unterordnen? Muntert ihr auf, wenn mal was nicht geklappt hat? Ein bisschen liest es sich auch so als ob er seine negativen Gefühle nicht in Worte fassen kann und dann durch Schreien auf sich aufmerksam macht und sich dann sehr reinsteigert. Hier geht es vielleicht um gesehen, gehört und angenommen werden wollen? Das ist was mir einfällt. Ich hoffe es hilft euch ein wenig weiter.
ZoeSophia
Huhu! Eines meiner Kinder reagiert auch manchmal so… oft so eine „Überreaktion“ vor allem bei Kleinigkeiten oder sogar Nichtigkeiten (also für uns Erwachsene) Beim Kind ist es fast immer so, wenn es einfach zu viel Input war, quasi wenn der Kopf überläuft, oder wenn viel gelernt wurde in der Schule, oder es gab Tage davor Streit unter Freunden…. Was mir aber auch auffällt, immer nach „so einem Anfall“ kann das Kind etwas Neues, oder das gelernte (aus der Schule) was schwer viel, funktioniert plötzlich…. Mittlerweile merke ich oft schon am Morgen oder Tage davor, dass sich bald wieder so was anbahnt…. Ich finde, auch wenn ich diese Situation schon öfters mit dem Kind erlebt habe, (auch immer nur zu Hause) das es immer noch extrem schwierig und nervenaufreibend ist, auch wenn ich den Ursprung kenne und nachvollziehen kann. Auch verstehe ich das Kind, denn irgendwann muss einfach mal Dampf abgelassen werden! Und, meist ist es Egal was ich in dieser Situation mache, oder wie ich versuche zu helfen, es ist eh immer falsch! Einmal will das Kind getröstet werden, dann doch wieder nicht, dann will es in den Arm genommen werden, dann doch wieder nicht, dann hilft „Schimpfen“ dann doch wieder nicht, manchmal hilft auch ignorieren, dann aber doch wieder nicht…. Ich bin aber mittlerweile schon froh, den „Auslöser“ zu kennen, und dass ich es meist frühzeitig spüre wann sich wieder was anbahnt…
Ähnliche Fragen
Liebe Frau Henkes, meine Tochter wird im Januar 6 Jahre alt. Eigentlich ist sie ein sehr liebes Mädchen, welches auch freundlich zu anderen ist und im Kindergarten gerne den kleineren hilft. Nun ist es so, dass es am Montg zwischen ihr und einem anderen Mädchen Streit gab. Meine Tochter hat wohl im Spiel, weil etwas nicht geklappt hat, zu si ...
Sehr geehrte Frau Henkes, unser 4 jähriger ist im Kiga und Zuhause auffällig, auch der Arzt empfiehlt eine weitere Abklärung. Insbesondere macht uns folgendes Sorgen : - er erzählt wenig/kaum (hat auch eine Sprachentwicklungsstörung und Logo) insbesondere Fragen wie: Wer ist dein Freund? Was hast du heute im Kiga gespielt?... kann er ni ...
Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Kind, 4,5 Jahre alt. Ein sehr schlaues sensibles Mädchen. Aber ich werde bald noch wahnsinnig, immer wenn wir Besuch haben, oder zu Besuch sind wird sie total verhaltensauffällig. Hier zuhause ist es am schlimmsten, weshalb wir meist schon nur noch zu anderen zu Besuch gehen. Hier zuhause darf keiner irgendwas ...
Hallo Frau Henkes, ich habe eine Frage zu meiner gerade 4 jährigen Tochter. Sie hat sich im Kindergarten neue Freunde gesucht und die sind, auch laut Erziehern, herausfordernd im sozialen Verhalten. Da wird beleidigt und ständig Freundschaften gekündigt, vom Spielen ausgeschlossen, ausgelacht etc. Bis vor zwei Monaten war sie da eher ...
Guten Abend Frau Henkes! Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und in seiner Kindergartengruppe ist ein Junge mit verhaltensauffäligem Verhalten (beschimpft Erzieherinnen, zerstört Sachen von anderen Kindern, setzt sich auf den Rücken anderer Kinder, stört,...) Mein Sohn spielt mit diesem Jungen und noch anderen Buben, da diese gleich alt sind wie mein S ...
Sehr geehrte Frau Henkes, unsere Tochter wird im Frühling 8 Jahre, sie ist in der 2. Klasse. Deutsch, Lesen, Textverständnis, Schreiben, Mathe,... alles fällt ihr leicht. Sie schreibt überwiegend 1 und 1-2. Da ihr alles so leicht fällt und sie schnell lernt langweilt sie sich des öfteren. Wenn sie zügig mit einer Aufgabe fertig ist während die ...
Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und geht seit 4 Wochen in den Waldkindergarten (2x 4 Stunden und 2x 6 Stunden). Die Eingewöhnung lief gut und ist eigentlich schon abgeschlossen. Er weint mittlerweile morgens nicht mehr beim Abschied und die Rückmeldungen der Erzieherinnen sind durchweg positiv, ab und zu weint e ...
Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir gerade Gedanken wegen meiner Tochter (4,5 Jahre alt) bzw. meines Verhaltens ihr gegenüber. Sie ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und aktives Kind, wurde mit 10 Monaten in unsere Betriebskita eingewöhnt und ist mit 3 Jahren in den kommunalen Kindergarten gewechselt, den sie idR von 8-16 Uhr besuc ...
Liebe Frau Henkes, mein Sohn (4) fragte heute morgen beim anziehen ab, ob Papa und sein Bruder auch einen Penis hätten. Als er mich ebenfalls fragte, verneinte ich und er fragte, was ich denn hätte, worauf ich ihm erklärte, das Frauen eine Scheide und Männer einen Penis hätten. Daraufhin fragte er mehrfach, ob er meine Scheide mal sehen dürfe. Ich ...
Guten Tag Frau Henkes, unser Sohn wird im August 5 Jahre alt. Im Februar letzten Jahres ist er großer Bruder geworden. Die anfängliche Geschwisterrivalität war im normalen Rahmen und hat auch nicht dazu geführt, dass er den Kleinen ablehnt o.ä., er ist ein toller großer Bruder, der sich mit N.beschäftigt, ihn liebt und beschützen möchte. In ...